Sie werden mit Maschinen und Geräten sprechen können. Immer und überall. Das ist keine allzu exotische Vorhersage, schließlich kennen viele von Ihnen bereits die Spracherkennungsfunktion der modernen Smartphones. Dennoch ist es einer der ganz großen Trends, die uns auch und insbesondere im Jahr 2017 beschäftigen werden. Denn mittlerweile funktioniert die verbale Kommunikation schon richtig gut und auch als einziges Benutzerinterface, wie die Geräte Amazon Echo und Google Home belegen. Sicher, das mögen Versuchsballons für Early Adopter sein. Die Adaption für den Massenmarkt dürfte allerdings rasant erfolgen. Von der Erst-einführung des iPhone bis zur flächendeckenden Verbreitung der Smartphonetechnologie brauchte es weniger als zehn Jahre! Generell sind derzeit viele Technologien in der Erprobung, die noch vor wenigen Jahren als Science Fiction galten: selbstfahrende Autos, Roboter, die mit Menschen kooperieren, künstliche Intelligenz. Doch was davon wird uns im kommenden Jahr am stärksten beeinflussen?
Natürlich lässt es sich die Unternehmensberatung Gartner nicht nehmen, ihre alljährliche Aufstellung der Technologie-Trends auch für 2017 zu präsentieren – wie immer mit starkem IT-Fokus. Die ersten drei Punkte der Top 10 drehen sich um das von Gartner propagierte Thema „Intelligence Everywhere“.
Trend #1: Artificial Intelligence und Advanced Machine Learning
Artificial Intelligence (AI) and Advanced Machine Learning meint die Kombination einer ganzen Reihe von Technologien wie Deep Learning, neuronale Netzwerke und Spracherkennung.
Da diese fortgeschrittenen Techniken über klassische regelbasierte Algorithmen hinausgingen, könnten Systeme entwickelt werden, die ihre Umwelt verstehen, hinzulernen, Entwicklungen vorhersagen, sich anpassen und damit weitgehend autonom agieren könnten. Dies, so Gartner, würde diese Smart Machines intelligent wirken lassen. Angewandte künstliche Intelligenz und fortgeschrittenes maschinelles Lernen werden also intelligente Anwendungen hervorbringen, wie sie heute bereits in den Startlöchern stehen: Mit dem Menschen interagierende Roboter, autonome Fahrzeuge, interaktive Unterhaltungselektronik. Das Ganze natürlich mit den zugehörigen cloudbasierten Diensten und virtuellen persönlichen Assistenten (VPAs).
Trend #2: Intelligent Apps
Womit wir schon bei Punkt zwei der Top 10 wären. Die künstliche Intelligenz aus Punkt 1 braucht natürlich eine Mensch-Maschine-Schnittstelle. Das sollen laut Gartner intelligente Apps auf Smart Devices und Computern sein. Die bereits genannten VPA-Apps sollen Aufgaben übernehmen, die den Menschen das Leben erleichtern, etwa E-Mails priorisieren oder Termine organisieren. Andere Apps sollen die Effizienz des Menschen erhöhen, etwa indem sie die relevantesten Informationen in Texten hervorheben. Auch im Verkauf oder Kundendienst würden die klugen Helfer neue Möglicheiten eröffen. Dies habe, so Gartner, das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, zu transformieren und die gesamte Struktur des Arbeitsumfelds zu verändern. „Innerhalb der kommenden zehn Jahre wird im Grunde jede App zu einem gewissen Teil künstliche Intelligenz beinhalten“, ist sich David Cearley, Vice President von Gartner sicher.
Trend #3: Intelligent Things
Die künstliche Intelligenz (KI), die über intelligente Apps gesteuert wird und mit dem Menschen interagiert, muss natürlich auch in die physische Welt überführt werden. Hier kommen die intelligenten Dinge ins Spiel. Drohnen, autonome Fahzeuge und smarte Geräte werden aber nicht nur selbst und mittels KI lernen und dadurch natürlicher mit ihrer Umwelt interagieren, sie werden laut Gartner auch vermehrt untereinander kommunizieren. Die Unternehmensberatung sieht für die Zukunft eine Entwicklung weg von „Stand-alone Intelligent Things“ hin zu „Collaborative Intelligent Things“.