Diese Filter werden direkt an der Hauptstörquelle des Systems (wie z. B. der Motorleitung des Antriebsreglers) geschaltet und sorgen durch ihre störungsabsorbierende Wirkung für eine erhebliche Reduktion der Differenzströme und somit auch der EMV-Störungen. Aktuell sind Filter von 20 A bis 600 A lieferbar. Durch die steigende Integrationsdichte der Elemente in Schalt-schränken und EMV-technisch ungünstige Verdrahtung entsteht häufig sogenanntes „Übersprechen“. Gemeint ist damit die ungewünschte Beeinflussung von benachbarten Baugruppen, meist durch impulsförmige Störgrößen, wie sie von Frequenzumrichtern, Servoreglern und auch Schaltnetzteilen erzeugt werden. In Kombination mit „parasitären“ Kapazitäten im System, wie z. B. geschirmten und langen Motorleitungen oder mehreren Motoren an einem Regler, entstehen (bei geringen Spannungswerten) beträchtliche hochfrequente Differenzströme (Common Mode Current) im Megahertzbereich. Hierbei können Effektivwerte bis in den höheren zweistelligen Ampere-Bereich erzeugt werden.
Diese Ausgleichsströme fließen zum größten Teil nicht zwischen den spannungsführenden Leitungen, sondern auf allen Phasen gleichzeitig über das Bezugspotential wie Gehäuse, Erd- und PE Verbindungen zur Störquelle zurück. Jedes dieser puls- oder impulsförmigen Signale beeinflusst über die erwähnten „Kapazitäten“ die benachbarten Leitungen, was sich negativ auf die meist hochohmigen Nutz- und Messsignale auswirken kann, sprich: die EMV ist gestört. „Busfehler“, „Drehgeberfehler“ oder falsche Ein- und Ausgangssignale in Steuerungen können die Folge sein. Durch den Einsatz der Differenzstrom-Absorptionsfilter des Typs AF-BCR werden diese EMV-Störungen wirkungsvoll reduziert und die Betriebssicherheit von Anlagen grundsätzlich erhöht. bj