Für viele kleine und mittelständische Handwerksbetriebe stand wie jedes Jahr nur ein einziger, dick unterstrichener Wunsch auf dem Wunschzettel: neue Fachkräfte. Um diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, arbeitet nicht nur das Christkind in Sonderschichten. Es müsste jedoch Weihnachten, Ostern und Geburtstag auf einen Tag fallen, damit der grassierende Fachkräftemangel bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) kein Politikum mehr ist. Alternativen zur menschlichen Fachkraft gibt es bereits ‒ und die werden zu immer beliebteren Kollegen: Roboter, die nicht mehr nur in der Automobilindustrie große Fertigungslinien säumen, sondern auch in der Werkstatt kollaborativ schweißen, heben oder sägen.
Robotik-Experte Werner Hampl auf Mission
Unser Roboter-Profi Werner Hampl hat sich es nicht nehmen lassen, den Großen diesbezüglich auf den Zahn zu fühlen: Welche Roboterlösungen haben Konzerne für kleine und mittelständische Betriebe auf Lager? Können große Unternehmen wie Kuka auch den Handwerksunternehmer mit intelligenter und erschwinglicher Robotik ausstatten? Ja, denn mit ihrer internationalen Robotik-Expertise aus der Industrie haben die Augsburger einen neuen Vertriebskanal für Roboter gefunden.
Im General-Industry-Business will Benjamin Todt, Strategic Sales Channel Manager bei Kuka, die Robotik in KMU bringen. “Es ist in diesem Fall alles etwas kleiner, aber wir können bei den Großen lernen und diese Expertise dann zu den Kleinen transferieren und umgekehrt”, wie er im Gespräch mit Werner Hampl betont. Die Kuka hat in ihrem General-Industry-Bauchladen jedoch nicht nur einzelne Roboter. Sie liefert diesen Betrieben auch sofort einsetzbare Komplettlösungen.
Warum Kukas cell4_arc compact für den Mittelständler interessant ist
Benjamin Todt und Kuka haben mit der cell4_arc compact ein Robotik-Produkt auf den Markt gebracht, das vor allem Handwerksbetrieben die Arbeit erleichtern soll. “Viele Handwerksunternehmer finden bekanntlich keinen Nachwuchs mehr, Mitarbeiter im Metallbau müssen schwere Fertigungsteile mühsam bewegen ‒ mit der kompakten Roboterzelle lösen wir mehrere Probleme für den Handwerker auf einmal”, so Todt weiter.
Die Zelle besteht aus einem manuell oder elektrisch schwenkbaren Drehtisch, der im Handumdrehen den Blick auf das Wesentliche freigibt. Kernstück der cell4_arc compact ist ein Roboter, der verschiedene Arbeiten ausführen kann. “Bei unserer Zelle ist es wie bei einem Auto: es gibt natürlich mehrere Sonderausstattungen, die wir für den Handwerksunternehmer individuell anpassen können.”
Was sind die Vorteile des cell4_arc compact für den Handwerker?
Mit dem SmartPad und dem Kuka WebHMI lässt sich der Roboter intuitiv, “innerhalb weniger Tage” von jedem Mitarbeiter “teachen”, also anlernen. “Über die 6D-Mouse kann der Roboter leicht programmieren werden”, wie Werner Hampl im Gespräch mit Benjamin Todt ergänzt. “Ein großer Vorteil für den Handwerker besteht auch darin, dass er sich über die Betriebssicherheit der Zelle keine Gedanken machen muss, denn die hat Kuka bereits fertig integriert”, betont Todt. Zudem passt Kuka den Drehtisch an die Länge der jeweiligen Werkstücke an. Sollten die Werkstücke über die kompakten Maße hinausgehen, gibt es die cell4_arc auch in den größeren Abmessungen “midsize” und “large”.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Funktion “Ready-to-Pilot”: die 6D-Mouse liegt direkt am Roboter, so dass der Mitarbeiter die Möglichkeit hat, den Roboterarm mit einer Hand an die gewünschte Stelle zu führen (Hand-Guiding). “Schnappen Sie sich den Kollegen Roboter und zeigen Sie ihm, was er zu tun hat”, wie Todt das Feature auf den Punkt bringt.
Next Robotics bei KUKA in Augsburg
Wie kommt der cell4_arc von der Kuka zum Handwerker?
Handwerksunternehmer, die sich von den Vorteilen der cell4_arc überzeugt haben, dürfen “nach circa 13 Wochen” die fertige Roboterzelle in ihrem Werkraum aufstellen, so Todt. Im Gespräch der beiden Robotik-Experten fasst Werner Hampl noch einmal zusammen, wie Unternehmer kleiner und mittelständischer Betriebe von der Kuka-Roboterzelle profitieren ‒ sie erhalten:
- einen kostbaren, neuen Facharbeiter
- einen belastbaren Kollegen Roboter
- ein Mitarbeiter, der gute und gleichbleibende Qualität liefert
- einen attraktiven Arbeitsplatz für potenzielle Azubis
“Diese Technologie spart dem Unternehmer nicht nur Kosten und Zeit, sie ist auch ein Booster seiner Visitenkarte”, wie Todt hervorhebt. Eine Visitenkarte, die zeigt, dass sich das Handwerk modernster Technik zuwendet und sie auch erfolgreich im Betrieb einsetzt. Automatisierung und Handwerk geht eben Hand-in-Hand.