Das betrifft auch die Endeffektoren und Handling-Systeme, die immer intelligenter, kollaborativer und modularer werden müssen.
Wir erleben aktuell, dass immer mehr flexibel einsetzbare, autonom agierende und hochautomatisierte Produktionssysteme in den Produktionshallen Einzug halten. Montagelinien parametrisieren sich automatisch auf zu fertigende Produktvarianten“, erklärt Prof. Dr. Markus Glück, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung/CINO bei Schunk. Roboter und Menschen beginnen, in der Fertigung in gemeinsamen Arbeitsräumen miteinander zusammenzuarbeiten. Intelligenz, Vernetzung und Kollaboration sind die entscheidenden Trends in Handhabung und Montage. „Künftig werden wir ein sehr viel dynamischeres Handling erleben. Und der Markt fordert Greifsysteme, die sich zügig und intuitiv in Betrieb nehmen lassen und selbsttätig an variierende Greifsituationen anpassen“, so Markus Glück weiter. Dies unterstützt auch Matthias Rommel, Leiter der Business Unit Linear Motion Technology bei Bosch Rexroth: „Handling-Systeme werden künftig digital konfiguriert, in Betrieb genommen, per intuitiver Software bedient und nahtlos mit dem Internet der Dinge verbunden. Sie identifizieren sich über digitale Namensschilder und tauschen Informationen mit anderen Komponenten und Systemen aus. Dadurch passen sie sich individualisierten Anforderungen in der Produktion an und eröffnen neue Perspektiven für eine höhere Verfügbarkeit durch Condition Monitoring und vorausschauende Wartung.“
„Leichtbau und kundenspezifisches Design werden in naher Zukunft für das Handling eine noch größere Rolle spielen.“
Sascha Eberhard, Geschäftsführer bei Franke
Franke auf der Motek: Halle 4, Stand 4414
Auf der Motek zeigt Franke Leichtbau-Linearsysteme.
Systemübergreifende Zusammenarbeit
Der Markt für Roboter-Greiftechnik wächst stetig und bringt eine immer größere Produktvielfalt hervor. Für beinahe jeden Anwendungs- und Werkstücktyp gibt es inzwischen einen spezifisch auf die Anforderungen hin entwickelten Endeffektor. „Doch neue Technologien nützen nur, wenn wir auch deren Umsetzung gut verstehen.
Bislang waren Greifer hauptsächlich Einzwecktools mit einer gewissen Teilevarianz. Inzwischen besprechen Anwender immer häufiger mit Greiferherstellern neue Automatisierungsvorhaben, bevor sie einen Roboter bestellen“, erläutert Michael Fraede, Senior Vice President System Technology bei der Zimmer Group. „Der Impuls einer sinnhaften Umsetzung muss vom Gesamtanlagenbauer ausgehen. Erst wenn dieser seinen Nutzen nach Durchgängigkeit beschreiben und durchsetzen kann, werden sich alle Hersteller in die übergreifende Integration engagieren. Zimmer arbeitet an diesem Thema mit zahlreichen großen Endanwendern und Anlagenbauern strategisch zusammen“, so Fraede weiter.
„Präzision, Miniaturisierung und Energieeffizienz spielen eine große Rolle.“
Stäubli auf der Motek:
Stäubli Connectors: Halle 3, Stand 3425
Stäubli Robotics: Halle 7, Stand 7306
Stäubli Electrical Connectors präsentiert auf der Motek modulare Steckverbindersysteme.
Ähnlich sieht es auch Helmut Schmid, Geschäftsführer von Universal Robots und General Manager Western Europe: „Ein Roboter kann nicht für sich allein betrachtet werden, sondern findet sich in einem größeren Zusammenschluss aus verschiedenen Maschinen wieder. In diesen komplexen Systemen ist es unabdingbar, dass die einzelnen Teile miteinander über gängige Feldbussysteme wie Profinet und Ethernet/IP kommunizieren können.“ Für diejenigen Anwender, die den Überblick behalten wollen, bietet das Unternehmen mit seiner Online-Plattform Universal Robots+ ein Ökosystem, in dem Hersteller ihre Endeffektoren als einfach zu integrierende, vollständig kompatible Plug&Play-Lösung für Universal Robots anbieten können. „So wird die Mensch-Roboter-Kollaboration in der Handhabung tatsächlich so einfach umsetzbar wie die Bedienung eines Smartphones“, betont Schmid.
„Je weniger der Mensch korrigierend eingreifen soll oder darf, desto wichtiger ist die funktionale Verläss-lichkeit der einzelnen Komponenten.“
Rose+Krieger auf der Motek: Halle 4, Stand 4410/4411