System einer Linear Motion Unit,

Das vollständige System einer Linear Motion Unit von Item besteht aus Lineareinheit, Getriebe, Motor, Steuerung, Kabel und Zubehör. (Bild: Item)

Das Automationssystem Linear Motion Unit von Item Industrietechnik ist eine umfassende Komplettlösung für die Lineartechnik. In die neue Automationslösung integriert sind die Softwareprogramme Item MotionDesigner und MotionSoft. Zur Nutzung der neuen selbstlernenden Lineareinheiten erhalten Kunden eine Auswahl und die Zusammenstellung passgenauer Komponenten. Sie nehmen das gemäß ihren Anforderungen erstellte und vorkonfigurierte Linearsystem selbstständig in Betrieb. „Die Nachfrage nach Komplettlösungen ist stetig gewachsen“, äußert sich Uwe Schmitz, Produktmanager Maschinenautomation bei Item, zu den Gründen für die Entwicklung der Unit. „Uns kam es darauf an, dass der Kunde ein durchdachtes System aus mechanischen Komponenten und Software vorfindet, das leicht in Betrieb zu nehmen ist“, erklärt Schmitz.

Anwender der neuen Software wählen aus einem Angebot von mehr als 60 zueinander passenden Komponenten aus den Bereichen Motoren, Getriebe, Steuerungen und Zubehör die zur Beschreibung ihrer Transportaufgabe notwendigen Daten aus. Dabei sind auch über technische Daten hinausgehende Parameter hinterlegt, die in umfangreichen Berechnungen und Messungen ermittelt wurden. Dazu gehört beispielsweise die Berechnung thermischer Belastungen.

„Die jahrelange Erfahrung unserer Ingenieure ist in die Entwicklung der Item motion unit mit eingeflossen“, berichtet Uwe Schmitz. Zur Nutzung der Software Item MotionDesigner muss der Kunde kein Experte in Lineartechnik oder Steuerungstechnik sein. Er formuliert seine Transportaufgabe einfach und schnell im Dialog mit dem MotionDesigner – wie mit einem Kundenberater oder Experten für Kundenlösungen. Die Software ist eine Browserapplikation. Das IT-System des Anwenders muss keine besonderen Anforderungen erfüllen. Die intelligente Software basiert auf dem integrierten Expertenwissen für Lineartechnik, Steuerungen und Motoren. Sie ermittelt unter Berücksichtigung der Daten eine optimale Kombination der Einzelkomponenten. Die Komplettlösung wird anschließend einbaufertig und vorkonfiguriert geliefert und mit dem System MotionSoft innerhalb kurzer Zeit selbstständig in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahmesoftware führt die Installation des gesamten Lineartechniksystems selbstständig durch. Das Tool prüft alle verfügbaren, aus dem MotionDesigner importierten Daten und ermittelt die korrekten Reglereinstellungen zur automatischen Inbetriebnahme. Die Steuerung findet dabei die geeignete Einstellung und kann Konfigurationsdaten und Fahrprofil vom Item MotionDesigner übernehmen. Die Inbetriebnahme der Lineareinheit gelingt dann in wenigen Minuten.

Automationssystem, Item
Der Aufbau des Automationssystems und die spezifischen Einstellungen in der Steuerung werden bestimmt durch kundenindividuelle Anforderungen. (Bild: Item)

Ein Komplettsystem mit vielen Vorteilen

Mit den beiden neuen Softwarelösungen von Item lassen sich die 26 vorkonfigurierten Item-Lineareinheiten einfach und schnell in Betrieb nehmen. Bislang waren integrierte Softwaretools oft sehr komplex und haben ein großes Verständnis des Kunden im Bereich Linear- und Steuerungstechnik vorausgesetzt. Um die neuen Programme ideal nutzen zu können, muss der Anwender die Technik nicht im Detail kennen. Intelligente Software übersetzt die jeweilige Transportaufgabe in eine optimierte Gesamtlösung aus Lineareinheit, Motor, Getriebe und Steuerung. Da der MotionDesigner sämtliche Daten, technische Parameter wie Betriebslast, Hub oder Geschwindigkeit und dynamische Anforderungen berücksichtigt, entsteht innerhalb kurzer Zeit die passende Lösung, ohne dass der Kunde selbst Datenblätter wälzen muss. Dabei werden bis zu zwei Millionen Rechenoperationen durchgeführt. In wenigen Sekunden liegt das Ergebnis vor und die Software empfiehlt eine maßgeschneiderte Lineareinheit. Weil Installationssoftware und Steuerung die bereits vorhandenen Daten der definierten Komponenten verwenden und alle Bestandteile aufeinander abgestimmt sind, dauert die Inbetriebnahme nur wenige Minuten. Das führt zu einer großen Zeitersparnis, da der Anwender die Daten nicht erneut eingeben muss.

„Der Kunde nähert sich sehr schnell iterativ an seine Wunschlösung an“, betont Uwe Schmitz. Binnen weniger Sekunden ergeben sich verschiedene Szenarien, wenn beispielsweise einzelne Parameter verändert werden. Bei marktüblichen Systemen dauert die Berechnung bei Änderung eines Wertes dagegen einige Minuten. Da die frei verfügbare Online-Software die Komponenten auch auf den tatsächlichen Bedarf des Projekts abstimmt, ist sichergestellt, dass alle Aspekte berücksichtigt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Produktdokumentation mit Montageinformationen, die bei der Nutzung der neuen Automationslösung von Item mitgeliefert wird. Durch die programmierbaren Fahrprofile, die sich in der Steuerung speichern lassen, ist für viele Transportaufgaben kein Einsatz einer SPS erforderlich. Die Anbindung an eine SPS über die gängigen Feldbusschnittstellen ist aber dennoch möglich. Im Ergebnis werden die Betriebsprozesse effizienter gestaltet und Fehler auf ein Minimum reduziert.

Software Item MotionSoft, Item
Mithilfe der Software Item MotionSoft gelingt die Inbetriebnahme der Komplettlösung automatisch und innerhalb weniger Minuten. (Bild: Item)

Einsatz in der Smart Factory

Feldbusmodul, Item Industrietechnik
Das Feldbusmodul der Unit. (Bild: Item Industrietechnik)

Der Einsatz einer Item Linear Motion Unit erspart dem Anwender viele Arbeitsschritte, die bei marktüblichen Automationslösungen notwendig sind. Für die Ingenieure stellt sich damit eine erhebliche Prozesserleichterung ein. Eine Überdimensionierung der Aufgabe wird verhindert und das Risiko der Fehlauslegung minimiert. „Der Vorteil unserer Linear Motion Unit liegt ganz klar im Bereich Smart Engineering“, betont Uwe Schmitz. Innerhalb kürzester Zeit können die Ingenieure beispielsweise prüfen, ob die vorliegende Lineareinheit zu einer neuen Transportaufgabe passt.

Seit November 2016 ist das System in Deutschland erhältlich; derzeit wird die Einführung im internationalen Markt vorbereitet. Item unterstützt die Anwender beim Einsatz und steht jederzeit mit Beratung über den kompletten Zeitraum von der Idee bis zur Umsetzung und Montage der neuen Anlage zur Verfügung. „Der Trend geht aus unserer Sicht ganz eindeutig in Richtung Nutzung von Standardkomponenten eines Baukastens, die flexibel kombiniert werden, anstelle von Einzelkomponenten“, konstatiert Uwe Schmitz. „Das ist der zukunftsweisende Weg in Zeiten von Smart Factory.“ eh

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