Herr Langenohl, Sie sagen, dass ein Konstrukteur Zeit und Geld sparen kann, wenn er Ihre große Vielfalt an Normteilen richtig einsetzt. Das bedeute weniger Konstruktionsaufwand bei reduzierten Kosten. Wie genau lässt sich das erreichen?
Die Rolle des Konstrukteurs hat sich wesentlich verändert. In der Wertschöpfungskette des Unternehmens trägt er heute wesentlich mehr Verantwortung. Schließlich legt er fest, mit welchem Aufwand an Fertigungsteilen die Produkte des jeweiligen Unternehmens realisiert werden sollen. Lösungen, bei denen standardisierte Bauteile zum Einsatz kommen, lassen sich einfacher und schneller fertigen. Dazu muss man wissen, dass wir unseren Kunden zu allen angebotenen Produkten sowohl auf USB-Stick als auch online die CAD-Daten zur Verfügung stellen. Hier bezieht der Konstrukteur sämtliche relevanten Konstruktionsdaten und -zeichnungen und kann diese in das jeweilige CAD-System integrieren. Alle CAD-Modelle sind statische Modelle – so entfällt nicht nur das Zeichnen der Komponenten, sondern auch die Konfiguration. Somit spart der Anwender Zeit und Geld. Zudem lassen sich auch die Fertigungskosten deutlich reduzieren, wenn möglichst viele standardisierte Bauteile zum Einsatz kommen.
„Der Konstrukteur sollte sich zuerst informieren, welche Komponenten als standardisierte Bauteile verfügbar sind.“
Dirk Langenohl, Key Account Manager bei Norelem
Konstrukteure sollen also weniger konstruieren. Aber ist das nicht ihre Hauptaufgabe?
Die Kernkompetenz von Konstrukteuren ist das Lösen von komplexen technischen Problemen. Leider bleibt dafür heutzutage im Arbeitsalltag kaum noch Zeit. Wird allerdings ein Projekt so geplant, dass möglichst viele standardisierte Bauteile zum Einsatz kommen können, ergibt sich eine große Zeitersparnis. Der Konstrukteur kann sich auf die Zeichnungsteile konzentrieren, die es ja weiterhin in fast jedem Projekt geben wird, nur eben in verminderter Anzahl. Die Zeiteinsparung ist enorm, die Wertschöpfungskette wird optimiert und die Konstrukteure können sich wieder auf ihre Kernkompetenzen zurückbesinnen.
Lohnt sich dieser Ansatz denn auch finanziell?
Absolut. Ein Beispiel: Auflagebolzen fertigen Unternehmen häufig selbst. Das Problem dabei: Selbst bei einem solch vergleichsweise einfachen Bauteil benötigt ein Konstrukteur ungefähr 15 Minuten, um eine fertigungsgerechte Zeichnung inklusive Bemaßung zu erstellen. Je nach CAD-System und Unternehmen ist eine Arbeitsstunde mit 60 bis zu 100 Euro Prozesskosten verbunden. Somit sind bereits in der Konstruktion Kosten von mindestens 15 Euro für dieses Bauteil entstanden. Auch die Einzelteilfertigung von Bauteilen ist im Bereich Maschinenbau, Vorrichtungsbau und im Werkzeugbau ein erheblicher Zeit- und Kostenfaktor. Rohmaterial muss vorhanden sein, Maschinenbelegungszeiten müssen geplant werden und mit den definierten Projektphasen koordiniert werden. Zudem ist die Einzelteilfertigung oftmals mit aufwendigen Umrüstvorgängen verbunden.
Und die Alternative?
Die Alternative ist die Entscheidung für ein standardisiertes Bauteil. Damit entsteht nur ein Bruchteil der Kosten, denn bei Norelem sind kostengünstige Auflagebolzen direkt verfügbar. Dank unserer präzisen Lieferzeitangaben ergibt sich zusätzlich eine planbare Verfügbarkeit der benötigten Komponenten. Das gilt übrigens natürlich auch für Ersatzteile: Im Verschleißfall sind Standardelemente leichter und schneller austauschbar als Zeichnungsteile. Eine weltweite Verfügbarkeit unter der vom Hersteller angegebenen Artikelnummer ist gewährleistet.
Ergeben sich auch bei der Montage Vorteile?
Ja, auch die Montage geht einfacher und schneller. Das liegt daran, dass Norm-, DIN- und Standardteile für verschiedene Anwendungsbereiche vom Hersteller präzise und mit aufeinander abgestimmten Toleranzen gefertigt sind. Gute Beispiele sind Zentrierstifte und Buchsen oder auch vorgefertigte Kugellagergehäuse mit passenden Kugellagern. Eine Nachbearbeitung ist bei standardisierten Bauteilen nicht nötig, anders als bei der Einzelteilfertigung, bei der sich Ungenauigkeiten durch die Produktion nah an den Toleranzgrenzen ergeben können.
Was raten Sie Konstrukteuren, die erstmals mit standardisierten Bauteilen arbeiten wollen? Wie gelingt der Ein- oder Umstieg?
Der Konstrukteur sollte sich in einem ersten Schritt informieren, welche Komponenten als standardisierte Bauteile verfügbar sind und nicht selbst gefertigt werden müssen – und zwar bevor es an die Konstruktion dieser Bauteile geht. Schließlich macht es keinen Sinn, zuerst eine Zeichnung zu erstellen und dann ein verfügbares Bauteil zu suchen. Entsprechend lohnt sich ein ausführlicher Blick in unseren aktuellen Katalog. Norelem bietet standardisierte Bauteile sowie Norm- und DIN-Elemente für fast alle Anwendungsbereiche in der Automatisierungstechnik, dem allgemeinen Maschinenbau sowie im Vorrichtungs- und Werkzeugbau. Wer mit standardisierten Bauteilen konstruieren möchte, wird hier mit großer Sicherheit fündig.
Im Sortiment befinden sich über 45.000 Norm- und Maschinenelemente. Das ist eine schier unüberschaubare Vielfalt, oder?
Unser Sortiment ist in der Tat sehr umfangreich. Deshalb haben wir zum Beispiel den Katalog so gestaltet, dass die Kunden das Gesuchte schnell finden. Die Anordnung der Produktgruppen entspricht grundsätzlich auch der Reihenfolge, in der die Komponenten in den Konstruktionsschritten benötigt werden: Von der Basis über Komponenten für das Auflegen, Positionieren, Spannen und Bedienen bis hin zu Lösungen für das Kraftübertragen und Bremsen. Selbstverständlich ist auch das nötige Zubehör erhältlich. Generell sehen wir unseren Katalog nicht nur als Nachschlagewerk, sondern auch als Werkzeug für den Konstrukteur.
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