Nach drei Jahren Wartezeit startet am 11. April in München das Großereignis der Baubranche: die Bauma 2016. Bis 17. April dauert das Spektakel, bei dem alle namhaften Hersteller von Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinen, Baufahrzeugen und -geräten, Zulieferer der Branche und natürlich ein riesiges Publikum aus Technikfans und Fachbesuchern auf das Messegelände in München strömen werden, um die neusten Errungenschaften der Offroad-Maschinentechnik zu zeigen und zu entdecken. Bei der letzten Veranstaltung 2013 kamen mehr als 500.000 Besucher aus mehr als 200 Ländern, um die Messe zu sehen. Die meisten von ihnen reisten aus Deutschland an, gefolgt von Österreich, Schweiz und Italien.
Die Faszination für große Maschinen ist ungebrochen. In den vergangenen Jahren bescherte dies den Veranstaltern stets steigende Ausstellerzahlen, von 3002 im Jahr 2007 auf 3421 im Jahr 2013. 605.000 Quadratmeter beträgt die Ausstellerfläche, das sind rund 56 große Fußballfelder. Dennoch ist die Messe ausgebucht. Bereits im Oktober 2015 meldeten die Veranstalter, dass es in mehreren Bereichen nur noch Plätze auf der Warteliste gebe. „Wie schon 2013 können wir auch diesmal leider nicht allen Wünschen nach Fläche oder Flächenvergrößerungen nachkommen“, erklärte Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. Als Trostpreis bleibt diesen Unternehmen der Online-Branchenkatalog, womit sie zumindest im Online-Ausstellerverzeichnis auftauchen und in ihren Produktkategorien gelistet sind. Außerdem gibt es für sie eine eigens eingerichtete Lounge für Gesprächstermine.
Abwechslung vom Stand-Marathon
Den Montag, 11. April haben die Veranstalter in Kooperation mit dem VDMA zum Innovation Day ausgerufen. Aus diesem Anlass finden drei Veranstaltungen zur Forschung im Bereich Bau- und Baustoffmaschinenforschung sowie Bergbautechnik statt. Dabei geht es beispielsweise um einen Telematikdatenstandard für Baumaschinen oder um Ansätze für einen digitalen Bergbau. Ihre neusten Ergebnisse und Projekte präsentieren Hochschulen und Institute außerdem im Informationszentrum in Halle B0. Weiterhin steht am Innovation Day eine Podiumsdiskussion zum Thema „Building Information Modelling (BIM) und Baustelle“ an. Wer in diesem Bereich Unsicherheiten verspürt oder sich schnell auf den neusten Stand bringen will, kann der Diskussion mit anschließender Fragerunde von 14:15 Uhr bis 15:30 Uhr folgen.
Ein großer Themenblock im Veranstaltungsplan sind die Vorträge zum Supply Chain Management in der Bergbau- und Baumaschinenindustrie am Donnerstag, 14. April. In den deutsch- und englischsprachigen Vorträgen sollen Hersteller und Zulieferer zu Wort kommen.
Am Freitag, 15. April organisieren die Energieagentur NRW und der VDMA die Veranstaltung Smart Mining Global. In den jeweils 20-minütigen Vorträgen geht es unter anderem um Sicherheit im globalen Bergbau am Beispiel Türkei, Smart Mining in Chile und Tunnelbau. An diesem Tag geht es in den Veranstaltungen außerdem um die Bauma Charity Alliance. Ein einstündiges Special zu dem Projekt findet um 14:30 Uhr statt. Dazugehörige Best-Practice-Beispiele werden am Sonntag, 17. April in zwei Vorträgen präsentiert.
Am Samstag, 16. April drehen sich die Vorträge um Unternehmerpflichten im Bereich der Baumaschinentechnik. Der Fokus der zweigeteilten Veranstaltung des VDBUM liegt auf strategischen Ansätzen für mehr Arbeitssicherheit und Effizienzsteigerung.
Die Messe umfasst 17 Hallen plus Freigelände und ist in vier große Bereiche gegliedert: Maschinen und Ausrüstung rund um die Baustelle, die gesamte Baustoffherstellung, die Zulieferer und Dienstleister sowie die Themen Bergbau, Rohstoffgewinnung und –verarbeitung. Der Bereich Mining ist dieses Jahr laut Ausstellerverzeichnis mit bislang knapp 400 Unternehmen vertreten. Insgesamt erwarten die Veranstalter rund 700 Aussteller mit Mining-Produkten. Für Firmen, die einen Einstieg in die Mining-Branche erwägen oder an einem umfassenderen Bild der Branche interessiert sind, veranstaltet das Unternehmen SNL Financial (früher Metals & Mining) am Dienstag, 12. April parallel zur Messe im ICM ein Seminar mit dem Titel „Mining Insight“. Die Teilnahmegebühr für das einstündige Seminar beträgt 50 Euro.
Ein kostenloses Rahmenprogramm für Besucher begleitet die Messe. Veranstaltungsort ist das Bauma Forum in Halle C2. Hier bieten die Veranstalter zum Beispiel Länderspecials zu verschiedenen Regionen an. Behandelt werden Russland, Australien, Indien, Türkei, Iran, Lateinamerika und Indonesien.
Tausende Schüler informieren sich auf der Messe
Zum zweiten Mal stellt die Bauma dieses Jahr den Rahmen für die Veranstaltung Think Big! des VDMA. Auf 3000 Quadratmetern gibt es ein interaktives Programm rund um Ausbildung, Studium und Karriere in der Bau- und Baustoffmaschinenindustrie. Bisher haben sich mehr als 12.000 Schüler und Schülerinnen aus 230 Schulen angemeldet. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, erklärt: „Wir freuen uns, dass diese Initiative erneut so gut ankommt. Das zeigt, wie spannend diese Branche für die Jugend ist.“ Think Big! findet während der gesamten Messezeit in Halle B0 statt. 16 Unternehmen, Bildungswerke und Verbände bieten Mitmachaktionen an und informieren über Ausbildung und Berufsalltag.
Um das Ganze anschaulicher zu gestalten, bringen die Firmen Bagger-, Grader- und Schweißsimulatoren, Flipper, Elektroschaltwände oder mit Joysticks gesteuerte Kickerkästen mit. Die Schüler- und Schülerinnen können Maste im Miniaturformat biegen oder mit einem hydraulisch gesteuerten Kugellabyrinth die Präzision der Elektrohydraulik selbst austesten. Herzstück der Veranstaltung ist erneut die große Bühne mit 20-minütigen Shows, die täglich zwischen 10 Uhr und 16 Uhr jeweils zur vollen Stunde stattfinden. Auszubildende arbeiten dabei an Baumaschinen und werden parallel von Moderatoren über ihre Ausbildung befragt.
Teil des Messe-Rahmenprogramms ist auch eine Filmvorführung, die sich um die Innovationspreisträger 2016 dreht. Die nominierten Unternehmen und deren Innovationen hatte Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, im Rahmen einer Presseveranstaltung bereits am 19. Januar 2016 in München bekannt gegeben. Am Vorabend der Messe werden die Sieger in der Allerheiligen-Hofkirche in der Residenz in München verkündet und geehrt.