
Die digitale Transformation bleibt die zentrale Aufgabe in den Chefetagen deutscher Unternehmen. (Bild: WrightStudio - stock.adobe.com)
Schlüsselthemen wie Cyberkriminalität, Automatisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und der Ausbau digitaler Kompetenzen innerhalb der Belegschaft stehen ganz oben auf der Unternehmensagenda – während Aktivitäten rund um Geopolitik und ESG an Relevanz verlieren. Das zeigt der Future Readiness Monitor 2025 von KPMG in Deutschland. Für die Studie wurden 570 Führungskräfte aus 19 Branchen befragt. Im Fokus stehen dabei zehn zentrale Zukunftsthemen, bewertet wurden die Relevanz für das eigene Unternehmen, der Reifegrad der bisherigen Umsetzung sowie die Investitionspriorität für die nächsten drei Jahre.
„Cybersecurity, KI, Automatisierung – die Prioritäten in den Unternehmen sind klar gesetzt. Jetzt kommt es darauf an, dass Unternehmen ihre Investitionen gezielt dorthin lenken, wo sie noch zu wenig Substanz haben. Und das sind nicht nur Technologien, sondern auch in Strukturen und Kompetenzen. Der größte Hebel liegt in der Umsetzung“, erläutert Dr. Ladislava Klein, CMO von KPMG in Deutschland.
Trends in den Unternehmen
Die Bekämpfung von Cyberkriminalität steht auch 2025 an der Spitze der Top-Trends. 94 Prozent der Befragten bewerten das Thema als hochrelevant. Trotz eines gestiegenen Reifegrads – 81 Prozent geben an, gut aufgestellt zu sein – bleibt die Investitionsbereitschaft hoch: 78 Prozent wollen in den kommenden drei Jahren verstärkt in diesen Bereich investieren.
Auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen und der Einsatz von KI für Innovationen haben stark an Bedeutung gewonnen. Doch die Umsetzung hinkt hier hinterher: Nur rund 44 Prozent der Unternehmen fühlen sich bei diesen Themen ausreichend aufgestellt. Entsprechend hoch sind die Investitionspläne – rund 70 Prozent setzen hier einen Schwerpunkt.
Ähnlich zeigt sich das Bild bei der Workforce Transformation: Acht von zehn Unternehmen wollen digitale Kompetenzen ausbauen und ihre Belegschaft fit für den technologischen Wandel machen. Der aktuelle Reifegrad wird jedoch häufig als unzureichend eingeschätzt. Digitalisierung ist damit kein Zukunftsthema mehr – sondern ein konkreter Aktionsauftrag.
Anders sieht es beim Trend der Agilität aus: Zwei Drittel der Unternehmen bewerten sich hier als bereits gut aufgestellt und auch die Investitionsbereitschaft nimmt ab – nur 61 Prozent planen, Agilität künftig weiter finanziell zu fördern.
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Risikofelder geraten aus dem Blick
Strategische Risiken wie regulatorische Anforderungen, geopolitische Spannungen und ESG verlieren im Vergleich zur letzten Untersuchung an Dringlichkeit. Zwar erkennen Unternehmen die Relevanz weiterhin an, priorisieren diese Themen jedoch seltener auf ihrer Investitionsagenda. So liegt die Investitionspriorität bei Regulatorik und Governance nur bei 33 Prozent, bei geopolitischen Risiken bei 35 Prozent.
Der Reifegrad ist hingegen deutlich gestiegen: In Regulatorik und Governance sehen sich inzwischen 66 Prozent der Unternehmen gut aufgestellt – ein Plus von 18 Prozentpunkten gegenüber 2024. Auch beim Reifegrad bei der Berücksichtigung von ESG bei Investitionen gab es eine Verbesserung von 57 auf 68 Prozent. Die Zahlen deuten darauf hin, dass viele Unternehmen grundlegende Strukturen bereits etabliert haben und nun seltener den weiteren Ausbau forcieren. Der Umgang mit geopolitischen Spannungen bleibt herausfordernd: Trotz vergleichsweise hoher Relevanz halten Umsetzung und Investitionsbereitschaft nicht Schritt. So liegt der Reifegrad im Schnitt bei 59 Prozent, doch zwischen den Branchen bestehen deutliche Unterschiede.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Die Einschätzung zur eigenen Zukunft bleibt trotz schwieriger Rahmenbedingungen insgesamt positiv. 71 Prozent der befragten Führungskräfte blicken zuversichtlich auf die nächsten drei Jahre. Damit ist der Optimismus im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (–5 Prozentpunkte), bleibt aber auf hohem Niveau.
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Branchen: Besonders optimistisch zeigen sich Entscheider:innen aus der Versicherungswirtschaft – 56 Prozent von ihnen bewerten die Zukunftsaussichten ihres Unternehmens als sehr positiv. Auch die Technologiebranche liegt mit 44 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Zurückhaltender fällt der Ausblick in der Automobilindustrie aus: Nur 13 Prozent äußern sich hier sehr optimistisch. Auch Medienunternehmen und der Asset-Management-Sektor zeigen mit jeweils rund 20 Prozent verhaltene Erwartungen.
(Quelle: KPMG)