Zahnstangentriebe punkten seit Jahren im Maschinen- und Anlagenbau mit hohen Verfahrgeschwindigkeiten, fast unbegrenzten Verfahrwegen und großer Positioniergenauigkeit. Erst in den letzten Jahren unterstützen die Hersteller mit kompletten Zahnstangentrieb-Systemen den Markt im Bereich der hochpräzisen und dynamischen Linearantriebe. Mid-End- Anwender aus der Automatisierungstechnik und Robotik mit nicht so hohen Anforderungen an Präzision und Verwindungssteifheit sowie mit kleineren Budgets mussten bisher auf solche Komplett-Systeme verzichten. Sie mussten ihre Zahnstangentriebe selbst konstruieren und berechnen, denn umfassende Systembaureihen waren in diesem Leistungsbereich Mangelware. Mit dem neuen Zahnstangentrieb-System ZV hat Stöber jetzt diese Lücke geschlossen.
Stöber hat sein neues Zahnstangentrieb-System ZV vorgestellt, das für den Bereich Automation und Robotik konzipiert ist. Es bietet montagefertige Lösungen im mittleren Anforderungsbereich, bei denen die Ansprüche an die Belastbarkeit und die Genauigkeit den Aufgaben entsprechend angepasst sind.
Jürgen Volkmuth, Leiter Vertrieb Deutschland bei Stöber, weiß, dass verstärkt Kunden aus der Automation und Robotik effiziente Zahnstangentrieb-Lösungen für die neuen Maschinen und Anlagengenerationen suchen. Gefragt sind Systeme, die die Konstruktion beschleunigen und vereinfachen, die zu 100 Prozent prozesssicher arbeiten und die montagefertig mit allem notwendigen Zubehör verfügbar sind.
ZV Zahnstangentrieb mit System
Basis für die ZV-Zahnstangentrieb-Systeme sind einsatzgehärtete und geschliffene Ritzel der Verzahnungsqualität 7 sowie die darauf genau abgestimmten Zahnstangen des Kooperationspartners Atlanta mit speziell gehärteter und geschliffener Verzahnung.
In dem umfassenden System sind die Ritzel unter anderem für den Einsatz mit ServoFit Servogetrieben mit Vollwellenabtrieb ausgelegt. Dabei können die Anwender zwischen Ausführungen mit bündiger Ritzelverzahnung zum Wellenende oder zur Wellenschulter wählen. In dem System sind alle Welle-Nabe-Verbindungen spielfrei, schrumpfgeklebt und passfederverbunden realisiert.
Für die unterschiedlichen Einsatzfelder steht eine Vielzahl von Getrieben zur Auswahl, angefangen von Planeten- und Präzisions-Planetengetrieben über Servowinkel- bis zu hochsteifen Winkelgetrieben. Mit ihnen lassen sich Beschleunigungs-Vorschubkräfte bis zu 16 kN realisieren.
Da das zulässige Linearspiel des Ritzel-Zahnstangen¬systems im Wesentlichen von den Faktoren Getriebespiel, Durchmesser des Abtriebsritzels sowie der Bauart und Qualitätsklasse der Zahnstange abhängt, variiert es je nach Ausführung zwischen 11 bis 99 μm.
Gut eingestellt und geschmiert
Bei Zahnstangentrieben bilden Ritzel und Zahnstange erst nach der Endmontage eine Einheit, die von den Monteuren exakt hergestellt werden muss. Wenn der Achsabstand zwischen Ritzel und Zahnstange nicht genau justiert ist, arbeiten die Zahnstangentriebe mit erhöhtem Verschleiß und unpräzise. Ohne unterstützende Einstellhilfen ist eine exakte Justierung zeitaufwändig und kostspielig.
Stöber hat für sein System eine kostengünstige und zeitsparende Lösung in Form von Einstellplatten entwickelt. Zwischen Maschinenwand und dem Getriebe montiert, lässt sich mit ihrer Hilfe der Achsabstand zwischen Ritzel und Zahnstange über eine Einstellleiste oder optional über vier Zylinderschrauben fein abgestimmt und exakt justieren.
Zum Betrieb jedes Zahnstangentriebs gehört die Schmierung der Zahnstange oder alternativ des Ritzels mit den vorgeschriebenen Schmierstoffen. Speziell für die kontinuierliche Schmierung des ZV-Systems hat Stöber ein Schmiersystem entwickelt. Ein genau auf Zahnstange bzw. Ritzel abgestimmtes Filzzahnrad überträgt den Schmierstoff. Die Fettversorgung kann dezentral über einen automatisierten Schmierstoffgeber oder über eine zentrale Schmierstoffversorgung erfolgen.
Ein speziell auf das System abgestimmter Spannsatz rundetet das Programm ab. Er ermöglicht es, auf einfache Weise das Ritzel kraftschlüssig mit dem nachgeschalteten Getriebe zu verbinden. bf