Die mobile Brennstoffzelle der Firma eZelleron, mit der kleine Geräte über USB wieder aufgeladen

Die mobile Brennstoffzelle der Firma eZelleron, mit der kleine Geräte über USB wieder aufgeladen werden können.

Wie bei einem Feuerzeug wird das Gas in nur wenigen Sekunden in den Tank des Geräts gefüllt. Die Brennstoffzelle liefert dann Strom für mehrere Tage. Die Technologie hat der promovierte Werkstoffwissenschaftler Sascha Kühn an der Universität des Saarlandes entwickelt. Bereits 2003 meldete die Universität dafür ein Patent an, die Patentverwertungsagentur unterstützte den Erfinder bei der Vermarktung. Jetzt will Kühn diese Technologie über seine Firma eZelleron in Dresden in großem Stil auf den Markt bringen.

Lange Entwicklungsgeschichte

Wie langwierig der Weg von der patentgeschützten Erfindung bis hin zum fertigen Produkt sein kann, zeigt das Beispiel der mobilen Brennstoffzelle. Der Materialforscher Sascha Kühn hatte sich im Rahmen seiner Doktorarbeit bei Rolf Clasen, Professor für Pulvertechnologie der Saar-Uni, mit Brennstoffzellen beschäftigt.

Im Januar 2003 meldete die Universität ein Patent an und bereits ein Jahr später konnte die Patentverwertungsagentur der saarländischen Hochschulen (PVA) einen Lizenzvertrag mit einer österreichischen Firma vermitteln. Bei dieser stieg Kühn als Entwicklungsleiter ein und tüftelte weiter an der mobilen Brennstoffzelle. Die Firma ging jedoch 2007 in Insolvenz, so dass die Rechte am Patent wieder an die Universität des Saarlandes zurückfielen.

Crowdfunding-Startkapital

Sascha Kühn gründete 2008 das Unternehmen eZelleron mit Sitz in Dresden. Über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter suchte er Anfang 2015 Unterstützer für sein Projekt und wurde  fast überrollt: Innerhalb weniger Monate waren über 1,5 Millionen US-Dollar Startkapital zusammen. Der ursprüngliche Plan war es 500.000 US-Dollar einzuwerben. Jetzt kann das Start-Unternehmen bis Ende des Jahres sein „Kraftwerk“ für die 2016 geplante Markteinführung in Position bringen.

Das Gerät soll Smartphones und mobile Endgeräte mit 5-Volt-Anschluss unterwegs ohne Strom mit Power versorgen. Das System ist mittlerweile durch 27 Patente geschützt. Bei einer erfolgreichen Vermarktung kann auch die Universität des Saarlandes durch Lizenzeinnahmen profitieren.

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