Die Dokumentationserstellung im Maschinenbau wird zunehmend anspruchsvoller: Maschinen werden komplexer, es gibt immer mehr kundenspezifische Varianten, der Export in alle Welt erfordert Übersetzungen in viele Sprachen. Der VDMA griff deshalb in seiner diesjährigen Tagung in Bad Dürkheim dieses Thema unter der Überschrift „Dokumentationserstellung: modulare Produktdokumentation – Komplexität im Griff behalten“ auf.
„Für die Bereitstellung benutzerorientierter Dokumentationen rückt dabei auch der Einsatz internetbasierter Lösungen und mobiler Endgeräte zunehmend in den Fokus“, so der VDMA. Von einer modularen und mobilen Produktdokumentation könnten dabei nicht nur die Kunden eines Produktes profitieren, sondern ebenso interne Unternehmensbereiche wie After Sales Service, Vertrieb und Montage.
Maschinenbauer müssen sich auf diese neuen Anforderungen einstellen und das tun sie, indem sie verstärkt auf professionelle Software zur Technischen Dokumentation zurückgreifen, die mit Modulen arbeitet. Die Module, aus denen sich die Dokumentation zusammensetzt, entsprechen dabei einzelnen Maschinenkomponenten.
Wie das in der Praxis aussieht, konnten die Fachbesucher der VDMA-Tagung bei Docufy sehen, einem Spezialisten für Software zur Technischen Dokumentation. Das Unternehmen zeigte in der begleitenden Fachausstellung seine branchenspezifische Standardsoftware für den Maschinen- und Anlagenbau Cosima go!. Diese arbeitet XML-basiert und mit wiederverwendbaren Bausteinen, sprich Modulen. Damit können Betriebsanleitungen auf Knopfdruck und zum Beispiel stücklistengetrieben für jegliche Maschinenvariante vollkommen automatisch erstellt werden. Die rechtssichere Dokumentation konform der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ist somit gewährleistet.
Betriebsanleitungen werden wie Maschinen „konstruiert“
Auch im Vortragsteil der VDMA-Tagung gab es tiefe Einblicke in die Praxis. Bernd Rudolf, Leiter der Technischen Dokumentation bei den Chironwerken aus Tuttlingen erläuterte dem Fachpublikum, wie bei dem Unternehmen Betriebsanleitungen förmlich „konstruiert“ werden. Das Unternehmen nutzt die Software Cosima go! in Verbindung mit den Stücklisten aus SAP, um die Technischen Dokumentationen seiner unzähligen Maschinenvarianten innerhalb weniger Stunden automatisiert zu erstellen.
Uwe Reißenweber, Geschäftsführer bei Docufy, sagt: „Es ist gut, dass der VDMA in seiner diesjährigen Tagung das Thema modulare Produktdokumentation aufgegriffen hat. Wir sind seit mehr als zehn Jahren im Maschinenbau unterwegs, deshalb wissen wir: Wenn Maschinen in immer mehr kundenspezifischen Varianten gefertigt werden, führt kein Weg an der Arbeitsweise mit Modulen vorbei. Nur so behält der Redakteur den Überblick, der Arbeitsaufwand wird minimiert und die heute so wichtige timeto-market Zeit wird verkürzt.“
Auch die Anforderungen der Industrie 4.0 können mit der Software bereits heute erfüllt werden: Auf der Basis von XML kann der Datenaustausch zwischen den verschiedenen Softwaresystemen im Unternehmen schnell und aktuell von statten gehen.
Mobile Technische Dokumentation für Smartphone und Tablet
Einen Vorgeschmack auf die schöne neue Welt der mobilen Technischen Dokumentation gab Docufy mit einer Demo der Vorab-Version ihrer neu entwickelten elektronischen Publikationsplattform TopicPilot. Mit der Plattform können Informationen jeglicher Art zu jeder Zeit an jedem Ort mobile-device-gerecht auf Smartphones, Tablets und im Webbrowser zur Verfügung gestellt werden.
Der rege Zulauf von Fachbesuchern am Stand des Unternehmens zeigte, wie groß derzeit die Nachfrage nach Systemen ist, die Unternehmen im Hinblick auf das Variantenmanagement, den Datenaustausch in Industrie 4.0 und nicht zuletzt auf das immer stärker nachgefragte Thema Enterprise Mobility zukunftsfähig machen.