Unternehmen, die für die Ausrüstung ihrer Fertigung günstige Komponenten suchen, greifen oft auf Produkte aus China zurück. Gerade im Bereich der kleinen Automatisierung, wo Roboter einfache Aufgaben wie Verpacken, Dosieren oder Kleben übernehmen. Dass es möglich ist, innovative und günstige Komponenten für Roboter in Deutschland herzustellen, zeigt die igus GmbH.
Das Unternehmen aus Köln ist Hersteller von Hightech-Kunststoffen und produziert damit Bauteile für Bewegungen: Gleit- und Stehlager, Lineartechnik, Energieführungen und Leitungen sind das Kerngeschäft des Mittelständlers. Aus eigenen Automatisierungsprojekten in der Fertigung und Qualitätssicherung und der Idee, diese mit eigenen Bauteilen zu verbessern, entstand bei igus der Bereich der Low-Cost Automatisierung. Das Ziel: Komponenten, mit denen Nutzer im Baukastenprinzip eigene Automatisierungsideen günstig realisieren können.
Schnelle Amortisierung
Die Investition in einen Komplett-Roboter oder Komponenten von igus ist schnell wieder reingeholt, weil nur die minimal nötigste Konstruktion empfohlen wird. Für eine simple Pick-&-Place-Bewegung reicht meist schon eine Bewegung auf zwei Achsen, was mit einer simplen linearen Konstruktion erreicht werden kann. Hierfür braucht es keinen komplexen Roboterarm, der sich auf fünf Achsen bewegen kann und dementsprechend hoch ausgestattet ist. Weniger ist mehr und so kommt es, dass die Investition in eine (Teil-) Automatisierung günstiger sein kann als erwartet.
Innovatives Plug-&-play Getriebe
Eine Innovation, die igus dieses Frühjahr vorstellt, ist das vollintegrierte Wellgetriebe. In dem kompakten Plug-&-play-Getriebe steckt alles drin: Getriebe, Motor und auch Controller, Encoder und eine Sensorik für die Kraftregelung. Die ist es auch, warum sich das Getriebe für Serviceroboter eignet, die mit Menschen interagieren: Die Kraftregelung misst an beiden Seiten des Getriebes das Drehmoment und erkennt, wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Es stoppt dann die Bewegung. Mit diesem Getriebe lassen sich Roboter mit zum Beispiel sechs Achsen realisieren. Es kann einzeln für eigene Konstruktionen eingesetzt werden, ist aber auch Teil des ReBel, einem kompletten 6-DOF-Roboterarm für circa 3.000 Euro, der im Herbst auf den Markt kommt.
Den passenden Roboter auszusuchen, kann an Wissenschaft grenzen. Das hat man auch bei igus gemerkt, als man sich mit Robotik auseinandergesetzt hat. Die Frage kam auf, wie man den Markt an Robotern für jeden zugänglich machen kann, sodass der Kauf möglichst einfach ist. Die Lösung: „RBTX – lean robotix“, ein Online-Marktplatz von igus, auf dem Komponenten und Komplettsysteme verschiedener Robotik-Anbieter zusammenkommen. Seit gut zwei Jahren können Kunden unter www.rbtx.com ihren Roboter für automatisierte Arbeitsprozesse zusammenstellen, vom Antrieb bis zum Greifer, quer durch alle namhaften Anbieter. Das Prinzip: build or buy, selbst zusammenstellen oder Komplettsystem kaufen.
Der beste Weg, um das richtige Produkt auszuwählen, ist das Testen. Was in der Entwicklung bei igus die Regel ist für jeden neuen Werkstoff und jedes neue Produkt, können Kunden jetzt für Roboter in Anspruch nehmen. Im Gebäude der Abteilung gibt es seit neuestem eine rund 400 m² große Fläche, auf der Kunden die Machbarkeit ihrer geplanten einfachen Automatisierung testen lassen und per Video live daran teilnehmen können. „Einfach“ sind Anwendungen, die einen Gesamtprojektaufwand von 100 Stunden nicht überschreiten und geschätzte Hardwarekosten von 5.000 bis 25.000 Euro veranschlagen. Kunden können ihre Ware, die bewegt werden soll, zu igus schicken und genau damit werden dann die Tests durchgeführt. Die Besonderheit liegt hier nicht nur in der Möglichkeit des Testens, sondern auch darin, dass ein Experte den gesamten Prozess begleitet und auf Basis des Tests ein verbindliches Angebot mit Festpreis macht.
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