Bei den Hard Skills verändert sich nur wenig - Datenanalyse sowie -interpretation und Wissensmanagement sind und bleiben die gefragtesten Fachkompetenzen, gefolgt von Projektmanagement. Bei den Soft Skills wandeln sich die Anforderungen jedoch signifikant. Einzig Verhandlungsführung kann sich in den nächsten Jahren als gefragte Sozialkompetenz behaupten, während funktionsübergreifende Kompetenzen und Mitarbeiterführung in den nächsten Jahren stärker in den Fokus rücken. Bemerkenswert sind auch regionale Unterschiede: Während in Frankfurt/Main künftig geübte Change- und Projekt-Manager gute Chancen am Arbeitsmarkt haben, sind in München Social-Media-Experten besonders gefragt. Berliner Unternehmen suchen hingegen verstärkt nach Programmierern und allgemeinen Digitalkompetenzen.
"Die Fähigkeiten, welche für die Jobs von morgen gebraucht werden, verändern sich zunehmend und schneller", sagt Barbara Wittmann, Direktorin für den Bereich Rekrutierungslösungen und Mitglied der Geschäftsleitung LinkedIn Deutschland, Österreich, Schweiz. "Unsere Mitglieder dabei zu unterstützen, die benötigten Kompetenzen für den nächsten Karriereschritt oder andere berufliche Ziele zu erwerben, ist der Beweggrund hinter unserer Entscheidung, LinkedIn zur Wissensplattform auszubauen."
Datenanalyse und -interpretation ist Nummer 1
Datenanalyse und -interpretation ist derzeit die wichtigste 'harte' Fachkompetenz. 87 Prozent der Befragten geben an, dass diese Fähigkeit aktuell "sehr wichtig" oder "eher wichtig" sei. Nach ihrem Stellenwert in zehn Jahren gefragt, geben sogar 91 Prozent eine dieser beiden Antworten.
Einen großen Bedeutungszuwachs erfährt das Wissensmanagement: Liegt es derzeit mit 82 Prozent auf dem zweiten Platz der Rangliste, nimmt es in zehn Jahren mit 93 Prozent die Spitzenposition ein. Platz drei der Fähigkeiten, die in zehn Jahren wichtig sein werden, belegt das Projektmanagement - dieser Disziplin gelingt ein Anstieg von 64 auf 74 Prozent. Die größten Zuwächse verzeichnen Unternehmensführung (50 auf 73 Prozent), allgemeine Digitalkompetenz (53 auf 69 Prozent) sowie Programmierkenntnisse (32 auf 48 Prozent).
Gefragte Soft Skills von heute und morgen
Die Studie zeigt, dass Soft Skills gegenüber den Hard Skills an Bedeutung gewinnen und verstärkt nachgefragt werden. Allerdings verschieben sich hier die Prioritäten signifikant: Gegenwärtig gelten Kritikfähigkeit (76 Prozent), Entscheidungsstärke (74 Prozent) und Verhandlungsführung (73 Prozent) als die wichtigsten Fähigkeiten. In zehn Jahren werden nach Ansicht der Befragten hingegen funktionsübergreifende Kompetenzen (82 Prozent), Verhandlungsführung (79 Prozent) und Mitarbeiterführung (76 Prozent) von höchster Bedeutung sein.
Funktionsübergreifende Kompetenzen erfahren den höchsten Bedeutungszuwachs - von gegenwärtig 67 auf 82 Prozent in der Zukunft. Interkulturelle Kompetenz (67 auf 75 Prozent) und Mitarbeiterführung (70 auf 76 Prozent) folgen in der Liste der Soft Skills, deren Stellenwert am stärksten steigt. Das unterstreicht die zunehmende Nachfrage nach Mitarbeitern, die gut kommunizieren können - mit ihren Kollegen, mit Akteuren außerhalb des Unternehmens und über Sprachgrenzen hinweg. Auch kulturelles Feingefühl ist wichtig, um in der globalisierten Geschäftswelt erfolgreich zu sein.
Regionale Nachfrage nach Fähigkeiten
Aus der Studie ergeben sich auch regionale Unterschiede, welche die Bedeutung einzelner Branchen für verschiedene Städte widerspiegelt: In München etwa werden Arbeitgeber in zehn Jahren verstärkt nach Mitarbeitern mit Social Media-Fähigkeiten suchen (26 Prozent), während Programmierkenntnisse (61 Prozent) und allgemeine Digitalkompetenz (55 Prozent) im deutschen Startup-Hub Berlin zunehmend gefragt sein werden. In der Bankenstadt Frankfurt/Main hingegen werden Change-Management (40 Prozent) und Projektmanagement (30 Prozent) die begehrtesten Kompetenzen sein.
Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, sich kontinuierlich weiterzubilden, um mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes Schritt zu halten. LinkedIn hilft Berufstätigen dabei, auf dem Laufenden zu bleiben. hei
Infos zur Studie
Die Studie wurde im Januar 2017 von LinkedIn in Kooperation mit Bitkom Research durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 305 Personalentscheider und Vorstände in Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern in Deutschland.