Roboter -

Roboter verrichten unter anderem im Handumdrehen Arbeiten, die uns Menschen überfordern oder zu Tode langweilen würden. (Bild: Computerizer/Pixabay)

Große Blockbuster polarisieren in puncto Roboter: Entweder gibt es liebenswerte, etwas eigenartige Charaktere wie Wall-E oder brutale Cyborgs oder Killermaschinen. Heutzutage, und mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen, ist es sehr schwer, ein wirtschaftliches oder finanzielles Argument gegen die Vorteile der Roboter zu finden, die sowohl in Industrie- als auch in Haushaltsumgebungen eingesetzt werden. Es ist eine Tatsache, dass wir als Gattung mit dem Arbeitsvermögen eines Roboters nicht mithalten können. Diese Tatsache wurde auch von Joseph Engelberger berücksichtigt, der gemeinhin als Vater der Robotik angesehen wird. Was würde Engelberger über moderne Roboter und ihre öffentliche Wahrnehmung denken? 1956 erschien der erfolgreiche Film Alarm im Weltall mit dem berühmten Roboter Robby, der eine große Zahl an ähnlichen Figuren in zukünftigen Filmen hervorbrachte. Robby wurde so programmiert, dass er eine Reihe von Regeln befolgt, ähnlich der drei Robotergesetze von Asimov, um die Grundlage für eine vorteilhafte Partnerschaft zu schaffen, die im heutigen Hollywood gern unter den Teppich gekehrt wird.

Roboter sind teilweise überlegen

Doch wo stehen wir jetzt? Und welche Auswirkungen hatte dieser frühe Durchbruch in der Industrie und dessen Adaption in Film und Fernsehen – nicht nur in der Branche, sondern in der Gesellschaft? Industrieroboter bieten klare Vorteile gegenüber ihrem fehleranfälligen menschlichen Gegenpart. In Bezug auf Geschwindigkeit, Wiederholbarkeit, Genauigkeit und Durchsatz können wir einfach nicht mit Ihnen Schritt halten. Sie verrichten Arbeiten im Handumdrehen, die uns überfordern oder zu Tode langweilen würden. Ähnliches gilt für autonome und intelligente, vernetzte Geräte im Haushalt – Roboter-Staubsauger, -Rasenmäher, internetfähige Kühlgeräte und intelligente Thermostate. Haushaltsroboter oder Cobots spielen auch eine größere Rolle in bestimmten Bereichen wie zum Beispiel der Pflege älterer Menschen.

Laut International Federation of Robotics verfügt der Markt der Serviceroboter-Industrie (industrielle und im Haushalt) in den USA über einen Wert von 5,2 Milliarden US-Dollar, wobei sich der Anteil der Haushaltsroboter bis zum Jahr 2020 auf elf Milliarden US-Dollar Umsatz belaufen wird. In Teilen der Gesellschaft sieht man diese Zunahme an alternativen Arbeitskräften mit Sorge, aber sind diese Sorgen berechtigt? Wie bereits erwähnt, gibt es Arbeiten, die einfach zu schwierig oder unangenehm sind – aufgrund der erforderlichen Stärke, Flexibilität oder in vielen Fällen wegen der nötigen Aufmerksamkeitsspanne und entstehenden Langeweile. Einfach ausgedrückt: Roboter erledigen Aufgaben, die Menschen nicht ausführen können oder wollen. Aber was ist mit den Arbeiten, die von beiden ausgeführt werden können? Hier liegt das Hauptargument. 

Datenintensive KI-Anwendungen schaffen die Grundlagen für die Industrie 4.1, ein ideales Fundament für weitere roboter- und automatisierungsbasierte Anwendungen, die die Menschen befeuern, die sich Gedanken über ihre künftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt machen. Der „South China Morning Post“ hat vor Kurzem einen interessanten Artikel mit der Überschrift „Eine Million Hongkonger könnten in den nächsten 20 Jahren Ihre Arbeit an KI verlieren“ veröffentlicht. Im Artikel wird weiter erklärt, dass 28 Prozent der 3,7 Millionen Arbeitsplätze der Stadt anfällig für Automatisierung seien; zu den Betroffenen, die mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit ihren Job verlören, zählten auch Sekretärinnen, Buchhalter und Prüfer.

In diesem Zusammenhang ist ein von der EU veröffentlichter Bericht zu erwähnen, der ausführlich darüber informiert, wie Roboter und KI als juristische Personen betrachtet werden können. Das Dokument enthält ein paar interessante Zahlen und Fakten: Die erste Angabe, „dass sich die Patentanmeldungen für Robotiktechnologie in den letzten zehn Jahren verdreifacht haben“, bekräftigt die vormals in den USA erhobenen Zahlen. Die zweite, „dass bis 2025 über 20 Prozent der Europäer 65 Jahre oder älter sein werden“, ist Teil eines Abschnitts, in dem auf die Bedeutung von Cobots eingegangen wird. Der Bericht bietet einen Gegenpol zum endgültigen Aus für menschliche Beschäftigung, da er darauf hinweist, dass für Roboter, Automatisierungs- und Cybersysteme eine größere Anzahl von entsprechend qualifizierten Personen erforderlich sei und „in Europa bis zum Jahr 2020 ein Mangel von bis zu 825.000 IKT-Fachkräften herrschen könnte und dass 90 Prozent der Arbeitsstellen zumindest digitale Grundfertigkeiten erfordern werden“. Wir müssen also Arbeitsplätze für die Wartung und die Verwaltung der zuvor gebauten Roboter und der Technologie schaffen, die uns ursprünglich andere Aufgaben abnehmen sollten.

Kybernetische Verbesserungen?

Dan Brown befasst sich in seinem jüngsten Roman mit einer symbiotischen Beziehung zwischen Mensch und Cybertechnik beziehungsweise Roboter, die die moderne Gesellschaft definieren könnte. An diesem Punkt sind wir noch nicht angekommen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bevor wir unsere Körper technisch aufrüsten und verbessern, angefangen bei im Arm implantierten RFID-Chips für den Zutritt zu Räumen. Diejenigen, die sich noch an den Sechs-Millionen-Dollar-Mann erinnern, wollten vielleicht selbst auch ein bionisches Auge haben. Mit sechs Millionen Dollar kommt man heutzutage zwar nicht weit, aber angepasst an die Inflationsrate und die Änderungsgeschwindigkeit der Technologie hatte ich mir schon erhofft, dass es mittlerweile mehr interessante kybernetische Verbesserungen gäbe. Ich glaube, wir müssen uns noch eine Weile damit begnügen, zum Ausschalten des Lichts virtuelle Assistenten auf unserem Telefon zu bemühen, bis etwas Spannenderes daherkommt. aru

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