Wissenschaftler:innen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) haben sich bei der Entwicklung von Startrampen und Unterkünften für Astronauten, die den Mond besuchen, von Lego-Steinen inspirieren lassen. Um zu testen, ob Materialien aus dem Weltraum für den Bau von Strukturen verwendet werden können, hat das Team im Rahmen des Artemis-Mondlande-Programms Lego-ähnliche Steine aus Meteoritenstaub 3D-gedruckt. Ziel war es, herauszufinden, ob sie als Bausteine für kleinere Strukturen auf dem Erdtrabanten verwendet werden können.
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Die realen Strukturen werden eines Tages auf dem Mond aus den dort gefundenen Materialien gebaut. Doch zunächst gilt es, zu verstehen, ob ein Weltraummaterial überhaupt zu Bausteinen verarbeitet werden kann. Das auf dem Mond vorhandene Material ist Regolith, eine verfestigte Mischung aus zermahlenem und zerbrochenem Gestein und erstarrter Gesteinsschmelzen.
Davon existiert auf der Erde aber nur eine sehr kleine Menge, die bei den Apollo-Missionen gesammelt wurde. Daher wandte sich das Team einem anderen, sehr ähnlichen Weltraummaterial zu - Meteoriten, die sie zu Staub zerkleinerten und mit einer kleinen Menge Polylactid und Regolith-Simulanz mischten. Daraus sind jetzt die ESA Space Bricks entstanden. Der dafür verwendete Meteorit ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt und wurde im Jahr 2000 in Nordwestafrika entdeckt. Er wurde von seiner Zusammensetzung her als L3-6 eingestuft. Es handelt sich um ein sogenannten brekziöses Gestein, bei dem in eine feinkörnige Grundmasse viele verschiedene Elemente wie etwa große Metallkörner eingebettet sind.
ESA-Wissenschaftler Aidan Cowley: "Niemand hat jemals ein Bauwerk auf dem Mond errichtet, also müssen wir nicht nur herausfinden, wie wir es bauen, sondern auch, woraus wir es bauen, da wir keine Materialien mitnehmen können. Mein Team und ich lieben kreatives Bauen und hatten die Idee zu erforschen, ob Weltraumstaub zu einem Bauelement ähnlich einem Lego-Stein geformt werden kann, damit wir verschiedene Bautechniken testen können. Das Ergebnis ist verblüffend. Auch wenn die Steine ein wenig rauer aussehen als sonst, funktioniert die Kupplungskraft immer noch, sodass wir unsere Entwürfe testen können.
Die ESA-Weltraumsteine werden nun in ausgewählten Lego-Stores in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Spanien und Australien sowie im Lego House in Billund, Dänemark, ausgestellt,