Digital Mobility
Forscher arbeiten am intelligenten Fahrzeug der Zukunft
Das Grazer Forschungszentrum Virtual Vehicle bündelt seine Expertise ab 2018, um die Herausforderungen der digitalen Mobilität der Zukunft zu meistern. Im Forschungsprojekt K2 Digital Mobility steht die digitale Transformation von Fahrzeugen im Fokus.
Das vom Virtual Vehicle beantragte Forschungsprogramm "K2 Digital Mobility" ist auf zwei Perioden mit einer Laufzeit von insgesamt acht Jahren und einem Forschungsvolumen von 100 Millionen Euro angelegt. Die erste Förderperiode wird am 1. Jänner 2018 an den Start gehen.
Das Konzept des Forschungsprogrammes rückt die Themen Disruptive Digitalisierung, Mensch-zentrierte Technologie und Kontext-bezogene Fahrzeugentwicklung in den Mittelpunkt und leitet daraus seine Forschungsziele ab:
240 Millionen Testkilometer nicht machbar
Automatisiertes Fahren - einer der sechs Forschungsbereiche des Virtual Vehicle - ist einer der größten Innovationstreiber der Fahrzeugindustrie. Die Variantenvielfalt der Szenarien für automatisierte Fahrzeuge macht reale Testfahrten im benötigten Umfang jedoch unmöglich. Im Gegensatz zu den heute für die Straßenzulassung eines einzelnen Fahrzeugtyps machbaren rund 100 bis 150 tausend Fahrtenkilometer sind die geschätzten rund 240 Millionen Testkilometer für alle Fahrzeugszenarien nicht mehr durch reale Testfahrten zu bewältigen und müssen durch validierte Simulationsmethoden und Prüfstands-Testverfahren in hohem Umfang ersetzt werden. Ziel ist also, reale Testfahrten schon früh in der Entwicklung durch bis zu 70 Prozent mit virtuellen Testmethoden zu ersetzen.
Einer der weiteren Forschungsbereiche „Disruptive Digitalisierung“ behandelt Themen der Hochrisikoforschung weit jenseits aktuell üblicher Lösungen und Technologien. Denn wenn beispielsweise Sensoren und Rechner eines automatisierten Fahrzeuges heute pro Stunde enorme Datenmengen von rund 5 bis 15 TB bereitstellen, sind völlig neue Lösungen gefordert. Diese umfangeichen „Real-world Data“ müssen überhaupt einmal in Simulationsumgebungen verarbeitet werden können, hierbei kommen Methoden der Artificial Intelligence und Real-time Data Analytics zum Einsatz.
Living Innovation Lab hilft Innovationen umzusetzen
Das „Living Innovation Lab“ ist das Versuchslabor des „K2 Digital Mobility“ Programms und erfüllt eine elementare Funktion – nämlich neu entwickelten Technologien zum Einsatz und zu einer möglichst raschen Markteinführung zu verhelfen.
Leistungsfähige Technologie-Demonstratoren wie zum Beispiel der bereits im Einsatz befindliche Virtual Vehicle „Automated Drive Demonstrator“ für automatisiertes Fahren mit aktuellsten Prototyp-Komponenten bieten eine wertvolle Andockstelle nicht nur für die Big Player der Industrie, sondern auch für KMUs und kleine, innovative Technologieschmieden, die sich die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Tests ihrer Systeme anders schlicht nicht leisten könnten. hei