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Intelligente Kleidung und Accessoires werden in den kommenden zwei bis fünf Jahren massive Fortschritte machen. (Bild: Pixabay)

„Die Erfassung der Daten vor Ort und deren Verarbeitung im Rechenzentrum ist nur ein Teil der Aufgabe“, so Neil Hamilton, VP Business Development bei Thingstream. „Hier sind schon heute tolle Anwendungen möglich, und der Kreativität der Entwickler sind kaum Grenzen gesetzt. Nur die Frage der Datenübertragung scheint mir von vielen vernachlässigt zu werden.“

In seiner Studie verweist Frost & Sullivan auf industriell genutzte Weareables wie smarte Brillen und Handschuhe, integrierte Kameras und Mikrophone sowie integrierte Sensoren, von denen sich die Experten die Transformation ganzer Branchen verspricht. So sollen durch die Wearables Fehlerraten gesenkt Effizienz gesteigert und die Arbeitssicherheit verbessert werden. Frost & Sullivan erwartet, dass die Datenübertragung in Echtzeit massive Entwicklungen beim Tracking und Monitoring ermöglicht und dadurch starke Wachstumsimpulse erzeugen kann.

Intelligente Kleidung verschickt Daten

Diese Potenziale, Wachstumschancen und steigende Nachfrage sieht auch Thingstream. Zugleich aber verweist Neil Hamilton, VP Business Development bei Thingstream, auf aktuelle Defizite und nennt praktikable Lösungsansätze: „Viele Hersteller arbeiten aktuell an Kleidung, die Daten versenden und das Verhalten der Nutzer aufzeichnen kann. So gibt es beispielsweise das Bestreben von Unternehmen ihre Kleidung – oder Accessoires - weltweit zu vertreiben und zugleich jederzeit die individuellen Daten der Träger empfangen zu können."

Dies ist zwar heute schon möglich, aber extrem aufwändig. Der Hersteller bzw. der Distributor muss die Kleidung an den jeweiligen nationalen Händler schicken, der dann wiederum ein SIM für das jeweilige nationale Mobildatennetz in das Kleidungsstück verbaut. Dies ist jedoch sehr teuer, denn die Kommunikationstechnik – meist für Tracking ausgelegt – ist oft versiegelt, schwer zugängig und muss danach wieder witterungsbeständig verschlossen werden. Banale WiFi-Technologie stößt schnell an ihre Grenzen, denn vor allem industriell genutzte Wearebles werden mobil genutzt und können dabei nicht immer eine stabile Verbindung zu einem lokale WLAN aufrechterhalten.

Smartphone als Mittelsmann

Hamilton: "Das Geschäftsmodell der Hersteller solcher Weareables würde massiv profitieren, wenn man für den weltweite Einsatz nur ein einziges SIM in die Kleidung integrieren müsste, das dann ab Werk versiegelt auf die Reise geschickt werden kann – und das dennoch weltweit einsetzbar ist. Der Nutzer müsste die Technik vor Ort dann nur noch aktivieren und schon wäre der Datenaustausch in Aktion – sinkende Kosten und höherer Komfort bzw. Flexibilität wären die Folge. Manche Hersteller versuchen dies heute zu lösen, indem das Smartphone als Mittelsmann dient. Hier wird das Smartphone via Bluetooth mit dem Wearable verknüpft. Diese sendet Signale an das Smartphone, die dann wiederum vom Smartphone weitergeleitet werden. Allerdings hat sich auch dieser Ansatz in vielen Szenarien als teuer, unpraktikabel und störanfällig erwiesen. Die Lösung kann nur in Wearables bestehen, die selbst über eine Technologie verfügen, die weltweiten Datentransfer unabhängig von lokalen Netzen und unabhängig von externen Helfern wie Smartphones sind. Die Kombination von USSD und einem globalen GSM-Netz ist hier eine zukunftsweisendes Konzept.“

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GSM-Konnektivität braucht kein WLAN

Die Technologie von Thingstream basiert auf GSM-Konnektivität ohne dabei auf SMS oder eine Mobilfunk-Datenverbindung angewiesen zu sein. Dieser Ansatz ermöglicht es Endgeräten sich mit praktisch jedem GSM-Netz weltweit zu verbinden. Die Kommunikation zu verschiedenen Anwendungen erfolgt dabei dann über MQTT-Messaging (Message Queue Telemetry Transport). Dadurch sinken nicht nur die Komplexität und Kosten durch teures Roaming, sondern auch der Energie- und Platzbedarf. Die Rechenleistung, die TCP/IP erfordert, wird nicht mehr benötigt, da Thingstream auf eine „Internet der Dinge … ohne Internet“ setzt. Diese Technologie, die ein Thingstream Global IoT SIM (Subscriber Identity Module) benötigt, kann im Handumdrehen verbaut und mit einer Vielzahl an Anwendungen bzw. Endgeräten vernetzt werden. hei

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