Laut des britischen Marktforschungsunternehmens PCI Films Consulting nahm der Markt der flexiblen Verpackungen 2014 innerhalb von Europa um 1,4 Prozent zu, während die Nachfrage in Polen um volle 5 Prozent stieg. Die Türkei, Rumänien sowie die Slowakische und Tschechische Republik lagen über dem europäischen Schnitt und konnten insgesamt bessere Ergebnisse erzielen. Der europäische Gesamtwert des Marktes für flexible Verpackungen betrug 12,9 Milliarden Euro. Gemessen am globalen Gesamtwert, entspricht dies über 20 Prozent. Nach wie vor gehört der europäische Markt zu den modernsten und größten weltweit.
Der Studienautor Paul Gaster bestätigte, dass der Großteil der europäischen Länder ihr Volumen-Wachstum im Vergleich zum Vorjahr verbessern konnten. Der Inflationsdruck innerhalb des europäischen Raumes für flexible Verpackungen sei laut Studie seit zweit Jahren hintereinander minimal. Spitzenreiter 2014 ist Polen. Hier ergab sich eine markante Nachfrage, die unter anderem auf der erfolgreichen Fokussierung der Exportierung von verpackten Lebensmitteln beruht. Dank Direktinvestitionen multifunktionaler Lebensmittelkonzerne aus dem Ausland in den vergangenen Jahren konnte Polen seine Stärke in der Branche massiv ausbauen. Die Geldgeber verfolgen das Ziel die in Osteuropa wachstumsstarken Märkte für verpackte Lebensmittel zu fördern, um von den geringen Produktionskosten zu profitieren. Die polnische Verpackungsindustrie war in der Lage den Verpackungsbedarf zu bedienen. Zu den Big Playern in Polen gehören Verpackungsexperten wie Amcor oder Alupol. Gelitten haben die Märkte in der Ukraine und Russland. Besonders Russland war von starken Rückgängen betroffen.
Die integrierte Informationsgrafik von PCI verdeutlicht anhand weiterer Kennzahlen die Bedeutung des europäischen Marktes für flexible Verpackungen.
Wachstumsförderer Trends
Der Markt an flexiblen Verpackungen ist teilweise stark von Trends und Verbraucherverhalten abhängig. Dies zeigte sich 2014 zum Beispiel beim Kaffeegenuss. Die Trinkgewohnheiten haben sich stark verändert, was die Entwickler von Verpackungssystemen zum Umdenken zwang. Laut PCI Studie bestand einer der deutlichen Trends 2014 in der Entwicklung flexibler Verpackungen für Kaffee. Während der Bedarf innerhalb von Europa langfristig betrachtet eher rückläufig ist, kam es aufgrund neuer Formate zu einem zunehmenden Verbrauch an Verpackungen. Positive Entwicklungen sind in den Sektoren Kaffeepads und Kaffeekapselsystemen zu verzeichnen. Gelichzeitig werden Nachfüllbeutel für Instant-Kaffee und VFFS-Beutel für Bohnen und fertig gemahlenen Kaffee von der Kundschaft vermehrt genutzt.
Deutschland – Innovation durch Bündelungseffekte und Motivation
Der überaus dynamische Wettbewerb auf dem deutschen Verpackungsmarkt ist ein Garant für erfolgsversprechende Innovationen. Die Branche erfreut sich an starken Verbänden und Netzwerken, welche durch die Bündelung von Fachwissen, Service und Erfahrung die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt sichern. Eines davon hat die Qpartner OHG aus Remscheid ins Leben gerufen. Das Netzwerk aus nationalen und internationalen Betrieben der Verpackungsbranche hat unter anderem das Ziel mit positiven Bündelungseffekten maximale Flexibilität in Entwicklung und konkurrenzfähige Preise zu realisieren. Insgesamt zählt das Netzwerk mehr als ein Dutzend Partner, darunter das Unternehmen erka Verpackungssysteme in Wilhelmshaven, welches sich im Bereich automatisierter Umreifungsmaschinen einen Expertenstatus in Vertrieb und Wartung erarbeiten konnte. Mit einem Gesamtbeschaffungsvolumen von rund 25 Millionen Euro kann das Netzwerk Qpartner attraktive Einkaufskonditionen schaffen. Auch Auszeichnungen wie der Deutsche Verpackungspreis, welcher jährlich vom Deutschen Verpackungsinstitut e.V. vergeben wird, motivieren Unternehmen und dessen Querdenker zu Höchstleistungen, was wiederum der gesamten Branche zugutekommt.
Umweltschutz – Nachhaltiges verpacken ist gefragt
Nicht weniger bedeutend ist in der Verpackungsbranche der Umweltschutz. Da die Kundschaft vermehrt auf Nachhaltigkeit und einen schonenden Umgang mit Ressourcen wert legt, müssen die Betriebe umdenken und neue Lösungen erarbeiten. Dass Ressourcen-schonendes Verpacken einen hohen Stellenwert hat, verdeutlicht das folgende Video von Beckhoff, einem Unternehmen, das sich auf flexible Verpackungslösungen zur Präzisions- und Prozessgeschwindigkeits-Optimierung spezialisiert hat.
Ein Meilenstein in diesem Segment ist der erst kürzlich vom EU-Parlament angenommene Initiativbericht über Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz. Im Bericht „Ressourceneffizienz: Wege zu einer Kreislaufwirtschaft“ wird die Steigerung der Recycling-Mindestquote auf mindestens 70 Prozent bis 2030 gefordert. Zwar ist der Bericht rechtlich nicht bindend, jedoch kann die klare Empfehlung an die EU-Kommission ein Zeichen in die richtige Richtung sein und die damit verbundenen Gesetzgebungsvorschläge entsprechend beeinflussen.
Quellen: Grafik: pcifilms.com / Bild: „LordPeppersBest“ pixabay.com