Ziel des Moonwalk-Projektes ist die Entwicklung und Erprobung von Zukunftstechnologien für Explorationsmissionen zu Mond und Mars. Unter der Koordination des DFKI Robotics Innovation Center erforschen die Projektpartner Comex, EADS, Liquifer Systems Group (LSG) und weitere Partner wie Astronauten von Robotern bei der Erkundung planetarer Oberflächen unterstützt werden können.
Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion zwischen Astronaut und Roboter, die - unter anderem aufgrund des dicken Raumanzugs und der fehlenden beziehungsweise reduzierten Schwerkraft, die den Astronauten relativ unbeweglich machen – eine große Herausforderung darstellt.
Robotische Plattform Yemo
Das Robotics Innovation Center hat in Moonwalk die robotische Plattform Yemo für den Einsatz in Weltraumsimulationen sowie ein Interface, über das der Astronaut mit dem Roboter kommunizieren kann, entwickelt. Die Steuerung erfolgt über Gesten des Astronauten, welche bestimmte Kommandos erzeugen, die an den Roboter übertragen werden können.
Yemo ist als Mikro-Rover konzipiert, der sowohl an Land als auch unter Wasser in schwierigem Gelände einsetzbar ist. Ausgestattet mit einer 360°-Kamera kann der Roboter seine Umgebung umfassend explorieren.
Zwei Simulationskampagnen
Um die Funktionalität der Technologien zu testen, führen die Projektpartner zwei analoge Simulationskampagnen an unterschiedlichen Orten durch. Bei der ersten Kampagne testen die Wissenschaftler die Zusammenarbeit von Astronaut und Roboter in einem ehemaligen Übertagebergbaugebiet von Río Tinto, Spanien, das aufgrund seiner geochemischen Eigenschaften der Marsoberfläche ähnelt. Astronaut und Yemo erkunden gemeinsam das Gelände, führen Messungen durch und nehmen Proben – wobei der Roboter auch in für den Menschen potentiell gefährliches Terrain vordringen soll, zum Beispiel in Höhlen, oder steile Abhänge überwinden.
In diesem Zusammenhang interessiert die Forscherinnen und Forscher außerdem, welche Vorteile, aber auch Nachteile die Astronaut-Roboter-Kollaboration gegenüber der Zusammenarbeit zweier Astronauten hat. Ausgangspunkt der verschiedenen Testszenarien ist ein Weltraumsimulationshabitat, ein Wohn- und Arbeitsraum für Astronauten auf fremden Planeten.
Bei einer zweiten Simulationskampagne tauchen Astronaut und Roboter in der Mittelmeerbucht der französischen Stadt
Marseille ab, deren Meeresgrund der Beschaffenheit einer Mondlandschaft ähnelt. Die Unterwassertests sollen die Effekte der geringen Schwerkraft von Mondmissionen simulieren, welche die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zusätzlich erschweren könnten.