Der Hersteller von sicherer Automatisierungstechnik Pilz setzt auf den Standort Deutschland: Am Stammsitz in Ostfildern bei Stuttgart wurde offiziell der Bau eines neuen Produktions- und Logistikzentrums begonnen.
Eigentlich hat Pilz ja schon immer Automatisierungstechnik hergestellt. Der große Erfolg der Sicherheitstechnik stellte diese Kompetenz allerdings in den vergangenen Jahren etwas in den Schatten. In Zeiten, in denen alle Automatisierungshersteller verstärkt beginnen, Sicherheitstechnik zu integrieren, versucht das Unternehmen aus Ostfildern nun, seine Kompetenz in der allgemeinen Automation stärker herauszustellen.
Hektik ist dabei nicht angesagt, denn Pilz geht es gut: Die Unternehmensgruppe hat das Geschäftsjahr 2013 mit einem Umsatzplus von drei Prozent auf 233 Millionen Euro abgeschlossen – das ist über dem Branchendurchschnitt. Mit aktuell über 1800 Mitarbeitern, 890 davon in Deutschland, konnte Pilz auch in diesem Bereich einen Zuwachs von über sieben Prozent verzeichnen.
Mit der Eröffnung von drei neuen Tochtergesellschaften hat das Unternehmen im vergangenen Jahr zudem seine weltweite Präsenz ausgebaut. „Wir wollen weiter wachsen und weitere Mitarbeiter einstellen“, berichtet Susanne Kunschert, geschäftsführende Gesellschafterin von Pilz. Für das laufende Jahr sind rund 90 zusätzliche Stellen in Planung, insbesondere im Bereich Entwicklung von Hard- und Software. Mit den 2013 neu gegründeten Tochtergesellschaften in Kanada, Taiwan und Tschechien gehören jetzt 31 Töchter zur Pilz-Gruppe. Der Exportanteil von Pilz betrug im vergangenen Geschäftsjahr 68,2 Prozent. Das ist eine Zunahme um 0,4 Prozent im Vergleich zu 2012. „Im asiatischen Raum ist China ein wichtiger Markt für uns. Das zunehmende Sicherheitsbewusstsein und die Annäherung an europäische Standards bieten hervorragende Perspektiven für uns“, erklärt Renate Pilz, Vorsitzende der Geschäftsführung. Um die Kunden auf dem asiatischen Markt schneller beliefern zu können, errichtet Pilz momentan im chinesischen Jintan eine eigene Produktionsstätte.
Gleichzeitig weitet Pilz am Stammsitz in Ostfildern seine Kapazitäten mit einem neuen Produktions- und Logistikzentrum aus. Der Spatenstich am 28. April 2014 markierte den Baubeginn des nach dem Firmengründer benannten Peter Pilz Produktions- und Logistikzentrums mit Produktion und Büroräumen, das dann zukünftig in ein geschlossenes Areal, den Pilz Campus, eingebunden sein wird.
Die Bauzeit wird etwa ein Jahr betragen, die Nutzfläche des Gebäudes umfasst 15.000 m². Das Gebäude wird nach den neuesten Standards und Erkenntnissen in Bezug auf Energieeffizienz sowie Lärmschutz und Logistikabläufe erstellt. Der Neubau hat zum Ziel, die Produktion und die produktionsnahen Prozesse effizienter zu gestalten. Das Investitionsvolumen für beide Werke in Deutschland und China beträgt insgesamt rund 25 Millionen Euro.
In das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen optimistisch gestartet. „Wenn die Prognosen in Bezug auf die Konjunktur zutreffen, sind wir überzeugt, das wirtschaftliche Ergebnis des letzten Jahres noch steigern zu können“, so Susanne Kunschert. wk