Aerzen gehört international zu den führenden Herstellern von Maschinen zur Förderung und Verdichtung von Gasen. Das Produkt-Portfolio beinhaltet unter anderem Drehkolbenverdichter und -gebläse, Turbogebläse, Schraubenverdichter und Gaszähler. Sie werden unter anderem in der Chemie- und Verfahrenstechnik, Schüttgutindustrie, Druckluft-, Umwelt-, Prozessgas-, Stahlwerks-, Kälte- und Klimatechnik sowie im maritimen und Biogas-/Biomethan-Umfeld verwendet.
Förderung im Druckbereich bis 1,5 bar
Aerzen ist mit den Anlagen der neuen Baureihe Delta Hybrid laut Phoenix Contact Electronics eine derzeit weltweit einmalige Neukonzeption gelungen. Bisher ließen sich mit herkömmlichen Drehkolbengebläsen nur Drücke bis ein bar Höchstdruck erzielen. Darüber mussten Schraubenkompressoren genutzt werden, die einstufig aber für höhere Drücke von 2 oder 3,5 bar ausgelegt sind. Sie erweisen sich damit für sehr niedrige Drücke bauartbedingt als zu aufwändig und daher in der Investition zu teuer. Hier hat Aerzen erfolgreich den Hebel angesetzt. Das Unternehmen baut seit 1868 Drehkolbengebläse und seit 1943 Schraubenverdichter. Mit den neuen ölfrei verdichtenden Delta-Hybrid-Aggregaten wurde eine Symbiose geschaffen, welche die Vorteile beider Systeme in idealer Weise vereinigt. Dabei tendieren die Anlagen für niedrigere Drücke eher zu einem Gebläse, für höhere Drücke zu einem Schraubenverdichter.
Die neuen Delta-Hybrid-Anlagen sind für alle Einsatzfälle konzipiert worden, bei denen Luft und neutrale Gase im Druckbereich bis 1,5 bar gefördert werden müssen, wie zum Beispiel in Kläranlagen, in der chemischen Industrie, der Kraftwerkstechnik oder zum Transport und zum Entladen staubförmiger Güter. Die neue Drehkolbenverdichter-Baureihe wurde bereits seit drei Jahren in einem groß angelegten Feldversuch in verschiedenen Branchen bei Aerzener Kunden mit Neubedarf unter harten Praxisbedingungen erfolgreich getestet und zur Marktreife entwickelt. Die Aerzener Fernüberwachung RAT hat sämtliche Feldtest-Anlagen detailliert und kontinuierlich überwacht.
Verlängerung der Lebensdauer
Die Hybrid-Motorstarter-Technologie von Phoenix Contact kombiniert verschleißfreie Halbleiter- und robuste Relais-Technik, die von einem Mikrocontroller gesteuert werden. Während die Halbleiter die Ein- und Ausschaltvorgänge der Motoren übernehmen, führen die Relaiskontakte den Strom verlustfrei. Daraus resultieren ein schonendes Schalten sowie eine erhebliche Entlastung der Relaiskontakte. Dieser Ansatz spart aufwändige und teure Kühlkörper ein.
Außerdem verlängert sich die Lebensdauer der Hybrid-Motorstarter im Vergleich zu rein elektromechanischen Schaltgeräten (Schützen) um den zehnfachen Wert. Ferner reduziert die integrierte interne Last- und Verriegelungsschaltung den Verdrahtungsaufwand deutlich, da für den Hauptstromkreis lediglich sechs Anschlüsse verbunden werden müssen. Vier auf der Frontseite der Motorstarter angebrachte LEDs zeigen den Gerätestatus – also Betriebsspannung, Rechts- und Linkslauf sowie Error – in unterschiedlichen Farben an. Hier lässt sich auch der Motornennstrom stufenlos einstellen. Zudem beinhaltet der Motorstarter einen potentialfreien Wechslerkontakt, der eine Fehler-Rückmeldung beispielsweise in die Leitstelle ermöglicht.
Als Aerzen kompakte Komponenten für die Gasförder- und -Verdichtungsmaschinen suchte, wurde das Unternehmen auf die Hybrid-Motorstarter von Phoenix Contact aufmerksam. Denn die Geräte verringern nicht nur den Platzbedarf und die Kosten, sondern sind technisch ebenfalls gut auf die Anforderungen des Maschinenbauers abgestimmt.