
Solarmodule werden mit einem aerodynamische Montagesystem von Goldbeck Solar mit minimaler Belastung platziert, ohne das Dach zu durchdringen. (Bild: Goldbeck Solar)
Erstmals bestehen tragende Elemente des Unterbaus aus einem technischen Kunststoff der BASF. Bei dem Leichtbau-Werkstoff handelt es sich um Ultramid®, einen Vertreter aus dem Polyamid-Sortiment des Chemieunternehmens. Die Installation von Solaranlagen auf Flachdächern wird durch das neue System erleichtert und beschleunigt. Goldbeck Solar hat die gesamte Unterkonstruktion aus Kunststoff-Trageelementen und Blechformteilen 2012 unter dem Handelsnamen Sunolution in den Markt eingeführt. Als erstes Kundenprojekt wurde im Raum Aschaffenburg eine 300 kW-Anlage in Betrieb genommen.

Das Energieunternehmen hat das Unterkonstruktions-system PMT Evolution 2.0 kontinuierlich weiterentwickelt und verfügt heute (Stand 2024) über ein aerodynamisches Montagesystem für Industriegebäude, Hallen und Carports. Selbst erzeugter Solarstrom hat für Industrie-kunden im Portfolio der erneuerbaren Energien an Bedeutung gewonnen und viele Unternehmen nehmen ihre Energieversorgung mit eigenem industriellen Solarpark selbst in die Hand. Je nach Anwendung werden die PV-Module bodennah oder hoch aufgeständert installiert und individuell benötigte Lösungen realisiert.
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IWTM hat Goldbeck ein Energie Optimierungs-System (Geos) entwickelt. Die Software vergleicht Energiekonzepte in der Planung neuer Gebäude. Mit ihr können Berater Energieszenarien für Kunden errechnen und visualisieren.
Großes Potential sieht Goldbeck Solar auch bei Agri-PV Anwendungen dynamischer Tracker Systeme, da diese Flexibilität und vielversprechende Kombinationsmöglichkeiten bieten.
Montagefreundlich – leicht – dachschonend – hochintegriert
- Die Entwicklung der Unterkonstruktion
Zu den Vorteilen der neuen Trageelemente aus dem anwendungsoptimierten thermoplastischen Kunststoff gehört vor allem, dass bei der Montage das Dach nicht durchdrungen oder die Dachhaut beschädigt wird: Das Dach bleibt ohne zusätzliche Versiegelung wasserdicht. Darüber hinaus konnte Ensinger die Möglichkeiten nutzen, die der Spritzguss von Thermoplasten bietet und zahlreiche Funktionen in die Kunststoffkonstruktion integrieren: Schnappverbindungen, Verrippungen sowie Aussparungen für den Wasserablauf und die Kabelführung fügt der Hersteller in einem einzigen Fertigungsprozess in das Bauteil ein. Das führt zu sehr leichten und montagefreundlichen Teilen. Bislang bestanden die Unterkonstruktionen von Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern hauptsächlich aus Stahl und Aluminium. - Am Computer wetterfest gemacht
Das Material Ultramid ist optimal für den Einsatz im Außenbereich geeignet, da es auch bei hohen Temperaturen (bis zu 80°C) eine sehr geringe Kriechneigung aufweist und über außerordentliche Zähigkeit und Steifigkeit auch bei tiefen Temperaturen bis zu -30°C verfügt. Außerdem ist das hoch glasfaserverstärkte Polyamid UV- und witterungsbeständig: Es gehört zu den technischen Kunststoffen, die Testreihen in Freibewitterung erfolgreich bestanden haben und bei denen mittels ISO 4892-2 Zykl. 1 eine Lebensdauer von 20 Jahren nachgewiesen ist. Mithilfe ihres firmeneigenen Computer-Simulationswerkzeugs Ultrasim® konnte die BASF die Bauteile auf die photovoltaik-spezifischen Anforderungen wie Schnee- und Windlasten sowie auf geringes Eigengewicht optimieren.
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Einfaches Montagesystem ermöglicht rentable Anlagen
Das System der Unterkonstruktion besteht aus wenigen Einzelteilen:
- Die zwei Standfüße aus Kunststoff, die man mit einer Metallschiene verbindet, sind identisch.
- Auf den hinteren Standfuß wird senkrecht, mittels Schnappverbindung und einfacher Verschraubung, eine Kunststoffstütze montiert.
- Der vordere Standfuß und die Stütze bilden so die Auflagefläche für das PV-Modul und erzeugen den optimalen Winkel zur Sonneneinstrahlung. Die doppelte Verwendung des Standfußes vereinfacht nicht nur die Montage, sondern birgt auch den Vorteil, dass die Fixkosten aufgrund des geringeren logistischen Aufwands kleiner ausfallen.
EVO 2.0 das aerodynamische Montagesystem, das Solarmodule mit minimaler Belastung platziert.
überarbeitet von Redaktion Automation NEXT