Die acht Ziele der Messe-Aussteller

Die Messe im Wandel

Laut der AUMA Trend Studie 2023/2024 sind Präsenzmessen dynamischer, digitaler, globaler und nachhaltiger geworden. Die klassischen Ziele einer Messebeteiligung, wie Steigerung der Bekanntheit von Unternehmen und Produkten, Stammkundenpflege, Neukundengewinnung, Präsentation von neuen Produkten und Leistungen sowie Imageverbesserung des Unternehmens und seiner Marken werden heute in Zeiten des Umbruchs und Fachkräftemangels anders bespielt als vor der Pandemie.

„Das Messe-Erlebnis der Gäste ist entscheidender denn je. Besucherinnen und Besucher sowie ausstellende Unter-nehmen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Sie erwarten höchste Service-Qualität. Die persönliche Begegnung hat eine neue Bedeutung. Geschäfte werden am besten persönlich gemacht, vertrauensvolle Partner-schaften durch das echte Kennenlernen begonnen.“ Jörn Holtmeier

Der AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der deutschen Wirtschaft) hat 400 Unternehmen im Oktober und November 2023 befragt, die zuletzt auf Messen ausgestellt haben. Interviewt wurde die ranghöchste für Marketing und Messe zuständige Person. In fast der Hälfte der Unternehmen ist das die Unternehmensspitze, also die Geschäftsführung, Inhaber- oder Direktionsebene selbst.

Fast alle (99,5 Prozent) befragten ausstellenden Unternehmen geben an, in den nächsten Jahren weiterhin auf Messen präsent sein zu wollen. Mehr noch: Die Mehrheit der Unternehmen will Messebudgets steigern oder stabil halten. Der überwiegende Teil der Unternehmen hält an der Anzahl der Messebeteiligungen in Deutschland fest. Eine gestiegene Anzahl an Messebeteiligungen wird von 14,6 Prozent der Unternehmen genannt, was darauf schließen lässt, dass Firmen ihre Reichweite durch Messen erhöhen wollen.

• 44,2 Prozent der Unternehmen sehen es als eine bedeutende Aufgabe an, mehr Besucher für den Standbesuch zu motivieren und intensivieren die Entwicklung effektiver Strategien zur Besucheransprache.
• 20,8 Prozent der Unternehmen investieren vermehrt in fortgeschrittene Präsentationstechnologien wie Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR), trotz gestiegener Kosten.

Neben der reinen Produktpräsentation fließen auch HR-Ziele in die Messestrategie ein. Der Messeauftritt wird besonders in den Zeiten des Fachkräftemangels genutzt, um die besten Talente für das Unternehmen zu gewinnen.

Messeziele werden neu definiert und gewichtet

• 35 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Messebeteiligungen während der Pandemie nicht ersetzt werden konnten.
• Über ein Drittel (34,8 Prozent) geben laut AUMA Aussteller Messeausblick 2024/2025 an, insgesamt eine breitere Palette an Marketinginstrumenten zu nutzen, was eine Diversifizierung der Strategien nach der Pandemie bedeutet.
• Digitale Transformation: Ein Viertel der Unternehmen (24,8 Prozent) hatte neue digitale Formate entwickelt, um auf die pandemiebedingten Einschränkungen zu reagieren. Auch die Messeveranstalter bieten neue Austauschplattformen, teilweise ganzjährig, für ihre Communities an. In Zukunft wird es auf Messen mehr Digitale Touchpoints geben.
• Regionale Stärkung: 12,8 Prozent der ausstellenden Unternehmen bevorzugen regionale Fachmessen, was auf eine veränderte Zielgruppenfokusierung schließen lässt.
• Fokus auf Leitmessen: 8,2 Prozent der Unternehmen konzentrieren sich nun eher auf internationale Leitmessen am Standort Deutschland, um ihre Reichweite in einem unsicheren Umfeld zu maximieren.
• Der Fokus auf Auslandsmessen liegt bei nur 2 Prozent.