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Digitale Transformation: Unternehmen, die sich von einem projekt- oder produktorientierten zu einem kundenorientierten Unternehmen entwickeln wollen, sollten Veränderungen in jedem Bereich anstoßen. (Bild: Pixabay)

Um sich von einem projekt- oder produktorientierten zu einem kundenorientierten Unternehmen zu entwickeln, sollte das Unternehmen Veränderungen in jedem Bereich anstoßen. Die folgenden sieben Empfehlungen helfen Unternehmen dabei, ihre Digitalisierungsstrategie kontinuierlich und schnell umzusetzen.

Erstens: Um den Fortschritt zu messen, müssen stets die richtigen Informationen und Echtzeitanalysen aus allen Bereichen des Unternehmens verfügbar sein. Diese Daten sollten in eine konzeptionelle Gesamtsicht eingebunden werden. Mit einem strategischen Dashboard können die Verantwortlichen im Unternehmen schneller und effektiver Entscheidungen treffen, sich einfacher an veränderte Bedingungen anpassen, Wachstumsziele erreichen und besser für die Zukunft planen. Außerdem lassen sich Zielkonflikte rasch lösen, indem etwa Ressourcen umgeschichtet werden, um innovativere Produkte und Dienstleistungen zu priorisieren.

Strategie per Projektplan umsetzen

Zweitens: Unternehmen sollten ihre Strategie unternehmensweit und funktionsübergreifend mit Finanzkennzahlen und Roadmaps umsetzen. Die strategische Planung sollte die Finanzplanung nach dem Top-Down- und dem Bottom-Up-Prinzip vorantreiben. Dadurch können die Verantwortlichen Projekte priorisieren, Finanzierungsalternativen bewerten, die Verfügbarkeit wichtiger Ressourcen sicherstellen und Zielkonflikte zwischen Entscheidungsalternativen vergleichen. Die Mitarbeiter können mit einer Roadmap die Strategie in ihrem Aufgabenbereich umsetzen. Projekte für die Digitale Transformation lassen sich beschleunigen, indem die Planung, Interdependenzen sowie Status bei Strategie-, Produkt- und Technologie-Roadmaps aufgezeigt und bei Bedarf proaktiv angepasst werden. Dabei ist wichtig, integrierte, dynamische Roadmaps im Unternehmen zu nutzen. Eine von Planview beauftragte Studie hat ergeben, dass High-Tech-Hersteller, die ihre Roadmap optimiert und Ressourcen neu zugewiesen haben, neue Produkte um zwölf Monate schneller auf den Markt bringen können.

Drittens: Unternehmen wandeln sich immer mehr vom reinen Hersteller hin zum IT-Anbieter. Um vernetzte, differenzierte Produkte schnell auf den Markt zu bringen, sollten die Firmen die Zusammenarbeit ihrer Produkt- und Technologieteams fördern. Dabei müssen sie deren Führungskompetenz und das Fachwissen nutzen. Die Teams haben die Aufgabe, Zusammenhänge zwischen Produkten und der zugrundeliegenden Technologie aufzuzeigen, Risiken vorherzusehen und potenzielle Verzögerungen bei der Markteinführung festzustellen. Außerdem sollen sie Prozessengpässe optimieren sowie das verborgene Potenzial neuer Chancen innerhalb bestehender Fähigkeiten aufdecken. Ziel ist es, Geschäftsfähigkeiten aufzubauen und zu bewerten, um IoT-Lösungen anzubieten sowie mit neuen Produkten und Services Probleme aus der Praxis zu lösen.

Innovationen fördern

Viertens: Erfolgreiche Unternehmen sind gut darin, externe Informationen wie Markttrends, Wettbewerbsdaten und Kundenfeedback aufzunehmen und zu verarbeiten. Doch kann es schwierig sein, alle Daten zur Auswahl der richtigen Ideen zu integrieren sowie die Innovationen in der Pipeline zu managen. Gute Ideen sterben in Tabellenkalkulationen, während schlechte Ideen oft auf Dauer fortbestehen. Durch Automatisierung lassen sich innovativere und profitablere Produkte und Dienstleistungen schneller auf den Markt bringen. Schnell und rechtzeitig erfolglose Projekte erkennen und abbrechen zu können, ist eines der wichtigsten Erfolgskriterien in der schnelllebigen Welt. Ein Konsumgüterunternehmen konnte seine Projektkapazität für die Entwicklung neuer Produkte um 22 Prozent steigern, weil es seinen Stage-Gate-Prozess definiert und automatisiert hat.

Fünftens: Nur elf Prozent der Unternehmen verfügen laut Harvard Business Review über die Ressourcen, die sie für die strategischen Prioritäten ihres Unternehmens benötigen. Doch vielen fehlen die Informationen, um neue Ideen im Kontext des aktuellen Portfolios intelligent zu analysieren. Deren Produktportfolio wird durch Projekte mit geringerem Wert verstopft. Unternehmen sollten Investitionen im Rahmen des gesamten Produktportfolios planen, analysieren und priorisieren können. Dies umfasst auch das Erstellen von What-If-Szenarien: hinsichtlich Strategie, Fähigkeiten und Markt, um den richtigen Portfoliomix von Projekten, Produkten und Dienstleistungen zu ermitteln. Wem diese Daten fehlen, dessen Produktportfolio wird durch Projekte mit geringerem Wert verstopft, sodass wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Das Lösen von Zielkonflikten erlaubt zugleich, die Ressourcenkapazität zu optimieren. Mit dem Ausbalancieren des Portfolios durch die richtige Kombination von Projekten lassen sich die strategischen Ziele erreichen. So haben Hersteller von Industrieausrüstungen 20 Prozent ihrer Ausgaben für nachhaltige Entwicklung in höherwertige Projekte für Neuproduktentwicklung umschichten können.

Die Zyklusdauer verkürzen

Sechstens: Wenn Unternehmen ihre digitalen Transformationsprozesse und -tools richtig einsetzen, können sie ihre Chancen erhöhen, als erste auf dem Markt zu sein und höhere Preise durchzusetzen. Langfristig lohnt es sich, zukunftsweisendes Know-how und automatisierte Tools zu nutzen, um Produkte konsistent und wiederholbar bereitstellen und die Markteinführungszeit weiter  beschleunigen zu können. Digitale Transformationsprojekte lassen sich schneller umsetzen. Man vermeidet Kosten, die aufgrund von Verzögerungen, Nacharbeit und Neudesign entstehen und entdeckt Probleme und Risiken schneller, bevor sie sich auf die Produktlieferung auswirken. Ein Konsumgüteranbieter konnte seine Markteintrittszeit um 70 Prozent (von 150 auf 45 Tage) verringern, indem es seinen Stage Gate-Prozess automatisiert und Informationen über den Projektstatus in Echtzeit geliefert hat.

Siebtens: Die digitale Transformation erfordert maßgeschneiderte Lösungen, die das Spektrum aller heute in den Unternehmen verwendeten Arbeitsmethoden widerspiegeln und automatisieren: von agilen über iterativen bis hin zu kollaborativen und hybriden Ansätzen. Unternehmen sollten so flexibel organisiert sein, dass ihre Teams selbst die geeigneten Werkzeuge auswählen und ihre Methoden an die Arbeit anpassen können. Zugleich sollten sie den Überblick behalten, um sicherzustellen, dass alle an der gemeinsamen Strategie mitwirken. Dadurch erreichen sie, dass Teams unproduktive Arbeit verringern, die geplante und ungeplante Arbeit ausbalanciert und die kontinuierliche Verbesserung durch wiederholbare Prozesse weiter gefördert wird. Ein Luft- und Raumfahrthersteller konnte Kosten in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar sparen, weil er ungeplante Qualitätssicherungstestarbeiten insgesamt um 74 Prozent verringern konnte. aru

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