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Mit der am Fraunhofer IFF entwickelten Software Vincent kann die Steuerungsentwicklung einer Anlage per Knopfdruck automatisch generiert und getestet werden. (Bild: Fraunhofer IFF/ Uwe Völkner)

Das Angebot an Industrie-4.0-Lösungen für fast alle Branchen wächst. In der Prozessindustrie steckt die Digitalisierung jedoch noch in den Kinderschuhen. Viele Firmen aus der Chemie- und der Pharmaziebranche, der Stahl- und Zementherstellung und deren Zulieferer müssen deshalb befürchten, von der technologischen Entwicklung ein Stück weit abgekoppelt zu werden. Dabei gibt es großen Bedarf an Assistenzsystemen, etwa für eine effizientere Wartung und Instandhaltung.

Denn bei der Störungsbehebung verfahrenstechnischer Anlagen geht derzeit viel wertvolle Zeit verloren, zum Beispiel, um die relevanten Informationen und Dokumente zusammenzutragen oder um Wissen erfahrener Mitarbeiter einzuholen. Dieses wichtige Erfahrungswissen der Mitarbeiter aus Instandhaltung und Produktion ist darüber hinaus enorm gefährdet, denn es ist bei Krankheit nicht verfügbar oder geht beim Ausscheiden aus dem Betrieb ganz verloren. Stattdessen wäre es wünschenswert, es für die automatische Anlagensteuerung permanent zur Verfügung zu haben. Hier können Industrie-4.0-Lösungen helfen.

Neues, digitales Monitoring-Verfahren entwickelt

Am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF entwickeln Forscher deshalb gemeinsam mit Industriepartnern ein neues, digitales Monitoring-Verfahren, das Industrie-4.0-Technologien auch für die Prozessindustrie nutzbar macht. Es soll die Instandhaltung und Wartung verfahrenstechnischer Anlagen künftig deutlich vereinfachen. Dafür setzen sie auf den digitalen Zwilling der Anlage.

Mit Hilfe dieses digitalen Pendants werden alle relevanten Ebenen des Anlagenbetriebs, d.h. die Konstruktions- und Planungsdaten, das Mitarbeiter-Knowhow und die Versorgungskette für die Lieferung von Ersatzteilen, zusammengeführt und miteinander vernetzt. Schritt für Schritt können so die Digitalisierung der Anlagenüberwachung und eine vorrausschauende Instandhaltung in der Prozessindustrie realisiert werden.

Wie lässt sich Digitalisierung gewinnbringend einbinden?

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Die Neuheiten des Fraunhofer IFF können Besucher auf der Hannover Messe in Halle 2 und in Halle 17 sehen. (Bild: Fraunhofer IFF/ Uwe Völkner)

Branchenübergreifend herrscht bei derzeit vielen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen aber noch immer Unsicherheit, wie sie Digitalisierungsmaßnahmen tatsächlich gewinnbringend in ihre Prozesse einbinden können. Welche Möglichkeiten gibt es und welche Maßnahmen sind für sie die richtigen? Denn nicht jedes Vorhaben zur Nutzung von 4.0-Technologien ist für jeden Betrieb zielführend und wirtschaftlich.

Um produzierende Unternehmen auf ihrem Weg in die Digitalisierung zu unterstützen, haben die Forscher des Fraunhofer IFF einen Industrie-4.0-CheckUp entwickelt. Der CheckUp auf Basis eines Reifegradmodells macht schrittweise deutlich, auf welcher Stufe von Industrie 4.0 sich ein Unternehmen befindet. Anschließend können die Digitalisierungspotenziale des Unternehmens systematisch analysiert und effektive Maßnahmen individuell geplant werden.

Mit Virtual Fort Knox stellen die Forscher des Fraunhofer-Verbunds Produktion schließlich eine sichere Cloud-Plattform vor, welche die Zusammenarbeit von produzierenden Unternehmen und Anbietern von IT-Lösungen intensiviert. Das System unterstützt den Mittelstand unter Garantie des sicheren Datenaustauschs bei der Digitalisierung von Produktionsabläufen und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle – ganz im Sinne von Industrie 4.0. Dabei stehen Individualität und Flexibilität im Mittelpunkt.

Vom 24. bis 28. April 2017 können Besucher der Hannover Messe in Halle 2, Stand C16/C22 und in Halle 17, Stand C 18 diese Entwicklungen erleben.

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