Sie ist vielleicht die Technikmesse, auf der es am meisten zu staunen gibt: Alle drei Jahre präsentiert die Bauma auf dem Messegelände München die Trends und Neuheiten für die Baubranche. Die Bauma ist in jeder Hinsicht eine XXL-Messe: Auf mehr als 600.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gibt es riesige Bagger, Kräne und Muldenkipper zu sehen. Der Aufbau dafür läuft bereits seit Oktober 2024.
Vom 7. bis 13. April 2025 ist es wieder so weit, dann öffnet die Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte auf dem Münchner Messegelände wieder ihre Pforten. Das sind wichtige Trendthemen der Bauma 2025 mit Bezug zu Automatisierung und Konstruktion:
Durch Digitalisierung zu vernetztem Bauen
Beim vernetzten Bauen werden digitale Kommunikationssysteme in den Bauprozess integriert, was die Effizienz verbessert. Etwa liefern Anbaugeräte Prozessdaten und kommunizieren mit den jeweiligen Trägergeräten. Damit diese Verständigung auch herstellerübergreifend funktioniert, ist eine einheitliche digitale Sprache erforderlich. Den Grundstein hierfür legt das MiC 4.0 BUS-Protokoll. Dieses ist inzwischen mit vollumfänglicher funktionaler Sicherheit in seiner Version 1.0 frei nutzbar.
Dank des Protokolls erkennt das Trägergerät, welches Anbaugerät eingesetzt werden soll, welche Parameter es zur Funktion benötigt und ob es für einen Einsatz an dieser Maschine überhaupt geeignet ist. „Damit lassen sich nicht zuletzt Unfälle durch nicht korrekt verschlossene Schnellwechseleinrichtungen, ungeeigneten Hydraulikdruck oder grundsätzlich falsch dimensionierte Anbaugeräte zuverlässig vermeiden“, berichtet Dr. Darius Soßdorf, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft MiC 4.0 beim VDMA.
Auf Basis digitaler Informationen können auch weniger erfahrene Maschinenführer – Stichwort Fachkräftemangel – leichter Fehler und Unfälle vermeiden sowie gute Arbeitsergebnisse erzielen. So bietet der Baumaschinenhersteller Develon (früher Doosan) mit dem Vermessungsspezialisten Leica Geosystems für eines seiner Raupenbagger-Modelle eine 3D-Maschinensteuerung als Nachrüstoption an. Dabei werden Entwurfsdaten sowie Echtzeit-Angaben für Ab- oder Auftrag auf der Bedieneinheit in der Fahrerkabine angezeigt, sodass der Fahrer die Baggerarbeiten genau nach dem Referenzmodell durchführen kann.
Alternative Antriebskonzepte
Baumaschinen stoßen weltweit jährlich mehrere hundert Millionen Tonnen Kohlendioxid aus, während immer mehr Länder, Kommunen und Unternehmen eine klimaneutrale Zukunft anstreben. Vor diesem Hintergrund stellt die Branche zunehmend von klassischen Dieselmotoren auf umweltfreundlichere Antriebe um. Elektromotoren können mittlerweile als eine feste Größe für den klimafreundlichen Antrieb von Baufahrzeugen und Baumaschinen angesehen werden. Laut Prognose des Beratungsunternehmens IDTechEx wird der weltweite Markt für elektrische Baumaschinen2042 einen Wert von 105 Milliarden Dollar haben.
„Nach wie vor bieten sich für batterieelektrische Systeme in erster Linie Kompaktmaschinen an. Deren täglicher Energie- und Leistungsbedarf kann von einem Elektromotor und einer Lithium-Ionen-Batterie moderater Größe in Verbindung mit einer wohl definierten Ladestrategie gedeckt werden“, sagt Timo Feuerbach, Technischer Experte für Baumaschinen und Baustoffmaschinen beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Bei größeren und schwereren Baumaschinen stoßen E-Antriebe derzeit aber noch an technologische und wirtschaftliche Grenzen, so Feuerbach.
Ein Ausweg könnten alternative Kraftstoffe sein. So kam eine von der Firmengruppe Liebherr in Auftrag gegebene Lebenszyklusanalyse zu dem Ergebnis, dass bei Mobilkranen der Betrieb mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) das größte Einsparpotenzial an Treibhausgasen verspricht. Auch die Verwendung von Wasserstoff in Verbrennungsmotoren wird erprobt.
Bilanz der Bauma 2022
- Rund 3.200 Aussteller aus 60 Ländern (2019: 3.684 Aussteller aus 63 Ländern)
- Mehr als 495.000 Besucher aus über 200 Ländern (2019: 627.603 Besucher aus mehr als 200 Ländern)
- Die Top-10-Ausstellerländer waren Deutschland, Italien, Türkei, Großbritannien und Nordirland, Niederlande, Frankreich, USA, Österreich, Spanien und China.
- Die Hallenfläche belief sich auf rund 200.000 qm, die Außenfläche der Messe umfasste 414.000 qm.
Fragen und Antworten zur Bauma
- Wann und wo findet die nächste Bauma statt?
Die nächste Bauma findet vom 7. bis 13. April 2025 in München statt. - Was ist die Bauma?
Die Bauma ist die weltweit größte und bedeutendste Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte. - Wie groß ist die Bauma?
Die Bauma erstreckt sich 2022 über 614.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und war damit flächenmäßig die größte Messe der Welt. - Was sind die Hauptthemen der Bauma?
Digitalisierung und Nachhaltigkeit gelten aktuell als Hauptthemen der Branche. - Welche technologischen Neuheiten werden auf der Bauma 2025 zu sehen sein?
Dazu gehören etwa ein Mobilbagger mit Personenerkennung zur Unfallvermeidung, Autonome Kranlösungen für digitale Baustellen oder Digitale Zwillinge von Baustellen.