
Der secomat IC One der Seco Manufaktur ist ein echter Hingucker im Verkaufsbereich: Intuitiv bedienbar, digital vernetzt und natürlich mit leckerem Eis befüllt. (Bild: igus)
Wenn die heißen Tage kommen, dann steigt auch die Lust auf Eis. Zahlreiche Verkaufsautomaten im ganzen Land versorgen dann Sonnenhungrige mit kühlenden Kreationen. Wie der Verkaufsprozess dabei zum Erlebnis wird, das zeigt der sec°mat IC One der Seco Manufaktur aus Bochum. Im Eisautomaten der nächsten Generation sorgt eine Apiro Roboter-Kinematik von igus nicht nur für einen langlebigen, wartungsarmen Betrieb, sondern beim Nutzer auch für den besonderen „Aha-Moment“.
Die Sonne zeigt sich von der besten Seite, es wird spürbar heißer, die Temperaturen klettern langsam, aber stetig über die 30 Grad Marke. Also höchste Zeit für einen Besuch im nächstgelegenen Schwimm- oder Freibad. Für Abkühlung sorgt dabei nicht nur der Sprung ins kalte Wasser, sondern auch das obligatorische Eis. Doch während inzwischen die Digitalisierung überall im Alltag Einzug hält, wirken viele Eisautomaten wie aus dem letzten Jahrhundert: mühseliges Herauskramen der Münzen, langsamer Einwurf – und das für jedes einzelne Eis. Bei einer vierköpfigen Familie kann das schon mal dauern. So schmilzt das erste Eis bereits vor sich hin, wenn das letzte in die Ausgabe fällt. Und wenn sich dann noch die Schlange hinter einem langsam murrend bemerkbar macht, wird deutlich, dass es doch eigentlich eine moderne Alternative dazu geben muss. Oder?
Eine coole Alternative: der sec°mat IC One
In Deutschland sind rund 1,5 Millionen Verkaufsautomaten in Betrieb, vorwiegend aufgestellt in Autobahnraststätten, Schwimmbädern, Freizeitparks oder Flughäfen, viele davon werden von der Seco Kältetechnik GmbH betreut. Das Unternehmen wurde 1993 in Bochum gegründet. Was als Planungsbüro für Großkälteanlagen begann, entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Vollservice in allen Bereichen der Kältetechnik. In Deutschland und Österreich wenden sich Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel, dem Discount, der Industrie sowie Kühlmöbelhersteller vertrauensvoll an Seco. Im Service hat die Seco Kältetechnik von ihren Kunden gelernt, was sie wirklich wollen. Kein Gerät von der Stange, sondern Verkaufsautomaten, die speziell für Eis-Produkte entwickelt und den Wünschen der Partner angepasst werden. Deswegen wurde die Seco Manufaktur GmbH gegründet und der Produkt-Launch konnte nach nur 1,5 Jahren Entwicklungszeit mit dem High-End-Verkaufsautomaten „sec°mat IC One Indoor“ beginnen. Für Frank Kuhn, einem der Geschäftsführer der Seco Manufaktur, stand dabei Qualität und Innovation im Vordergrund. Erstmalig gibt es einen Tiefkühl-Verkaufsautomaten mit Warenkorb-Funktion, digitalen Informationsfeldern für Allergene und Inhaltsstoffe, flexibel einsetzbare Zahl-Systeme (beispielsweise EC, Credit, RFID oder ApplePay) und Touch-Bedienflächen, auf denen Videos oder Werbung integriert sind. Preis- und Produktänderung können online durchgeführt werden. „Der sec°mat IC One zeigt sich auch gesellschaftlich kompatibel“, macht Sabine Nicole Delimèle deutlich, die die Leitung des internationalen Vertriebs übernommen hat. Sehbehinderte Personen können mittels Blindenschrift den Eisautomaten ohne Hilfe intuitiv bedienen. Kleinstmengen an Propan als Kältemittel sorgen für eine grüne, flexible Aufstellung an den unterschiedlichsten Plätzen mit Versorgungs-Hintergrund. Ein besonderer Hingucker ist vor allem das Innenleben, das durch eine große transparente Schreibe zu sehen ist. Denn nach Auswahl des jeweiligen Eis bewegt sich laufruhig eine Roboterkinematik im Inneren, öffnet die Tiefkühltruhe, entnimmt das Eis und legt es in das Ausgabefach. Im Gegensatz zum einfachen Auswurf wird die Eisbestellung so zu einem Erlebnis.
Apiro bietet „unendliche“ Möglichkeiten
Diese zentrale Roboterkinematik stammt vom motion plastics Spezialisten igus in Köln und nennt sich „Apiro“. Der Name ist Programm, denn der Begriff ist an das griechische Wort für „unendlich“ angelehnt. Und es sind schier unendliche Robotik-Möglichkeiten, die sich mit dem modularen Baukasten realisieren lassen. Im Mittelpunkt stehen dabei tribologisch optimierte Schneckengetriebe. Die korrosionsfreien und chemikalienresistenten Hochleistungskunststoffe sorgen für eine hohe Stabilität, geringes Gewicht, Langlebigkeit und Wartungsfreiheit. Die Verbindung der Gelenke erfolgt beim Apiro Baukasten über ein Multifunktionsprofil aus Aluminium. Es ermöglicht, Antriebswellen in der Mitte durch einen Hohlraum zu führen, was sich das invertierte Schneckengetriebe zu Nutze macht. Durch das Getriebe rotiert das durchlaufende Aluminiumprofil, wodurch sich sein Einsatz ideal für Robotik- und Rotationsanwendungen eignet. Bei dem Schneckengetriebe mit Linearbewegung kann das Aluminiumprofil linear durch das Getriebe verfahren oder das Getriebe verfährt auf dem Linearprofil. Alle Schneckengetriebe sind zudem besonders spielarm. Das Multifunktionsprofil bietet dem Anwender zusätzlich die Möglichkeit, die verschiedenen Getriebe der drygear Apiro Serie seriell zu verbinden. Parallele Gelenkverbindungen sind ebenfalls möglich, indem mehrere Apiro Gelenke nebeneinandergesetzt werden. Dadurch ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten, um verschiedenste Anwendungen zu automatisieren, wie die Eis-Entnahme im sec°mat IC One. „Diese Flexibilität war einer der Punkte, warum wir im Entwicklungsprozess auf den Apiro Baukasten gesetzt haben“, erinnert sich Frank Kuhn, Geschäftsführer der Seco Manufaktur. „Zuerst hatten wir an einen Scara Roboter gedacht. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass mit der Zeit die Fehlerquote recht hoch ist, wenn dieser Aufbau nicht in einer Fabrik steht und ständig gewartet werden kann. Gerade verminderte Wartungsintervalle und Langlebigkeit waren uns aber besonders wichtig.“ Zusammen mit den igus Experten wurden im Entwicklungsprozess verschiedene Apiro Kinematiken ausprobiert, bis das Ergebnis schließlich feststand. Zusätzlich zum 3-Achsen-Portal kommen im finalen Komplettsystem zwei Energieketten der Serie E2 sowie chainflex Leitungen von igus zum Einsatz. „Es ist nicht nur technisch optimal, sondern auch optisch. Denn die Eis- Entnahme findet ja im Sichtbereich statt, da wollten wir keine „kühle“ industrielle Lösung. Vielmehr sollte es auch ein visuell ansprechendes System sein und den Nutzer neugierig machen.“
Gemeinsam die nächsten Schritte gehen
Neugierig gemacht hat die Seco Kältemanufaktur auch zahlreiche international agierende Eisanbieter. Denn der sec°mat IC One bietet auch klare Vorteile für Anbieter und Betreiber. Durch eine smarte Webanbindung können die Displays mit ansprechenden Informationen aus der Ferne bespielt oder aber gut laufende Eissorten evaluiert werden. Durch die generierten Daten ist eine Planung der Bestellungen deutlich einfacher, gleichzeitig können neue Eissorten und Angebote getestet werden. Für Frank Kuhn steht auch der nächste Entwicklungsschritt schon vor der Tür. „Neben dieser Indoor-Version arbeiten wir bereits an einer Outdoor-Version des sec°mat IC One.“ Und für die kälteren Tage ist eine Variante geplant, die heiße Getränke oder Suppen ausgeben kann. „Langfristig ist sogar denkbar, dass wir Ladestationen und Ausgabeautomaten miteinander kombinieren, so dass, wenn ein E-Auto lädt, man sich die Wartezeit mit einem kühlen Eis oder einer heißen Suppe verkürzen kann.“ Es sind eben die unendlichen Ideen und Möglichkeiten, die den sec°mat IC One und den Apiro zu perfekt passenden Partnern machen.