In den 1980er Jahren entwickelte Porsche für den Renneinsatz eine technische Weltneuheit und gewann damit Rennen: das Doppelkupplungsgetriebe. Dieser Getriebetyp bietet besonders in Verbindung mit Turbomotoren einen deutlichen Vorteil: Der Pilot kann im Schaltvorgang – anders als beim manuellen Getriebe – voll auf dem Gas bleiben, der Ladedruck des Turbos bleibt erhalten. Zugkraftunterbrechung? Fehlanzeige.

Der ab 1984 eingesetzte Porsche 962 ist mit 54 Siegen und zahlreichen Meisterschaften einer der erfolgreichsten Rennsportwagen. Für ihn wurde das erste Porsche-Doppel-kupplungsgetriebe entwickelt. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft bewährte sich diese Getriebekonstruktion. Die Serienentwicklung wurde damals jedoch nicht weiterverfolgt, da die Elektronik und die Rechnerkapazitäten noch nicht ausgereift waren, um die hohen Komfortansprüche für den Betrieb in einem Straßenfahrzeug zu erfüllen.

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Gangwechsel erfolgt elektrohydraulisch - das PDK geht in Serie

Mit den Fortschritten in der Steuerungselektronik änderte sich dies nach der Jahrtausendwende. Porsche griff die Entwicklung wieder auf und präsentierte 2008 das erste Doppelkupplungsgetriebe für Seriensportwagen im 911 Carrera sowie im 911 Carrera S. Es löste das konventionelle Automatikgetriebe Tiptronic S ab und ist ideal auf die Sportwagen zugeschnitten. Der Durchbruch kommt ein Jahr später mit der Weltpremiere der neuen Modellreihe Panamera. Die viertürige Sportlimousine ist 2009 der erste Porsche, in dem das PDK in einigen Varianten serienmäßig verbaut ist.

Das Porsche-Doppelkupplungsgetriebe -

  • vereint die Fahrdynamik und den guten mechanischen Wirkungsgrad eines manuellen Schaltgetriebes mit dem hohen Schalt- und Fahrkomfort eines Automatikgetriebes.
  • Schaltvorgänge absolvierte das Doppelkupplungsgetriebe bereits bei seinem Debüt um bis zu 60 Prozent schneller als ein Automatikgetriebe. Es ermöglicht zudem den Gangwechsel ohne Zugkraftunterbrechung und reduzierte Kraftstoffverbräuche.
  • Die Gänge des PDK sind auf zwei Teilgetriebe verteilt, die über zwei parallele Lastschaltkupplungen mit dem Motor verbunden sind:
    - Die ungeraden Gänge sowie der Rückwärtsgang sind mit der Kupplung I verbunden – dieses Paket bildet das erste Teilgetriebe.
    - Die geraden Gänge sind dagegen als zweites Teilgetriebe mit der Kupplung II verbunden.

Prinzipiell werden die einzelnen Gänge wie bei einem mechanischen Handschalt-getriebe über Schaltgabeln gewählt, die beim PDK jedoch elektrohydraulisch betätigt werden. Dabei sind die Gänge eins bis sechs sportlich ausgelegt. Der siebte Gang hat zur Kraftstoffeinsparung eine lange Übersetzung.

75 Prozent: Liebling PDK

Mehr als drei Viertel aller ausgelieferten Porsche 718- und 911-Modelle sind heute (Stand 2024) mit einem PDK ausgestattet. Beim Panamera und Macan sind es sogar 100 Prozent – eine manuelle Schaltung wird in diesen Modellreihen nicht mehr angeboten.
Ob acht Gänge im Panamera oder sieben im Macan: Das PDK bietet bei aller Sport-lichkeit größeren Komfort und mehr Effizienz – eine Kombination, die ein handge-schaltetes Fahrzeug so nicht zu leisten vermag. Für den 911 GT3 RS etwa ist das PDK sogar noch sportlicher abgestimmt: mit kürzeren Übersetzungen, enger abgestuften Gängen und kurzen Schaltzeiten.

Und die Puristen, für die trotz aller Vorteile des PDK nichts über eine Handschaltung geht? Kommen bei Porsche immer noch auf ihre Kosten – etwa beim neuen 911 Speedster, der ausschließlich mit manueller Schaltbox angeboten wird.

überarbeitet von Redaktion Automation NEXT

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