Safety & Security im Schulterschluss

VDI-Wiki stärkt Sicherheitskultur der Zukunft

Neues VDI-Wiki bildet Stand des Wissens zu Safety und Security ab.
Neues VDI-Wiki bildet Stand des Wissens zu Safety und Security ab.

Technische Sicherheit neu gedacht: Das VDI-Wiki bündelt erstmals Safety- und Security-Wissen interdisziplinär – für eine resiliente Zukunft in Industrie und Gesellschaft.

Die oft widersprüchlichen Anforderungen an Safety- und Security-Funktionen nahm der Fachbereich Sicherheit und Zuverlässigkeit des VDI zum Anlass, den Fachausschuss Safety & Security einzurichten. Das Expertengremium aus Industrie, Forschung und sicherheitsrelevanten Organisationen waren sich schnell einig: Safety und Security sind zwei Perspektiven auf ein gemeinsames Ziel – den Schutz von Menschen, Technik und Gesellschaft. Als zentrales Ergebnis seiner Arbeit präsentiert der Fachausschuss das neue VDI-Wiki Safety & Security.

In einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt braucht es neue Formen der Zusammenarbeit, um Risiken ganzheitlich zu verstehen und technische Sicherheit zukunftsfähig zu gestalten. Während Security den Schutz vor vorsätzlichen Angriffen und Manipulationen adressiert, zielt Safety auf die Vermeidung unbeabsichtigter Schäden, etwa durch technische Defekte oder Fehlhandlungen. In der Praxis geraten diese Ziele häufig in Spannung zueinander – etwa, wenn verriegelte Türen zwar Einbrecher abhalten (Security), aber im Brandfall Fluchtwege behindern (Safety).

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Das eine kann nicht ohne das andere gedacht werden

Mit der fortschreitenden Digitalisierung, der zunehmenden Vernetzung und der steigenden Bedrohungslage wächst die Notwendigkeit, beide Disziplinen gemeinsam zu betrachten. Um die bestehenden Herausforderungen und Lösungsansätze sichtbar zu machen, hat der Fachausschuss eine interaktive Wiki-Plattform aufgebaut. Sie dokumentiert den Stand des Wissens zu Safety und Security in verschiedenen technischen Disziplinen – von Automotive über Industrieanlagen und Luftfahrt bis hin zu Kritischen Infrastrukturen – und macht ihn erstmals systematisch zugänglich. Das Wiki steht als offene Wissensquelle Fachleuten, Forschenden und Interessierten zur Verfügung. Es wird kontinuierlich erweitert und kuratiert – mit Verweisen auf Richtlinien, Normen und aktuelle Forschungsergebnisse.

„Unser Ziel ist es, das vorhandene Fachwissen von Expertinnen und Experten zu bündeln und disziplinübergreifend verfügbar zu machen. Das Wiki soll wachsen – nicht nur durch neue Beiträge, sondern auch durch Vernetzung. In Zukunft können auch KI-Systeme von solchen kuratierten, vertrauenswürdigen Quellen profitieren, um technisches Wissen sicher und nachvollziehbar nutzbar zu machen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Kai-Dietrich Wolf, Vorsitzender des VDI-Fachausschusses Safety & Security.

(Quelle: VDI)

FAQ: VDI-Wiki Safety & Security

1. Was ist das Ziel des VDI-Wikis Safety & Security?
Das VDI-Wiki verfolgt das Ziel, Safety (funktionale Sicherheit) und Security (IT-Sicherheit) erstmals systematisch zusammenzuführen. Es dient als zentrale, kuratierte Wissensplattform für Fachkräfte aus Industrie, Forschung und sicherheitsrelevanten Organisationen. Ziel ist es, disziplinübergreifendes Wissen zu bündeln und eine ganzheitliche Sicherheitskultur zu fördern, die menschliche Erfahrung, Ingenieurwissen und digitale Intelligenz miteinander verbindet.

2. Warum ist die Kombination von Safety und Security heute so wichtig?
Durch Digitalisierung, Vernetzung und steigende Bedrohungslagen geraten Safety- und Security-Ziele zunehmend in Konflikt. Was technisch sicher ist, kann unter Sicherheitsaspekten riskant sein – und umgekehrt. Beispiele wie verriegelte Türen im Brandfall oder angreifbare Fahrzeugsoftware zeigen, dass beide Disziplinen nicht mehr isoliert betrachtet werden dürfen. Nur ein integrierter Ansatz schützt zuverlässig Menschen, Technik und Infrastruktur.

3. Welche Vorteile bietet das VDI-Wiki für Unternehmen und Fachkräfte?
Das Wiki bietet schnellen Zugang zu aktuellem, praxisrelevantem Wissen, inklusive Verweisen auf Normen, Richtlinien und Forschungsergebnisse. Es deckt verschiedene Branchen wie Automotive, Industrieanlagen, Luftfahrt oder kritische Infrastrukturen ab. Unternehmen profitieren von Best Practices, Risikoanalysen und Konzepten zur Sicherheitsintegration – und können so ihre Systeme resilient und zukunftsfähig gestalten.