IFR-Analyse
Die 5 Top-Trends der Robotik für 2022
Von neuen Programmiermöglichkeiten bis zum Roboter-Training in der Schule. Welche Trends die Robotik-Branche 2022 antreiben werden, hat der Branchenverband IFR analysiert.
Mit rund drei Millionen Systemen im Einsatz hat der weltweite Bestand an Industrierobotern einen neuen Höchstwert erreicht, so der Branchenverband International Federation of Robotics. Seit 2015 hat dieser Wert in Schnitt jedes Jahr um 13 % zugelegt. “Der Trend zu einer Roboter-basierten Automatisierung beschleunigt sich sowohl in klassischen wie neuen Industriesektoren”, sagt IFR-Präsident Milton Guerry. Die folgenden fünf Trends hat die IFR als wesentliche Treiber der Entwicklung in diesem Jahr ausgemacht:
Trend Nr. 1: Neue Branchen entdecken die Robotik
Getrieben vom Trend nach Personalisierung sowohl von Produkten wie auch der Auslieferung entdecken Branchen, die bisher wenig automatisiert waren, die Robotik. Im Bereich des E-Commerce etwa habe es 2017 noch kaum Roboter gegeben, mittlerweile seien es Tausende, so die IFR. Der Trend zum Online-Einkauf durch die Pandemie habe diese Entwicklung noch einmal enorm beschleunigt.
Trend Nr. 2: Die Roboter-Nutzung wird immer einfacher
Laut IFR gibt es einen klaren Trend hin zu einer einfacheren Roboter-Programmierung über grafische Benutzeroberflächen und das Hand-Teaching. Immer mehr Hersteller bieten aufeinander abgestimmte Pakete aus ihrer Hardware und entsprechender Software an. Dieser Trend möge wenig überraschend sein, der Fokus auf die Schaffung von Ökosystemen für Anwendungen habe jedoch enorme Auswirkungen durch massiv reduzierte Einführungszeiten. Speziell im Bereich der Low-Cost Robotics senken Komplettpakete inklusive Sensoren und Greifern die Einstiegshürden deutlich.
Trend Nr. 3: Roboter und Menschen lernen einander besser kennen
Regierungen, Bildungseinrichtungen, Branchenverbände und Hersteller hätte alle den Bedarf für umfassende und frühzeitige Bildungsangebote im Bereich der Roboter-Automatisierung erkannt. Die Kurs-Angebote etwa von Herstellern wie ABB, Fanuc, Kuka und Yaskawa würden jährlich von 10.000 bis 30.000 Teilnehmern besucht.
Trend Nr. 4: Roboter garantieren eine unterbrechungsfreie Produktion
Covid 19 und die daraus resultierenden Lieferkettenprobleme haben für ein Verlagerung der Produktion zurück in die Nähe der Kunden gesorgt - was in vielen Fällen mit einer Automatisierung einhergeht, um höhere Produktionskosten zu vermeiden. “Für viele Unternehmen war die Lieferkettenprobleme der letzte Schubs, um die Investitionen in Robotik-Systeme zu rechtfertigen”, sagt IFR-Generalsekretärin Susanne Bieller.
Trend Nr. 5: Roboter treiben die digitale Automatisierung
Der Trend zu einer Datengetriebenen Automatisierung und Produktion öffnet viele Türen für Robotiksysteme. Insbesondere durch die Möglichkeit, mit HIlfe von Künstlicher Intelligenz lernfähige Robotersysteme einzusetzen, erschließen sich neue Anwendungsmöglichkeiten vom Baubereich bis zur Gesundheitsversorgung.