Vorschlag Nr. 1: Der Stift für alle Fälle
Wer kennt nicht diese Situation: Man geht am Sonntag gemütlich im Grünen spazieren, da kommt einem urplötzlich die ultimative, geniale, unwiederbringliche Idee für das Automatisierungsprojekt, das man auf dem Büroschreibtisch hat. Also ganz schnell das Handy gezückt, um sich selbst eine Nachricht zu schicken - aber der Akku ist leer. Kugelschreiber hat man auch keinen dabei und das einzige Papier wäre eh das zerknüllte Tempo-Taschentuch aus der Hosentasche. Und die Idee? Ist eh schon wieder weg.
Genau für solche Momente empfiehlt sich der Forever Pen am Schlüsselbund. Ausgestattet mit einer speziellen Mine aus einer Silberlegierung, die sich praktisch nicht abnutzt, schreibt er mit Metallabrieb dauerhaft auf vielen Materialien. Das wusste schon der Urvater aller Ingenieure, Leonardo da Vinci. Kein Wunder, dass von ihm so viele Ideen überliefert sind...
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Vorschlag Nr. 2: Lego
Konstrukteure sind nur glücklich, wenn sie konstruieren. In den Weihnachtsferien könnte das etwas schwierig werden. Aber es gibt Abhilfe in vier Buchstaben: LEGO! Und machen wir uns nichts vor: size matters! Viel Lego bedeutet viel Glück für Ingenieure.
Das größte Legoset aller Zeiten war angeblich eine Weltkarte aus schlappen 11.695 Steinen. Aber ein Set ist für einen Ingenieur ja keine echte Herausforderung. Lieber etwas ganz Neues bauen.
Als Vorbild darf in diesem Zusammenhang der niederländische Astronom Frans Snik dienen. Der hat mehrere Monate seiner Freizeit damit verbracht, ein Modell des Extremely Large Telecope zu konstruieren, das in echt in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in Chile in Betrieb gehen soll. Snik hat als Designwerkzeuge ldraw und bricksmith verwendet und sein Modell aus genau 5274 Teilen gebaut, die er von bricklink bestellt hat. Das Modell hat insgesamt 600 Euro gekostet und hat einen Maßstab von etwa 1:150.
Die Geschenkempfehlung lautet also: Legosteine..................vieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeele Legosteine!
Vorschlag Nr. 3: Die Uhr, die nicht zu übersehen ist
Ingenieure lieben Präzision, deswegen sind sie in der Regel auch sehr pünktliche Menschen. Es ist aber nicht immer ganz einfach, die Zeit im Auge zu behalten, wenn
- der Kollege ohne Pause vom Wochenende erzählt,
- der Chef einen neuen Stapel Arbeitsaufträge auf den Schreibtisch wirft,
- oder der Rechner heute mal wieder ein Update nach dem anderen will.
(Zutreffendes bitte ankreuzen, Mehrfachnennungen möglich).
Aber dafür gibt es schließlich die Hubble Traveller Dot Clock von One Balance. Sie besteht aus einem kleinen Zylinder, der an die Wand geschraubt wird und dann mit einer ausgefeilten Optik große Zeiger aus LED-Licht auf die Fläche projiziert. Damit lässt sich die Uhrzeit auch lange nach Feierabend mit geröteten Augen noch problemlos ablesen...
Vorschlag Nr. 4: Der Windkanal für den Schreibtisch
Überall dort, wo sich ein Objekt so effizient wie möglich durch die Luft bewegen soll, sind Windtunnel das Mittel der Wahl. Windkanäle bestehen aus einem oder mehreren Gebläsen, die die Luftströmung erzeugen, Gleichrichterelementen, die für eine möglichst gleichmäßige, unverwirbelte Strömung sorgen sollen, einer Düse zur Beschleunigung des Luftstromes sowie der eigentlichen Messstrecke, in der die Untersuchungen durchgeführt werden. Eine Eigenschaft zeichnet praktisch alle Windtunnel aus: Sie sind groß.
Der Titel des kleinsten Windkanals der Welt dürfte dagegen an Windsible gehen, den Windtunnel für den Schreibtisch. Angeboten wird der Windsible in drei Größen mit einer Testkammer von 100x90x50mm, 300x150x110mm oder 400x200x140mm. Aktuell verfügbar ist aber nur das kleinste Modell für 219 US-Dollar. Das naheliegende Testobjekt sind natürlich Modellautos oder -flugzeuge. Aber vielleicht macht es ja auch Spaß, einmal den bevorzugten Kugelschreiber auf seine Aerodynamik zu testen....
Das Geschenk für den Chef!
Seit der Corona-Pandemie haben sich ja viele, oder besser gesagt seeeeehr viele Meetings und Besprechungen in die Online-Domäne verlagert. Was die Situation nicht besser gemacht hat, denn das Grundproblem ist nach wie vor ungelöst: Sie dauern zu lange und bringen meist zu wenig! Nun mag man seinen Chef dafür vielleicht nicht offen kritisieren, aber ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl wäre etwa in Form eines Buchgeschenks möglich. Eine lohnenswerte Lektüre zu diesem schwierigen Thema ist etwa "Online-Meetings mit Fokus und Mehrwert" von Jessica Turner (ISBN: 978-3-662-69048-2), das sich eine messbare Optimierung auf die Fahnen geschrieben hat: Ein Meeting besteht den „Mehrwert-Test“, wenn es dem Unternehmen mehr bringt als die Personalkosten, die während des Meetings entstehen. Wenn nicht, ist vielleicht eine E-Mail die bessere Lösung.
Vorschlag Nr. 5: Die Siebenmeilenstiefel für die Roboter-Ära
Wer von uns hätte sich nicht schon einmal "Siebenmeilenstiefel" gewünscht, um mal schnell in der hintersten Ecke der Produktion nach der Seriennummer eines Sensors schauen zu können. Dafür gibt es nun endlich eine Lösung: Die Moonwalkers von Shift Robotics. Das Spin-off der renommierten Carnegie Mellon University hat mit den Moonwalkers eine Art Exoskelett nur für die Füße entwickelt. Die Überschuhe messen die Gehbewegung des Trägers 100-mal pro Sekunde und unterstützen die Bewegung über ein KI-gesteuertes Antriebssystem mit 10 Rädern. Der Träger kann sich damit zwei bis dreimal so schnell bewegen wie bei normalem Gehen. Die Reichweite mit einer Akkuladung soll mehr als zehn Kilometer betragen.
Vorschlag Nr. 6: Der Garten mit dem eingebauten grünen Daumen
So ein paar Pflanzen auf dem Schreibtisch sind ja schön und sorgen für eine gute Atmosphäre - aber was tun, wenn man einfach das absolute Gegenteil eines grünen Daumen hat und in kürzester Zeit "Biomasse" produziert? Man setzt einfach auf Automatisierung! Der Linné Garden ist ein vertikaler Garten für den Schreibtisch, bei dem Sensoren und ein integrierter Chip die Versorgung der Pflanzen mit einer Nährlösung und Licht steuern. Manuell muss nur eine Stromversorgung eingestöpselt werden - und das sollte ein Ingenieur doch hinbekommen, oder?
Vorschlag Nr. 7: Eine Ingenieur für den Ingenieur
Wenn das Geschenk in diesem Jahr etwas größer ausfallen darf (WEIHNACHTSPRÄMIE!), dann lohnt ein Blick nach Schaffhausen in der Schweiz. Dort hat der Uhrenhersteller IWC seinen Sitz und mit dem Modell Ingenieur den passenden Zeitmesser im Angebot.
Ingenieure sind ja per Profession oft starken Magnetfeldern ausgesetzt, und die sind wiederum pures Gift für sensible mechanische Uhrwerke. In seiner legendären Fliegeruhr Mark XI hatte IWC dieses Problem während des Zweiten Weltkriegs bereits durch einen Käfig aus Weicheisen behoben, der das Uhrwerk umgibt und die Magnetfelder ableitet.
Mit der Ingenieur zog diese Konstruktion Mitte der 1950er-Jahre erstmals in eine zivile Armbanduhr ein. Die Ingenieur durchlief verschiedene Optimierungen und Designanpassungen und ist in der aktuellen Version für einen fünfstelligen Betrag erhältlich - in Edelstahl wohlgemerkt...
Der Autor: Peter Koller
Gelernter Politik-Journalist, heute News-Junkie, Robotik-Afficionado und Nerd-Versteher. Chefredakteur des Automatisierungsmagazins Automation NEXT. Peter Koller liebt den Technik-Journalismus, weil es das einzige Themengebiet ist, wo wirklich ständig neue Dinge passieren. Treibstoff: Milchschaum mit Koffein.