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16. Jun. 2025 | 14:54 Uhr | von Peter Koller

Weltpremiere auf der automatica

Mehr Lebensqualität durch neue KI-Assistenzroboter

Sensodrive präsentiert auf der automatica einen drehmomentgeregelten Komplettantrieb, mit dem sich die Entwicklung leistungsfähiger Assistenzroboter um ein Vielfaches beschleunigen und günstiger umsetzen lässt.

Der EDAN Roboter des DLR gibt Personen mit starken körperlichen Einschränkungen die Möglichkeit, wieder eigenständig zu agieren. Durch feinfühliges Greifen und hochpräzise Bewegungsausführung mittels der SensoJoint Komplettantriebe kann der Roboter dem Patienten etwa Getränke eingießen.

Der EDAN Roboter des DLR gibt Personen mit starken körperlichen Einschränkungen die Möglichkeit, wieder eigenständig zu agieren. Durch feinfühliges Greifen und hochpräzise Bewegungsausführung mittels der SensoJoint Komplettantriebe kann der Roboter dem Patienten etwa Getränke eingießen. (Bild: DLR)

Ende März 2025 haben die SensoJoint-Gelenkantriebe von Sensodrive ihre Sicherheitszertifizierung vom TÜV erhalten. Die einbaufertigen Komplettantriebe sind damit die weltweit ersten und einzigen drehmomentgeregelten Roboterantriebe mit Sicherheitszertifizierung und dürfen universell in fast jeder Robotiklösung eingesetzt werden.

Mit SensoJoints ist laut Sensodrive jetzt jedes Unternehmen in der Lage, innerhalb weniger Monate marktreife Cobots und Medizinroboter zu entwickeln, die alle Anforderungen mit dem höchsten Sicherheitsintegritätslevels SIL3/PLe erfüllen.

Die Familie der SensoJoint-Komplettantriebe.
Die Familie der SensoJoint-Komplettantriebe. (Bild: Sensodrive)

Wettbewerbsvorteile für Hersteller von Cobots und Medizinrobotern

Bislang mussten die Hersteller ihre Antriebe selbst entwickeln und zertifizieren lassen – mit hohen Kosten und großem Zeitaufwand. Die SensoJoint-Antriebe ersparen den Roboterherstellern diesen Aufwand. Sensodrive-Geschäftsführer Norbert Sporer: „Wir ermöglichen es unseren Kunden, Cobots und Medizinroboter in weniger als 5 Monaten zu entwickeln, die ISO 10218 und ISO/TS 15066 bis zu 4-mal schneller umzusetzen und die Time-to-Market zu halbieren. Dadurch lassen sich Entwicklungs- und Zertifizierungskosten in 7-stelliger Höhe einsparen.“

Dass diese Wettbewerbsvorteile keine leeren Versprechungen sind, will das Unternehmen auf der automatica zeigen. So präsentiert Sensodrive am eigenen Messestand (Halle B6 / Stand 319) den derzeit sensitivsten Cobot der Welt – entwickelt und gebaut innerhalb weniger Monate mithilfe von SensoJoints und KI. Und am Stand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist ein auf SensoJoints basierender KI-Assistenzroboter zu sehen (Halle B4 / Stand 321+ 324).

KI-Assistenzroboter des DLR für mehr Lebensqualität

Der DLR Roboter basiert auf einem Elektrorollstuhl, der um einen sensitiven Roboterarm und eine KI-gestützte Steuerung erweitert wurde. Der Roboter unterstützt mobilitätseingeschränkte Personen beispielsweise beim Trinken oder durch Anreichen von Gegenständen. Die Nutzenden steuern Rollstuhl und Roboterarm dabei per Joystick, müssen aber lediglich mit einfachsten Joystick-Kommandos eine ungefähre Richtung vorgeben – die KI erkennt die Intention und passt alle Bewegungen des Systems automatisch an.

Überwacht wird dieser teilautonome Betrieb durch ein modernes Bildverarbeitungssystem. Für den Roboterarm ist auch ein (überwachter) autonomer Betrieb möglich. Aufgaben wie das Greifen von Objekten werden dann auf Sprachbefehl automatisch ausgeführt, wodurch sich das System auch von außerhalb des Rollstuhls steuern lässt.

 

Da der Roboterarm im direkten Umfeld des Nutzenden arbeitet und bei vielen Aufgaben sogar mit diesem interagiert, war die zuverlässige Einhaltung höchster Sicherheitslevels eine unabdingbare Voraussetzung. Auch die Anforderungen an die Roboterkinematik und Regelbarkeit waren sehr hoch, weshalb ein Roboterarm auf Basis von SensoJoints designt wurde. Diese garantieren eine sichere und feinfühlige Bewegungsausführung bei der Interaktion von Mensch und Roboter.

„Auch bei diesem Projekt war die kurze Entwicklungszeit des Roboterarmes bemerkenswert“, so Norbert Sporer. „Allein der Zertifizierungsprozess für eine selbst entwickelte Antriebslösung hätte sonst vermutlich mehrere Jahre beansprucht.“

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