Raumsonde Odysseus Mond

Geschafft! Die Raumsonde ist sanft auf dem Mond gelandet und sendet Daten (Bild: Intuitive Machines)

Intuitive Machines hat soeben Geschichte geschrieben, indem es als erstes privates Raumfahrtunternehmen ein Raumfahrzeug auf der Mondoberfläche landete. Nach dem Start an Bord einer SpaceX-Falcon-9-Rakete am vergangenen Donnerstag ist der von Intuitive Machines gebaute Nova-C-Roboter "Odysseus" nun auf dem Mond gelandet. Damit ist er das erste US-Raumschiff, das seit der Apollo-17-Mission 1972 erfolgreich auf dem Mond gelandet ist.

Die Landung wurde um 18:24 Uhr ET erwartet, und die Missionskontrolle bestätigte nun, dass sie auf dem Mond ist und sendet.

Die von der NASA als "hexagonaler Zylinder" auf sechs Beinen beschriebene Sonde Nova-C Odysseus trägt mehrere Wissenschafts- und Forschungsnutzlasten für das Commercial Lunar Payload Services (CLPS)-Programm der Behörde, das wichtige Daten über die Mondoberfläche sammeln soll. Ihr Ziel ist der Mondsüdpol, eine Region von besonderem wissenschaftlichem Interesse, da sich dort in ständig beschatteten Kratern Wassereis befindet. Diese Daten könnten sich als nützlich erweisen, bevor das Artemis-Programm der NASA im Jahr 2025 wieder Menschen auf den Mond bringt.

Die Sonde verfügt über ein Laser-Retroreflektor-Array, das anderen Raumfahrzeugen bei Präzisionslandungen helfen soll, sowie über ein Funknavigationsgerät, das Lander, Rover und schließlich Astronauten mit Geolokalisierungsdaten versorgt.

Mondkrater Bel'kovich K
Ein Bild der Odysseus Terrain Relative Navigation vom Krater Bel'kovich K auf dem nördlichen äquatorialen Hochland des Mondes. Der Krater hat einen ungefähren Durchmesser von 50 km mit Erhöhungen in der Mitte, die bei der Entstehung des Kraters entstanden sind. (Bild: Intuitive Machines)

Odysseus hat während seiner Reise zum Mond mehrere Fotos aufgenommen, darunter einige "Selfies" mit der Erde einen Tag nach dem Start. Ein Bild, das von der Terrain-Relativ-Navigationskamera des Landers aufgenommen wurde, zeigt den Mond aus einer Entfernung von etwa 100.000 Kilometern, später folgte eine Nahaufnahme des Kraters Bel'kovich K.

Odysseus wird voraussichtlich 14 Erdtage lang in Betrieb sein. Danach rechnet Intuitive Machines damit, dass die bevorstehende Mondnacht - eine Periode anhaltender Kälte, für die der Lander nicht ausgelegt ist - ihn zum Abschalten zwingen wird. Zu den zusätzlichen Nutzlasten anderer privater Kunden an Bord des Landers gehören ein "EagleCam"-CubeSat-Kamerasystem, das von Studenten der Embry-Riddle Aeronautical University in Daytona Beach, Florida, gebaut wurde, und ein Kunstprojekt von Jeff Koons mit 125 Miniatur-Mondskulpturen.

Dies ist das erste Raumfahrzeug in Privatbesitz, das sein Ziel erreicht hat, nachdem das von der United Launch Alliance im letzten Monat gestartete Landegerät Astrobotic Peregrine den Mond nicht erreichen konnte.

Bernhard Richter verantwortlicher Redakteur keNEXT
(Bild: B.Richter)

Der Autor Bernhard Richter ist verantwortlicher Redakteur für die keNEXT. Er beschreibt sich selbst als besserwisserischer olivgrün angehauchten Nerd-Metaller mit einem Hang zu allem Technischen, Faszinierendem, Absurden. Das ganze gepaart mit einem deftigen Schuss schwarzem Humor. Der studierte Magister Anglistik, Geschichte und Ethnologie hat mittlerweile schon einige Jahre (Fach-) Journalismus auf dem Buckel, kennt aber auch – dank Ausflug in die PR – die dunkle Seite der Macht.

Privat findet man ihn oft in Feld und Flur – aber auch auf dem Motorrad, in der heimischen Werkstatt Wolfsburger Altmetall restaurieren oder ganz banal (mit Katze auf dem Schoß) vorm Rechner, zocken.

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