
SKF ist als der Erfinder des Seal-Jet-Systems und damit als Begründer der zerspanenden Herstellung von elastischen Dichtelementen seit vielen Jahren mit der Herstellung von Prototypen für Dichtungsanwendungen tätig. (Bild: SKF)
1. IFAS der RWTH Aachen: Additiveinfluss auf das Reibverhalten von hydraulischen Stangendichtungen
Das Betriebsverhalten von Hydraulikzylindern wird insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten maßgeblich von der Reibung in den Hart-Weich-Kontakten der Dichtungen beeinflusst. Beim Betrieb von Hydraulikzylindern können dynamische Phänomene auftreten, die unerwünscht sind. Eines dieser Phänomene ist der Stick-Slip-Effekt, welcher die Feinsteuerbarkeit verschlechtert und angrenzende Strukturbauteile zum Schwingen anregen kann. Das Auftreten des Stick-Slip-Effekts ist unter anderem von der Reibungscharakteristik des Tribosystems (TS) abhängig. Für Versuche wurde am IFAS der RWTH Aachen ein Prüfstand aufgebaut. Das Auftreten des Stick-Slip-Effekts wurde auf die Additivierung des Öls zurückgeführt. Bereits in früheren Versuchen der Autoren ließ sich mit der Zugabe von Dodecansäure als Reibverminderer (Friction Modifier, FM) eine sehr gute, Stick-Slip mindernde Wirkung erzielen.
Ergebnis:
Die Untersuchung zeigte, dass die funktionelle Gruppe des verwendeten Öls (FM) einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten des Stick-Slip-Effekts und die Reibkraftcharakteristik hat. Bei der Verwendung von Dodecanol als Friction Modifier (FM) war die Verringerung des Stick-Slip-Effekts am Prüfstand deutlich schwächer, jedoch besser als mit dem im Rahmen von Vorversuchen verwendeten vollständig formulierten Hydrauliköl nach DIN 51524 Teil 2 der Viskositätsklasse ISO VG 46 (HLP 46) ohne FM. Als möglicher Grund für die unterschiedliche Wirksamkeit der FM wurden die verschiedenen Adsorptionsmechanismen von Alkoholen und Säuren auf Metalloxiden identifiziert.