Für durchgängige Qualitätskontrollen in der Produktion über verschiedene Werkzeuge und Anlagen hinweg ist der Einsatz von herstellerunabhängiger Software erforderlich. Dies empfiehlt der Softwareanbieter CSP als fünfte der sechs goldenen Regeln für Qualitätssicherungsmaßnahmen in der fertigenden Industrie. Viele Werke, etwa in der Automotive-Industrie, verwenden unterschiedlichste Anlagen, Werkzeuge und Softwareprogramme. Dies ist oft historisch bedingt: Bei Neuanschaffungen werden aktuellste Technologien hinzugekauft, während ältere Anlagen auch noch viele Jahre ihre Dienste tun. Problematisch wird es jedoch, wenn die Produktionsanlagen und -werkzeuge von unterschiedlichen Herstellern eingesetzt und dabei jeweils deren Software zur Erfassung der Prozessdaten genutzt wird. Diese unterstützt dann somit nur einen einzigen Prozess und bleibt auf diesen Hersteller beschränkt. Wenn für jeden Prozess andere Software verwendet wird, ist es wiederum nicht möglich, die Daten prozessübergreifend für eine umfassende Fehlerprävention zu betrachten. Die Lösung ist ein integriertes, unternehmensweites Prozessdatenmanagement. Dadurch entsteht eine durchgängige einheitliche Qualitätskontrolle und die Möglichkeit, die Daten aus dem Produktionsprozess vielfältig über Prozesse und Hersteller hinweg auszuwerten.
"Der Einsatz von Softwarelösungen, die vom Anlagen- oder Werkzeughersteller mitgeliefert werden, erscheint auf den ersten Blick naheliegend und budgetschonend, da keine separate Software gekauft werden muss. Langfristig wird dadurch jedoch eine Abhängigkeit von diesem Hersteller erzeugt. Die Unternehmen sind somit verleitet, nur noch Produkte aus dem Haus eines Herstellers zu kaufen, da dadurch die Geräte von dessen Software unterstützt werden“, warnt CSP-Projektleiter Alexander Cocev. Kommt für das Prozessdatenmanagement hingegen eine herstellerneutrale Software zum Einsatz, führt dies auch zu Unabhängigkeit beim Kauf neuer Werkzeuge und Anlagen. Ein unternehmensweites, integriertes Prozessdatenmanagement ist die wertvolle Basis dafür, dass die Betriebe langfristig flexibel bleiben. Sie können neueste Werkzeug- und Anlagentechnologien beliebiger Hersteller nutzen und per Standardschnittstelle an die Software anbinden. „Dies wirkt sich dauerhaft auch auf die Kostenersparnis aus. Wenn der Wettbewerb unter den Geräteherstellern erhalten bleibt, lassen sich beim Einkauf bessere Konditionen verhandeln“, ist Alexander Cocevs Erfahrung.
Ein besonderer Aspekt eines integrierten Prozessdatenmanagements ist die Fehlervermeidung schon während des Produktionsprozesses. Bei komplexen Vorgängen schleichen sich viele Fehler oft unbemerkt ein. Es kommt daher darauf an, solche Fehler anhand aller Mess- und Prozessdaten frühzeitig zu erkennen. Nach einem Alarm per SMS oder E-Mail an die zuständigen Personen aufgrund von überschrittenen Grenzwerten wird die Situation vor Ort geprüft und es lässt sich bei Unstimmigkeiten entgegenwirken. Eine Lebenslaufakte über sämtliche Prozessdaten kann zudem rückwirkend Aufschluss geben, falls die Informationen zu einem Prozess selbst nach Jahren benötigt werden und die entsprechenden Qualitätsstandards nachgewiesen werden müssen.
CPS hat im Umfeld von Prozessdaten seit vielen Jahren umfassendes Know-how aufgebaut. Mit der Lösung IPM für integriertes Prozessdatenmanagement bietet das Unternehmen zahlreiche Funktionen zur Unterstützung vielfältiger Fügeprozesse, zum Beispiel Verschraubungen, Einpressen, Befüllen, Temperaturüberwachung und vielem mehr – und das völlig herstellerneutral. jl