
Das Tradr-Team: Der Einsatz in Amatrice zeigt, wie wirkungsvoll die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg funktionieren kann. (Bild: Fraunhofer IAIS)
"Das gesamte TRADR-Team musste innerhalb von 48 Stunden einsatzbereit sein. Wir standen unter großem Stress, aber die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und den Rettungskräften vor Ort verlief reibungslos", sagt Professor Hartmut Surmann, der für das Fraunhofer IAIS zusammen mit seinem Kollegen Erik Zimmermann verantwortlich für die Tradr-Integration und das technische Setup ist und die Flugroboter steuerte
Cognitive Robotics im Einsatz

In kürzester Zeit waren drei Flugroboter und zwei Bodenroboter vor Ort einsatzbereit. Es konnten 140 Gigabyte an Bild- und Sensordaten zu aussagekräftigen 3D-Modellen von den Gebäuden verarbeitet werden.
Ein Anwendungsfeld von Cognitive Robotics ist der Einsatz von intelligenten Robotern in Katastrophenfällen bei unübersichtlichen Gefahrenzonen. Die Roboter unterstützen die Rettungskräfte beim Einsatz, indem sie als stellvertretende Werkzeuge für Menschen eingesetzt werden. In diesem Einsatzszenario wurden die Roboter teilweise ohne Sichtkontakt ferngesteuert und kooperierten miteinander.
Zwei der Flugroboter lieferten Bilder, mit deren Hilfe der Operator Anweisungen für die Flugrichtung der dritten geben konnte und diese so ihren Weg durch enge Fenster oder einen zerstörten Dachstuhl fand. Die anschließend aus Innen- und Außenaufnahmen sowie Lasersensordaten entwickelten 3D-Modelle zeigen der italienischen Feuerwehr Vigili del Fuoco, wo eine Abstützung der Wände notwendig ist, damit weitere Einstürze verhindert und die Kulturgüter erhalten werden können.
Über das Projekt Tradr
Tradr entwickelt neuartige Technologien für gemischte Mensch-Roboter-Teams für den Einsatz in mittleren und großen Katastrophenszenarien: Dabei arbeiten teilautonome Boden- und Luft-Roboter zusammen mit menschlichen Einsatzkräften, um die Umgebung zu erkunden und zu überwachen, visuelle Informationen zu sammeln und physische Proben zu nehmen. Das Projekt TradrR wird von der Europäischen Union im 7.EU-Forschungsrahmenprogramm gefördert. Zwölf Partner, darunter das Fraunhofer IAIS aus Sankt Augustin sowie drei Feuerwehrorganisationen arbeiten in Tradr zusammen, das DFKI ist Projektkoordinator.