Trendthemen KI, No Code und Nachhaltigkeit

Die Roboter-Highlights der Automatica 2022

Eingang Messe Münche
Erstmals seit 2018 findet die Robotik- und Automatisierungsmesse Automatica vom 21. bis 24. Juni wieder als Präsenzmesse statt.

Die Robotikbranche trifft sich vom 21. bis 24. Juni 2022 in München zur Leitmesse Automatica. Trends sind einfache Programmierung und Künstliche Intelligenz. Kollege Roboter zeigt die Highlights.

Künstliche Intelligenz in der Robotik - das ist ein zentrales Thema der Automatisierungs-Leitmesse Automatica 2022, die vom 21. bis zum 24. Juni auf dem Münchner Messegelände stattfindet. KI-basierte Automatisierungslösungen werden ein großes Thema der kommenden Jahre sein. Laut einer Umfrage von Longitude Research und Siemens bei mehr als 500 hochrangigen Führungskräften erwartet mehr als die Hälfte, dass Industrieanlagen, Maschinen und kritische Infrastrukturen schon in den nächsten fünf Jahren von KI gesteuert werden.

Welche Eigenschaften Roboter für die Einbindung in intelligente Produktionsumgebungen mitbringen müssen, erläutert Dr. Werner Kraus, Abteilungsleiter Roboter- und Assistenzsysteme bei Fraunhofer IPA: „Bild- oder Kraftdaten sind die Basis für KI-gestützte Roboterfunktionen. Um wirklich autonom agieren zu können, ist auch die virtuelle Trainingsumgebung entscheidend. Industrieroboter benötigen einen digitalen Zwilling.“

Nicht zuletzt ist Robotik immer taktzeitkritisch, das heißt, es bedarf einer Echtzeit-KI mit niedrigen Latenzen. Hierfür braucht es Rechenperformance in der Robotersteuerung zum Ausführen und Trainieren von KI-Modellen.

Informiert bleiben zum Thema Robotik!

E-Mail News zum Thema Robotik, verschickt von mi connect

Erhalten Sie jede Woche unsere Updates rund um das Thema Robotik im Handwerk und im Mittelstand. Sichern Sie sich noch heute ihren Vorsprung in Sachen Automatisierung!

Newsletter hier kostenfrei bestellen.

600 Unternehmen werden in sechs Messehallen

Ihre Produkte und Services für dieses und andere Themen in der Robotik-Automatisierung werden in München knapp 600 Unternehmen in sechs Messehallen zeigen. Die wichtigsten Neuheiten der Automatica 2022 finden Sie in kompakter Form in folgender Bildergalerie:

Frau richtet Roboterarm ein
Das Münchner Unternehmen Franka Emika hat kurz vor der Messe sein neues Produkt Franka Production 3 (FP3) vorgestellt. Rund um eine taktilen Roboterarm wird dabei eine cloudbasierte, kollektive und ki-gestützte Learning Plattform für vielfältige Anwendungen innerhalb der Automatisierung aufgebaut. Laut Hersteller können Projektverantwortliche mit Hilfe von FP3 ihren Prozess ohne jegliche Programmierkenntnisse binnen weniger Minuten in robotergestützte Automatisierungsanforderungen übersetzen. Halle B4 / 210
Roboter für die Teilevereinzelung in Einhausung
Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Fruitcore Robotics steht die neue Komplettlösung "horstCUBE plug & play" für die flexible Teilevereinzelung. Die Komplettlösung basiert auf der Roboterplattform horstCUBE und ist bereits mit allen Komponenten ausgestattet, die für diese Anwendung notwendig sind. Halle B4 / 400
ABB-Roboterarm im Hintergrund, davor Bediengerät mit Software Wizard Easy Programming
Die ABB-Software Wizard Easy Programming hilft, dass klassische wie auch kollaborative Roboter schnell in bestehende Prozesse integriert und einfach installiert werden können. Davon profitieren Unternehmen, die der Nachfrage nach individuellen Produkten gerecht werden und gleichzeitig ihre Produktivität auf einem hohen Niveau halten wollen. Halle B5 / 231
Roboterhand hält eine von drei Bremsen für Roboterarme
Roboterarme dürfen nach Ausschalten des Stroms, bei Stromausfall oder Not-Halt nicht unkontrolliert absinken oder abstürzen. Für die nötige Sicherheit sorgen Bremsen von Mayr Antriebstechnik, die die Servoachsen zuverlässig und sicher in ihrer Position halten. Mit der Roba-Servostop-Baureihe hat das Unternehmen Federdruckbremsen für Servomotoren entwickelt, die speziell an die hohen Anforderungen der Robotik angepasst sind. Halle B6 / 305
Kuka-Roboter LBR iisy im Hintergrund, davor Mann mit Handbediengerät
Einblicke in das neue Betriebssystem iiQKA.OS und das digitale iiQKA Ecosystem verspricht Kuka für die Automatica. Der Cobot LBR iisy (Foto) läuft als erster seiner Art auf Basis des neuen Betriebssystems und kann dadurch innerhalb von Minuten konfiguriert und programmiert werden. Kuka wird den Cobot in München auch erstmals in weiteren Ausführungen zeigen. Halle A4 / 231
Roboter-Leichtbaugreifsystem SLG
Sein Leichtbaugreifsystem SLG, das dank additiver Fertigung schnell verfügbar, zeigt Schmalz auf der Automatica. Der SLG-Greifer kann, in Kombination mit einem Vakuum-Erzeuger, auch Teil des End-of-Arm-Ecosystems Match sein. Dahinter steckt ein System, das durch standardisierte Schnittstellen einen automatischen Wechsel von verschiedenen mechanischen und Vakuum-Greifer ermöglicht. Halle A5 / 303
3D-gedruckte elastische Schutzhaut für Cobots auf Basis einer offenzelligen Gitterstruktur
Kunstwerk oder funktionales Bauteil? Eine 3D-gedruckte elastische Schutzhaut auf Basis einer offenzelligen Gitterstruktur hat die Oechsler AG unter dem Namen Roboskin entwickelt. Sie dient als passive, hochbelüftete Schutzhaut gegen Kollisionen in der Mensch-Roboter-Kollaboration. Halle A4 / 117
Sicherheitsmodul für den sicheren Werkzeugwechsel mit Robotern
Robot System Products aus Schweden stellt eine patentierte Lösung für den sicheren Werkzeugwechsel mit Robotern vor. Dabei handelt es sich um ein Sicherheitsmodul mit integrierter Sicherheitslogik und Software, das auf dem Werkzeugwechsler zur Sicherheitsüberwachung und -steuerung montiert wird. Dies bedeutet, dass keine Änderungen an den Sicherheitsrelais im Roboterschrank erforderlich sind. Halle A4 / 315
aktives Exoskelett, das mit bis zu 5 kg Kraftunterstützung pro Arm Tätigkeiten über Kopf und in Brusthöhe erleichtert
Die Hamburger Firma exoIQ hat nach intensiven biomechanischen Analysen ein aktives Exoskelett entwickelt, das mit bis zu 5 kg Kraftunterstützung pro Arm Tätigkeiten über Kopf und in Brusthöhe spürbar leichter macht. Beim akkubetriebenen S700 kann der Unterstützungsbedarf von jedem Nutzer und für jede Tätigkeit anders eingestellt werden. Halle B4 / 405
Cobot Transfer Unit von Rollon für Cobots von Universal Robots
Speziell für die Leichtbauroboter von Universal Robots hat Rollon die Cobot Transfer Unit (CTU) entwickelt. Das Komplettpaket besteht aus Linearachse, Steuerung sowie Software und wurde eigens für die Zusammenarbeit mit den popoluären Cobots aus Dänemark konzipiert. Die Plug-and-Play-Lösung für ist UR+-zertifiziert und individuell konfigurierbar. Halle A5 / 419
Roboter TX2-160L HDP von Stäubli beim Laserschneiden
Mit dem TX2-160L HDP von Stäubli feiert auf der Automatica eine Spezialausführung für das Faserlaserschneiden Premiere. Der Sechsachser erreicht „getunt“ eine Wiederholgenauigkeit, die sogar die ± 50 µm des serienmäßigen TX2-160L noch einmal übertrifft. Die maximale Geschwindigkeit in Achse 5 liegt bei 1.500°/s. Zusammen mit seiner Reichweite von knapp über zwei Metern kann der TX2-160L HDP geometrische Formen sowie komplizierte Freiformflächen dreidimensional in bislang unerreichter Genauigkeit schneiden. Der Laserschneidroboter ist dabei für den Einsatz mit Faserlasern aller gängigen Hersteller konzipiert. Halle B5 / 329
6-achsiger Roboter Motoman GP20 von Yaskawa
Vor allem sein schlankes Handgelenk prädestiniert den 6-achsigen Motoman GP20 von Yaskawa für Handling- und Montageaufgaben auf kleinem Raum – wie Be-/Entladen von Werkzeug- oder Spritzgussmaschinen, Montage oder Handhaben von Werkstücken. Der Neuzugang im Motoman GP-Portfolio aus europäischer Fertigung führt die Erfolgsstory des Roboter-Klassikers HP20 fort. Halle B6 / 502
Embedded Vision System mit KI-Funktionen
Ein Embedded Vision System mit KI-Funktionen, das sich dank Schnittstellen für REST und OPC UA nahtlos in Systeme der Industrie 4.0 einbinden lässt, zeigt der Vision-Spezialist IDS Imaging Development Systems in Form der IDS NXT. Dank des KI-Vision-Komplettpakets ließen sich selbst ohne Vorwissen neuronale Netze trainieren, auf einer Industriekamera ausführen und individuelle Anwendungen realisieren, so der Anbieter. Halle B5 / 203
Drei mobile Transportroboter vom Typ Soto des Herstellers Magazino in einer Fertigungshalle
Magazino zeigt auf der automatica die serienreife Version des mobilen Roboters Soto. Der vollständig autonom arbeitende Roboter bringt Kleinladungsträger (KLT) vom Lager bis zur Montagelinie – ganz ohne manuelle Zwischenschritte. Soto kombiniert die elementaren Prozessschritte in einer einzigen, vollständig autonomen Lösung: die Aufnahme von unterschiedlich großen KLT, der autonome Transport von mehreren KLT von Quelle zu Senke sowie die Abgabe in Durchlaufregale auf unterschiedlichen Höhen. Das Einsammeln von Leergut sowie die Rotation von Kleinladungsträgern gehören ebenfalls zum Fähigkeiten-Repertoire des neuen Roboters. Halle B4 / 503
Roboterarm montiert Bauteile
Unter dem Motto „Advanced Robotics Made Simple“ präsentiert ArtiMinds neue Features und Weiterentwicklungen ihrer No-Code Softwarelösungen ArtiMinds RPS und ArtiMinds LAR. Dank intelligenter Algorithmen können auch kraft- und bildgeregelte Prozesses mittels Drag & Drop von vordefinierten Programmbausteinen einfach und robust erstellt werden. Halle B4 / 302A
Universal Robots Roboterarm vom Typ UR5e, der mit der luftlosen Dosiervorrichtung SD30/55 von AIM Robotics versehen ist,
Mit einem Roboterarm vom Typ UR5e, der mit der luftlosen Dosiervorrichtung SD30/55 von AIM Robotics versehen ist, veranschaulicht der dänische Cobot-Pionier Universal Robots das Kleben mit einem Cobot. Die speziell dafür entwickelte Software ist direkt im Roboter verbaut und muss nur über einen 8-poligen M8-Stecker angeschlossen werden. Halle B4 / 303
Roboter-Barista in einem Kaffee-Kiosk
Diese Anwendung fällt nun definitiv nicht unter industrielle Automatisierung, dürfte auf der Automatica aber dennoch viele Besucher anziehen: MyAppCafé ist ein neuartiger, vollautomatischer Kaffeeservice. Der Robot-Barista füllt nicht nur 120 online bestellbare Kaffeebecher pro Stunden, sondern zaubert - per App mit dem entsprechenden Bild gefüttert - sogar ein komplettes Fotomotiv in Schokobraun auf den Milchschaum. Halle B5 / 328
Roboter bringt Senior eine Tasse Kaffee
Das Robotik-Unternehmen Neura Robotics aus Metzingen zeigt auf der automatica 2022 die Weiterentwicklung seines kognitiven Roboters MAiRA. Die integrierte künstliche Intelligenz sowie die Mehrfachsensorik ermöglichen eine sichere und effektive Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Halle B4 / 329

Deutsche Industrie spart Ressourcen mit Robotern

Für gut 80 Prozent der Industrie-Entscheider in Deutschland spielen Roboter eine wichtige Rolle, um in der Produktion Ressourcen zu sparen und nachhaltig zu wirtschaften: Robotik verbessert die Material- und Energie-Effizienz in der Fertigung. Zudem lassen sich Green-Tech-Produkte wettbewerbsfähig herstellen.

Das sind Ergebnisse aus dem Automatica-Trendindex 2022. Im Auftrag der Robotik-Leitmesse Automatica (21.-24. Juni 2022) wurden in Deutschland 100 Fach- und Führungskräfte aus Industrie-Unternehmen befragt, die über den Einsatz von Robotik und Automation entscheiden.

7 Beispiele, wie Roboter die Erde nachhaltig machen

„Nachhaltig zu wirtschaften ist mit den ehrgeizigen Klimaschutzzielen und den sprunghaft gestiegenen Energiepreisen ein Top-Thema in der Industrie – sowohl in Deutschland als auch weltweit“, sagt Dr. Susanne Bieller, Generalsekretärin der International Federation of Robotics. „Grüne Technologie lässt sich mit Hilfe der Robotik in großen Stückzahlen und mit der erforderlichen Präzision herstellen. Gleichzeitig bietet sich die Chance, den Ressourceneinsatz in praktisch jeder Produktion zu optimieren.“