Wie lange sind Sie in Elternzeit gegangen?
Ich habe insgesamt zwei Monate Elternzeit genommen, aufgeteilt in jeweils einmonatige Abschnitte.
Wären Sie gerne noch länger in Elternzeit gegangen?
Die Zeit war für mich sehr schön. Aus heutiger Sicht würde ich sie auf jeden Fall verlängern.
Wie haben Ihre Kollegen und Vorgesetzten reagiert?
Meine Kollegen hatten vollstes Verständnis und haben geholfen, die Zeit so zu überbrücken, dass die betrieblichen Abläufe normal weiter laufen konnten. Das gleiche gilt für meinen Chef. Er hat mein Vorhaben ebenfalls befürwortet. Auch hier gab es die volle Unterstützung.
Haben Sie die Elternzeit vorbereitet, also sich vorab ein Konzept überlegt, wie die Kollegen die Arbeit auch ohne Sie bewältigen können?
Es handelte sich eigentlich um zwei längere Urlaubsperioden, also zweimal einen Monat. Besondere Arbeitspakete waren so geschnürt und terminlich getaktet, dass sie einen Monat warten konnten. So habe ich die Elternzeit beispielsweise bewusst nicht in die Budgetphase gelegt. Ansonsten hatte ich eine erfahrene Vertretung, die alle Personalthemen in meiner Abwesenheit geregelt hat und bei wichtigen Fachthemen Ansprechpartner war.
Rückblickend betrachtet: Wie hat die berufliche Auszeit insgesamt geklappt?
Abschließend kann ich nur sagen: sehr gut.
Was raten Sie anderen Männern, die überlegen, ob sie in Elternzeit gehen wollen?
Ich kann nur jedem Mann raten, in Elternzeit zu gehen. Klar ist das auch eine finanzielle Frage. Aber die Zeit ist sehr wichtig, um sich mit den Themen Prioritäten und Familie auseinanderzusetzen. Denn zukünftig – nach der Elternzeit – muss man beides unter einen Hut bringen.
Würden Sie sagen, dass Sie nützliche Erfahrungen während der Elternzeit machen konnten (z.B. verbessertes Organisationsgeschick)?
Wie oben schon angedeutet, das Leben ändert sich, die Organisation muss auf die neue Lebenssituation angepasst werden. Gerade im Hinblick auf die Zeit, wenn die eigene Frau nach 15 Monaten wieder arbeiten geht. Der Mann muss sich so organisieren, dass er Job, einen Teil des Haushalts und natürlich die Erziehung des Kindes koordinieren kann. Gerade dann, wenn die eigene Frau selbst in einer Führungsposition ist.