
Das Thema Industrie 5.0 nimmt die Kooperation von Mensch und Maschine in den Fokus. (Bild: Stock.Adobe.com - volgehchs)
Gerade die Intralogistik – das Herzstück moderner Supply Chains – profitiert von diesem Ansatz. Während Industrie 4.0 die Automatisierung und Vernetzung vorangetrieben hat, geht Industrie 5.0 noch einen Schritt weiter. Flexible Roboterzellen und autonome mobile Roboter (AMR) wie die der Zimmer Group sorgen nicht nur für mehr Effizienz, sondern auch für mehr Flexibilität und Nachhaltigkeit. Doch wie sieht die neue Zusammenarbeit in der Praxis, speziell in der Intralogistik, aus? Welche Herausforderungen bringt die Integration mit sich und wie können Unternehmen von den Potenzialen profitieren?
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Von der Herausforderung zur Chance
In einer Welt, in der Lieferketten immer komplexer werden und gleichzeitig hohe Flexibilität gefordert ist, reicht klassische Automatisierung nicht mehr aus. Unternehmen sehen sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Der Fachkräftemangel und der demografische Wandel stellen eine der drängendsten Problematiken dar. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Flexibilität. Kunden erwarten zunehmend maßgeschneiderte Produkte, was häufige Veränderungen in Produktions- und Logistikprozessen notwendig macht.
Mensch und Maschine werden ein Team
Kleine Losgrößen und kurzfristige Änderungen führen dazu, dass starre Automatisierungssysteme oft unwirtschaftlich werden. Hinzu kommt der wachsende Druck, energieeffiziente und ressourcenschonende Prozesse einzuführen, um die CO₂-Bilanz zu verbessern. Die Bedürfnisse der Intralogistik lassen sich auf zwei wesentliche Anforderungen verdichten: flexible und anpassungsfähige Prozesse.
Die Lösung liegt in der Verschmelzung von Mensch und Maschine zu einem effizienten Team. Kollaborative Technologien wie mobile Cobotzellen und AMRs der Zimmer Group spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie übernehmen monotone oder körperlich belastende Aufgaben und entlasten Mitarbeitende, die sich so auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren können.
Automatisierung, wo sie benötigt wird

Die Zimmer Group hat als langjähriger Automatisierungspartner zahlreicher Unternehmen diese Anforderungen erkannt und innovative Lösungen geschaffen, die speziell auf die Bedürfnisse der Intralogistik zugeschnitten sind. Hierzu zählt beispielsweise die mobile Roboterzelle ZiMo. ZiMo besteht aus einem Roboter mit Endeffektor und einer mobilen Plattform. Der große Vorteil: die kompakte Größe und das flexible Baukastensystem. Im Gegensatz zu starren Automatisierungslösungen, die oft mit hohen Implementierungskosten und geringer Anpassungsfähigkeit verbunden sind, kann ZiMo aufgrund seiner kompakten Größe und schnellen Umrüstzeiten praktisch überall eingesetzt werden. Es sind keine aufwendigen Anbindungen oder Umbauten an bestehenden Anlagen notwendig, was insbesondere bei schnell wechselnden Produktionen und kleinen Losgrößen ein enormer Vorteil ist.
Neue Möglichkeiten durch Modularität
Die Modularität von ZiMo eröffnet neue Möglichkeiten der Automatisierung. Wenn bestimmte Prozesse aufgrund der Produktionsumgebung, der Kosten oder des Mangels an qualifiziertem Personal nicht automatisiert werden können, bietet die Roboterzelle eine Lösung. ZiMo findet neben intralogistischen Prozessen in verschiedenen Branchen vielfältige Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel beim Be- und Entladen von Verpackungsmaschinen, Bin-Picking oder Pick-and-Place-Aufgaben. ZiMo wird dort eingesetzt, wo Unterstützung benötigt wird.
Autonome Mobilität für effiziente Logistik
Mobile Robotik ist ein zentraler Bestandteil, wenn es um die Automatisierung von Intralogistikprozessen geht. Um flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren zu können, hat die Zimmer Group mit Miles einen modularen AMR entwickelt, der auch auf engstem Raum einsetzbar ist. Er kann vielfältige Aufgaben wie das Transportieren schwerer Lasten von bis zu 2 000 kg übernehmen oder in Kombination mit ZiMo als mobile Plattform für die Roboterzelle agieren. Dabei benötigt er einen minimalen Platzbedarf und erfordert keine feste Installation auf dem Hallenboden.
Intelligente Auftragsverteilung priorisiert Aufgaben
Ein integriertes Diagnosesystem ermöglicht eine vorausschauende Wartung, während eine nahtlose Schnittstelle nach VDA-5050-Standard die Integration in bestehende Leitsysteme erleichtern. Zimmer bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit, die Integration und Anbindung mittels eines eigenen Leitsystems umzusetzen.
Ein besonderer Fokus bei AMRs wie Miles liegt auf den Flottenmanagement-Funktionen. Die Auftragsübermittlung kann dabei entweder automatisiert über eine Anbindung an ERP- oder MES-Systeme oder manuell erfolgen. Dank einer intelligenten Auftragsverteilung lassen sich priorisierte oder eilende Aufgaben bevorzugt bearbeiten, was eine hohe Flexibilität gewährleisten kann.

Das integrierte Lade- und Batteriemanagement berücksichtigt individuelle Einflussfaktoren und optimiert so die Betriebszeit der gesamten Flotte. Darüber hinaus kommuniziert Miles autonom mit Umgebungsinfrastrukturen wie Toren, Aufzügen oder Brandmeldesystemen und sorgt so für eine reibungslose Integration in bestehende Prozesse. Selbst komplexe Anforderungen wie die Steuerung verschiedener Hallen oder Ebenen werden durch einfache Bedienmöglichkeiten gelöst.
Ein weiteres Highlight: Die Funktion zum autonomen Umfahren von Hindernissen kann individuell angepasst und auf bestimmte Bereiche begrenzt werden, was den sicheren und effizienten Einsatz in dynamischen Umgebungen unterstützt.In Kombination bieten ZiMo und Miles ein durchgängiges Automatisierungskonzept. Während Miles für die Logistik sorgt, übernimmt ZiMo spezifische Produktionsaufgaben wie das Handling und die Montage.
Technologie kombiniert mit Benutzerfreundlichkeit
Gemeinsam ermöglichen sie Unternehmen, Produktions- und Logistikprozesse zu optimieren, Ausfallzeiten zu minimieren und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren – alles aus einer Hand und mit individueller Anpassung an spezifische Kundenanforderungen. Die Lösungen der Zimmer Group spiegeln die Anforderungen von Industrie 5.0 wider: Diese Lösungen kombinieren Technologie mit Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität und unterstützen Unternehmen dabei, sich an eine sich wandelnde Arbeitswelt anzupassen und nicht den Anschluss an die fortschreitende Automatisierung zu verlieren.
3 Fragen an Lea Lang, Produktmanagerin bei der Zimmer Group
Was war die Idee hinter der Entwicklung des AMRs Miles und der Roboterzelle ZiMo, und welche spezifischen Kundenbedürfnisse haben Sie dabei berücksichtigt?
Lea Lang: Unsere Roboterzelle ZiMo wurde speziell entwickelt, um kleine und mittlere Unternehmen bei ihren ersten Schritten in die Automatisierung zu unterstützen. Uns war wichtig, eine roboterunabhängige und intuitive ‚Non-Code‘-Programmierung zu ermöglichen. Das heißt, unsere Kun-den benötigen keinerlei Programmier- erfahrung. Mit einer kurzen Schulung können Bediener direkt vor Ort die Automatisierung selbstständig übernehmen – eine echte Erleichterung für Unternehmen ohne tiefgreifendes Programmier-Know-how.
Ein weiterer zentraler Aspekt war die Vielseitigkeit. Mit ZiMo bieten wir unseren Kunden ein flexibles Baukastensystem: Von der Wahl zwischen Cobots oder Industrierobotern verschiedener Hersteller bis hin zu Schnittstellen und automatischen Greiferwechseln lässt sich die Zelle individuell anpassen. Dazu kommt der mobile Einsatz: ZiMo kann problemlos an verschiedenen Maschinen genutzt werden, etwa bei wechselnden Losgrößen oder wenn eine Nachtschicht ohne Personal abgedeckt werden muss.
Unser AMR Miles ergänzt diese Philosophie perfekt. Wir bieten unseren Kunden ein logistisches Gesamtkonzept, das von Sortierzellen über Fördertechnik bis hin zu Transportlösungen alles aus einer Hand liefert. Unsere Technologien wie SLAM (Simultaneous Localization and Mapping) und ein omnidirektionaler Antrieb setzen auf modernste Standards. Das Ziel ist klar: eine ganzheitliche Lösung, die sich flexibel an die spezifischen Anforderungen unserer Kunden anpasst und sie bei jedem Schritt unterstützt – vom ersten Konzept bis zur fertigen Lösung.
Wie profitieren Unternehmen und speziell die Mitarbeitenden konkret von der Zusammenarbeit mit Cobots und AMRs?
Lang: Unsere Technologien zielen darauf ab, monotone, schwerfällige oder zeitintensive Aufgaben zu übernehmen, die oft unbeliebt oder fehleranfällig sind. ZiMo beispielsweise kann Nachtschichten ersetzen, die für viele Mitarbeitende eine Belastung darstellen. So bleibt den Mitarbeitenden mehr Zeit für qualifizierte, anspruchsvolle Tätigkeiten, während gleichzeitig eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet wird.
Auch AMRs wie Miles entlasten die Mitarbeitenden, indem sie körperlich anstrengende Transportaufgaben übernehmen. Durch integrierte Sicherheitsmechanismen verhindern sie Unfälle und sorgen für eine zuverlässige und fehlerfreie Logistik. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von einer Effizienzsteigerung und langfristigen Kostensenkung, ohne dabei auf Flexibilität verzichten zu müssen. Unsere Lösungen wachsen mit den Unternehmen mit – ein entscheidender Vorteil in Zeiten sich schnell ändernder Anforderungen.
Was ist der Vorteil bei den Lösungen der Zimmer Group?
Lang: Unser Alleinstellungsmerkmal ist klar: Wir bieten alles aus einer Hand. Von der ersten Beratung über die Entwicklung bis hin zum After-Sales-Service begleiten wir unsere Kunden durch den gesamten Prozess. Dabei stehen nicht nur die Produkte im Fokus, sondern ganzheitliche Lösungen, die speziell auf die Logistik unserer Kunden abgestimmt sind.
Darüber hinaus überzeugen unsere Lösungen durch ihre Bedienungsfreundlichkeit. Unsere intuitive Nutzeroberfläche ermöglicht es auch Unternehmen ohne umfassende Automatisierungserfahrung, unsere Technologien effizient einzusetzen. Ob Standardprodukt oder kundenspezifische Anpassung – besonders im Bereich der AMRs bieten wir maßgeschneiderte Aufbauten, die perfekt auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.