Platz 7 (360 kW): Der Aufzug NexWay im Shanghai Tower
Ob es der stärkste Aufzug der Welt ist, lässt sich nicht genau feststellen - aber es ist auf jeden Fall der schnellste: Ein Lift im 632 Meter hohen Shanghai Tower überwindet die Strecke von 118 Stockwerken mit einer Geschwindigkeit von 20,5 Meter pro Sekunden, fast 74 km/h, in gerade mal 53 Sekunden. Die NexWay-Aufzüge werden von Mitsubishi Electric hergestellt und von einer 360 kW starken Elektromaschine mit Permanentmagnettechnik angetrieben. Um diese Geschwindigkeit zu erreichen, war aber mehr als das notwendig. So wurden zum Beispiel Teile der Aufzugskabine aerodynamisch optimiert, um den Luftwiderstand zu reduzieren. Der Luftdruck in der Kabine wird während der Fahrt reguliert, weil die Passagiere sonst durch die Druckveränderung während der Fahrt Ohrenschmerzen bekommen würden.
Platz 6 (500 kW): John Deere Autonomous electric tractor
Er soll erst 2026 auf den Markt kommen, doch dann dürfte der batterieelektrische John Deere Autonomous electric tractor mit einer Leistung von 500 kW der stärkste Traktor der Welt für die Landwirtschaft sein. Die autonom agierende Landmaschine kann wahlweise mit Rädern oder Raupenketten bestückt werden und soll Lasten von 5 bis 15 Tonnen schleppen können.
Platz 5 (600 kW): Sattelzug Mercedes-Benz eActros 600
Das 600 im Namen des elektrischen 40-Tonner-Sattelzug von Mercedes-Benz hat eine doppelte Bedeutung: Es steht für eine maximale Leistung von 600 kW (Dauerleistung 400 kW) und eine Batteriekapazität von 600 kWh - etwa das Zehnfache eines aktuellen batterieelektrischen Pkw. Damit soll der eActros 600 auf eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern kommen, ehe er an die Ladesäule muss. Die sieht bei Elektro-Lkw auch ein bisschen anders aus und kann Strom mit einer Leistung von aktuell 400 kW in die Lithium-Eisenphosphat-Zellen pumpen. Später soll auch das sogenannte Megawatt-Laden mit 1000 kW möglich sein.
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Platz 4 (850 kW): Bagger Liebherr R 9200 E
Auf der Bauma 2019 präsentierte Liebherr den 210-Tonnen-Mining-Bagger R 9200 E mit einer Nennleistung von 850 kW (1.139 PS). Bei dieser Leistung ist an einen Batteriebetrieb natürlich nicht mehr wirklich zu denken. Statt dessen wird der Bagger über ein Kabel von maximal 300 Metern Länge mit einer Spannung von ....Achtung: 6.000 Volt versorgt. Der Bagger ist mit einem 12,5 Kubikmeter Grabgefäß ausgestattet und belädt damit 65 t Muldenkipper in nur drei Durchgängen.
Nevera heißt das Supercar des kroatischen Visionärs Mate Rimac. Mit einer Leistung von 1400 kW aus vier Motoren ist der Nevera nicht nur der stärkste E-Pkw der Welt, sondern mit einem Spitzentempo von 412 km/h auch der schnellste. Die Batterie des Nevera mit 120 kWh Kapazität ist in die Monocoque-Struktur des Autos integriert und kann eine Leistung von bis zu 1,4 Megawatt bereitstellen. Das ist auch nötig, wenn man in 9,22 Sekunden von 0 auf 300 km/h beschleunigen will. Solche Leistungswerte haben natürlich ihren Preis: Für einen Nevera muss man rund zwei Millionen Euro auf den Tisch legen.
Platz 2 (4800 kW): Muldenkipper BelAZ-75710
Der größte und stärkste Muldenkipper der Welt ist ein Hybridfahrzeug: Jeder der vier Doppelreifen des Monster-Trucks wird von einem 1200 kW starken Elektromotor von Siemens angetrieben. Doch beim weißrussischen BelAZ-75710 kommt der Strom nicht aus der Steckdose oder gar Batterien. Stattdessen produzieren zwei V16-Viertakt-Dieselmotoren von MTU mit jeweils 65 Litern Hubraum und 1715 kW die elektrische Antriebsenergie. Nutzlast: 450 Tonnen bei einem Gesamtgewicht von 810 Tonnen.
Platz 1 (28.800 kW): Elektrolokomotive Shen 24 von CRRC
Dieses Elektrofahrzeug ist ein wahres Monster: Die Shen 24 des chinesischen Zugherstellers CRRC trägt mit einer Leistung von 28.800 kW ohne Zweifel die Krone der stärksten Elektrolok der Welt. Sie besteht aus insgesamt sechs Abschnitten mit insgesamt 24 Achsen und wurde von CRRC für das Energieunternehmen CHN Energy entwickelt. Sie ist seit 2021 im Einsatz, um pro Fahrt bis zu 11.700 Tonnen Kohle zwischen den Städten Shenmu und Shuozhou zu transportieren - eine Strecke von 266 Kilometern mit Steigungen bis zu 12 Prozent.
Der Autor: Peter Koller
Gelernter Politik-Journalist, heute News-Junkie, Robotik-Afficionado und Nerd-Versteher. Chefredakteur des Automatisierungsmagazins Automation NEXT. Peter Koller liebt den Technik-Journalismus, weil es das einzige Themengebiet ist, wo wirklich ständig neue Dinge passieren. Treibstoff: Milchschaum mit Koffein.