Delta D-Bot

Delta Electronics hat am Montag in Hannover seine erste Familie an Cobots vorgestellt. Die sechs hochflexiblen Modelle der D-Bot-Serie - kollaborative Industrieroboter - bietet Traglasten von bis zu 30 kg und atemberaubender Verfahrgenauigkeit. (Bild: Delta)

Dazu gehören in 2024 beispielsweise die Anbieter von Technologie für sichere kollaborative Robotik sowie Softwareunternehmen, welche die Container-Technologie in die Welt der produzierenden Industrie einführen.

 

Schlüsselfertiges Lösungspaket für sichere kollaborative Robotik

 

Mit einem Paukenschlag startete NexCobot die Hannover Messe. Dem Experten für die Entwicklung offener und modularer Systeme für intelligente Roboter- und Bewegungssteuerung wurde am Dienstag vom TÜV Rheinland ein wichtiges Zertifikat für funktionale Sicherheit verliehen (IEC 61508 und ISO 13849-1). Die Lösung „ROBASafe“ wurde dabei in einem internationalen Projekt zusammen mit dem Fraunhofer IWU aus Chemnitz sowie mit Intel entwickelt.

„Mit zunehmend diversifizierten Marktanforderungen hat sich die Fertigung von der schnellen Großserienproduktion hin zu kundenspezifischen Anpassungen, autonomen Maschinen und Mensch-Roboter-Kollaboration entwickelt. Insbesondere in Szenarien, in denen Mensch und Maschine gemeinsam am Produktionsprozess beteiligt sind, sind die Sicherheitsanforderungen der intelligenten Fertigung deutlich gestiegen. Mit der funktionalen Sicherheitszertifizierung der SCB100-Sicherheitssteuerungsplattform können wir nun die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Roboter sicherer und die Produktionseffizienz deutlich verbessern“, erklärt Jenny Shern, General Manager bei NexCOBOT. „Unser Unternehmen engagiert sich für die kontinuierliche Produktentwicklung im Bereich der funktionalen Sicherheit, um Unternehmen sicherere und zuverlässigere Produkte anzubieten, mit denen diese wiederum sichere Lösungen wie Cobots und andere Systeme realisieren können. Wir freuen uns darauf, mit Industriepartnern zusammenzuarbeiten, um ein offenes Ökosystem für funktionale Sicherheit aufzubauen.

 

Eine zunehmende Bedeutung des Sicherheitsaspekts im Zusammenhang mit kollaborativer Robotik sieht auch Nikolai Ensslen, CEO und Co-Gründer der Synapticon GmbH. „Ich sehe zwar auf der Hannover Messe bei vielen Ausstellern in diesem Jahr vor allem das Schlagwort KI bzw. künstliche Intelligenz überall in Großbuchstaben, aber blickt man hinter die Kulissen, so sieht man schnell, dass sehr viele Hersteller vor allem daran arbeiten, ihre Roboter und selbstfahrende Transportsysteme sicherer zu machen. Das Stichwort lautet hier „Funktionale Safety“. Erst wenn diese praxistauglich umgesetzt werden kann, besteht eine Chance auch KI in der Robotik im großen Stil einzusetzen. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass die Anforderungen an funktionale Sicherheit noch mehr steigen werden, sobald die Roboterhersteller ihre Produkte vermehrt mit KI ausstatten.“

 

Ängste und Vorbehalte müssen abgebaut werden

 

Auch der Dritte im Bunde sieht die Bedeutung des Aspekts „Sicherheit“ im Zusammenhang mit moderner Robotik als wesentlich an. Delta Electronics,  ein weltweit führendes Technologieunternehmen, das bisher vor allem durch die Entwicklung von Komponenten zur Produktionsautomatisierung bekannt war, hat am Montag in Hannover seine erste Familie an Cobots vorgestellt. Die sechs hochflexiblen Modelle der D-Bot-Serie - kollaborative Industrieroboter - bietet Traglasten von bis zu 30 kg, Reichweiten von bis zu 1.800 mm, Kompatibilität mit EtherCAT, Modbus und CODESYS sowie die Integration von 24-Bit-Encodern.

 

„Wir hatten zwar durchaus mit positiven Reaktionen gerechnet, aber ich muss zugeben, dass mich das Feedback, das wir in den ersten 48 Stunden nach der Präsentation erhalten haben, fast schon überwältigt“, berichtet Michael Mayer-Rosa, Senior Director, Industrial Automation Business Group bei Delta Electronics EMEA Region. „Die Reaktionen von Kundenseite zeigen mir, dass die Unternehmen, die mit der Einführung von Cobots in ihrer Produktion liebäugeln, vor allem immensen Wert auf Einfachheit und Sicherheit legen. Bisher waren viele Mittelständler noch sehr skeptisch, wenn es um die Einführung kollaborativer Robotik ging. Der Respekt vor komplizierten Systemen und mangelhafter Sicherheit bei der Interaktion mit Menschen waren und sind noch groß. Aber schon die ersten Demonstrationen unserer D-Bots auf der Messe haben bei ersten Interessenten große Bereitschaft geweckt sich nun doch ernsthaft mit Cobots zu befassen. Langfristig gehe ich davon aus, dass die kollaborativen Roboter nicht nur für die Arbeit zwischen Menschen und Maschine sondern auch vermehrt für die Zusammenarbeit zwischen Maschinen eingesetzt werden.“

Container vor dem Durchmarsch in der OT-Welt

 

Bisher waren Container vor allem Experten in der IT-Welt (Information Technology, Informationstechnologie) ein Begriff. Nun aber gewinnen sie auch in der OT-Welt (Operational Technologie, Betriebstechnologie) immens an Bedeutung. Software-Container beschreiben eine Technologie, mit der Unternehmen Software mit ihrer gesamten Anwendungsumgebung – sprich alle für den Betrieb notwendigen Elemente – paketieren und isolieren können. Damit kann die jeweilige Software bzw. Anwendung leicht und voll funktionsfähig in einzelne Umgebungen verschoben werden.

 

So berichtet Sebastian Scheele, CEO und Co-Gründer des Hamburger IT-Unternehmens Kubermatic von einer rasanten Zunahme an Anfragen rund um Container-Technologie von Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe und dem Maschinenbau. Kubermatic selbst ist zusammen mit dem Fraunhofer HHI als Aussteller auf der Hannover Messe, um den Einsatz von Container-Technologie für den Betrieb von 5G-Campusnetzen zu demonstrieren.

 

„Das Thema Container und Kubernetes hat in den vergangenen Monaten immens an Fahrt aufgenommen und schwappt nun von der klassischen IT immer mehr auch in den OT-Sektor herüber. Ein Beispiel hierfür sind Fertigungssteuerungssysteme (MES, Manufacturing Execution System). Diese werden von den jeweiligen Herstellern zukünftig vermehrt als Container verfügbar gemacht. Darauf werden sich alle Unternehmen einstellen müssen, die solche Systeme nutzen wollen. Ebenso sehen wir, dass der Datenaustausch zu SPS-Systemen (Speicherprogrammierbare Steuerung) auch immer mehr über Container erfolgen wird, da dies sehr viele Vorteile mit sich bringt. Wir erwarten in den kommenden Monaten hier noch wesentlich mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema in einer Branche, die unter enormen Effizienzdruck steht.“

Sie möchten gerne weiterlesen?