Vor 100 Jahren, am 5. August 1914, ging die erste elektrische Ampel in Cleveland, Ohio in Betrieb. Zehn Jahre später stand der erste Ampelturm von Siemens am Potsdamer Platz in Berlin. Siemens fertigt derzeit rund 22.000 Ampeln und 2.000 Ampelsteuergeräte im Jahr.
Seit 2010 stellt Siemens ausschließlich Signalgeber mit Leuchtdioden (LED) her. Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Energie und haben eine längere Lebenserwartung als Glühlampen. Eine Stadt mit rund 700 Kreuzungen kann jährlich mehr als eine Million Euro sparen, wenn sie ihreAmpeln umrüstet. LED müssen nur etwa alle zehn Jahre ausgetauscht werden, Glühlampen dagegen in der Regel schon nach einem halben Jahr. Außerdem sind LED-Ampeln bei direkter Sonneneinstrahlung sowie von der Seite besser sichtbar und sorgen so für mehr Sicherheit.
1914 bediente ein Verkehrspolizist die Ampel in Cleveland von einer kleinen Hütte aus, machte mit einer Klingel auf den Farbwechsel aufmerksam und stand in ständigem Kontakt zu Feuerwehr und Polizei, um die Kreuzungfür die Einsatzfahrzeuge zu räumen. Heute sind die Lichtsignalanlagen kleine Rechenwunder, die unendlich viele Signale in Echtzeit auswerten. Moderne Verkehrssteuerung berücksichtigt die aktuelle Verkehrslage und optimiert den Verkehrsfluss zum Beispiel durch Grüne Wellen oder sie priorisiert Busse und Straßenbahnen oder Rettungsfahrzeuge.
Ampelanlagen über die Cloud steuern
Im März 2014 ging die Ampel online: Dank eines neuen Steuergeräts von Siemens können Städte ihre Ampelanlagen über eine private Cloud steuern und Störungen beheben, ohne dass die Ampeln ausgeschaltet werden müssen – von jedem Ort der Welt aus, per Smartphone, Tablet-PC oder Computer. Das eröffnet auch der Fernwartung neue Möglichkeiten: Schon heute unterstützt das Siemens-Support Center in München 255 Städte weltweit bei Problemen mit Verkehrsrechnern und den angeschlossenen Ampelanlagen. Künftig können die Experten die Steuergeräte komplett fernbedienen und warten und so einen störungsfreien
Betrieb garantieren.
Die nächste große Innovation sehen Experten in der vernetzten Kommunikation zwischen Personen, Infrastruktur und Fahrzeugen aller Art. Ist beispielsweise die Innenstadt überstaut, rät das Smartphone, das Auto stehen zu lassen und in die Trambahn umzusteigen, um ein Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Die Ampel wird dabei als echter Teilnehmer an der Kommunikation eine der wichtigsten Rollen einnehmen. Schon bald könnte unser Smartphone uns sagen, wie schnell wir für eine „Grüne Welle“ fahren müssen oder gar grünes Licht bei der Ampel anfordern. Und Ampeln könnten einzelne Verkehrsteilnehmer vor Gefahrsituationen warnen.