Spot auf der Automatica 2023

Roboter wie z.B. der Boston Dynamics Spot werden immer häufiger eingesetzt. Gerade was Maintenance angeht, ist der autonom agierende Vierbeiner ein gutes Werkzeug (Bild: Bernhard Richter/ke NEXT)

Top-5-Roboter-Länder der EU installieren rund 70 % aller Einheiten

Grafik der IFR
"Die fünf führenden Länder innerhalb der EU sind Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Polen", sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics (IFR). "Auf sie entfallen etwa 70 % aller Industrieroboter, die 2022 in der EU installiert werden". (Bild: IFR)

„Die fünf größten Anwenderländer von Industrierobotern in der EU sind Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Polen“, sagt Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics (IFR). „Auf sie entfallen 2022 rund 70 Prozent aller Installationen in der EU.“

Deutschland ist mit Abstand der größte Robotermarkt in Europa: 2022 werden rund 26.000 Einheiten installiert sein (+3 % im Vergleich zum Vorjahr). Dies entspricht einem Anteil von 37 % an der EU-Gesamtzahl. Weltweit weist das Land nach Japan, Singapur und der Republik Korea die vierthöchste Roboterdichte auf.
„Die Robotik- und Automationsbranche ist auf Wachstumskurs“, bekräftigte auch Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation, bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Automatica 2023.

Die Automobilindustrie ist traditionell der Hauptabnehmer von Industrierobotern in Deutschland.
27 Prozent der neu eingesetzten Einheiten wurden 2022 in dieser Branche installiert. Das entspricht 7.100 Stück - 22 % weniger als im Vorjahr. Hier zeigt sich das bekannte zyklische Investitionsverhalten in diesem Segment. In der allgemeinen Industrie war der Hauptabnehmer die Metallindustrie, die 2022 insgesamt 4.200 Einheiten installierte (+ 20 %). Dies liegt über dem Niveau vor der Pandemie von rund 3.500 Einheiten pro Jahr, mit einem Spitzenwert von 3.700 Einheiten im Jahr 2019. Die Installationen in der Kunststoff- und Chemieindustrie erreichen mit einem Anstieg um 7 % auf 2.200 Einheiten im Jahr 2022 wieder das Niveau vor der Pandemie.

Italien ist nach Deutschland der zweitgrößte Robotermarkt in Europa. Im Jahr 2022 wurde ein Rekordwert von fast 12.000 Einheiten (+10 %) installiert. Dies entspricht einem Anteil von 16 % an den Gesamtinstallationen in der EU.

Das Land verfügt über eine starke Metall- und Maschinenindustrie: Der Absatz erreichte 2022 3.700 Einheiten - ein Plus von 18 % gegenüber dem Vorjahr. Der Absatz von Robotern in der Kunststoff- und Chemieindustrie stieg um 42 % auf 1.400 installierte Einheiten. Darüber hinaus verfügt Italien über eine bedeutende Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Hier stiegen die Installationen um 9 % auf 1.400 Einheiten, während die Nachfrage aus der Automobilindustrie um 22 % auf 900 Einheiten zurückging. Dieses Segment wird von der Stellantis-Gruppe dominiert, die aus der Fusion von FIAT-Chrysler und PSA (Frankreich) hervorgegangen ist.

Der französische Robotermarkt war 2022 der drittgrößte in Europa. Die jährlichen Installationen stiegen um 15 % auf 7.400 Einheiten. Das ist weniger als ein Drittel der Zahl im Nachbarland Deutschland. Hauptabnehmer ist die Metallindustrie mit einem Marktanteil von 22 %. In diesem Segment wurden 1.600 Roboter installiert - ein Plus von 23 %. Die Automobilindustrie legte um 19 % auf 1.600 Stück zu. Dies entspricht einem Marktanteil von 21 Prozent. Das 100-Milliarden-Euro-Konjunkturpaket der französischen Regierung für Investitionen in intelligente Fabriken, das Mitte 2021 in Kraft tritt, dürfte die Nachfrage nach Industrierobotern in den kommenden Jahren ankurbeln.

 

„Resilienz für Europa durch Automatisierung“ - IFR Round Table 2023

Die jährlichen Installationen in Spanien stiegen um 12 % auf insgesamt 3.800 Einheiten. Die Roboterinstallationen werden traditionell von der Automobilindustrie getrieben. Nach Angaben der Internationalen Organisation der Automobilhersteller (OICA) ist Spanien nach Deutschland der zweitgrößte Automobilproduzent in Europa. Die spanische Automobilindustrie installierte 900 Einheiten - ein Plus von 5 %. Der Absatz in der Metallindustrie stieg um 20 % auf 900 Einheiten. Auf die Automobil- und Metallindustrie entfielen 2022 fast 50 % der Roboterinstallationen in Spanien.

Die Roboterinstallationen in Polen steigen seit neun Jahren stark an. Die Jahresstatistik zeigt für 2022 eine Gesamtzahl von 3.100 Einheiten - das zweitbeste Ergebnis nach dem neuen Rekord von 3.500 Einheiten im Jahr 2021. Die Nachfrage aus der Metall- und Maschinenindustrie stieg um 17 % auf 600 Einheiten im Jahr 2022. Die Automobilindustrie verzeichnet eine zyklische Nachfrage mit 500 installierten Einheiten - ein Rückgang um 37 %. Der Krieg im Nachbarland Ukraine dämpfte die Produktion. Investitionen in Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien werden jedoch von der EU zwischen 2021 und 2027 mit insgesamt 160 Milliarden Euro gefördert.

Die Roboterinstallationen in Europa, einschließlich der Nicht-EU-Länder, erreichten im Jahr 2022 insgesamt 84.000 Einheiten, was einem Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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