Schunk Kompetenztag

Auf der Factory-Tour durch die Schunk-Produktion in Lauffen und Brackenheim-Hausen erhielten die Teilnehmer des Schunk-Kompetenztages praxisnahe Anregungen, wie eine effiziente Flexibilisierung der Produktion gelingen kann. (Bild: Schunk)

Die Kernbotschaft des Tages war so einfach wie eindringlich: Nur wer seine Fertigung effizient flexibilisiert, wird mittel- und langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Praxisorientierte Case Studies von Indat Robotics, Leax Brinkmann und Siemens Geared Motors, ein gleichermaßen realitätsbezogener wie visionärer Einblick in die „Porsche Produktion 4.0“ sowie beeindruckende Live-Demonstrationen in der Schunk-Produktion ermöglichten den Teilnehmern fundierte Einblicke in wirkungsvolle Maßnahmen der Fertigungs- und Produktionsflexibilisierung.

Volatile Märkte, die zunehmende Digitalisierung, immer kürzere Produktlebenszyklen sowie der Trend zur Individualisierung stellen die industrielle Produktion vor nie dagewesene Herausforderungen. Was gestern noch satte Gewinne abwarf, ist morgen schon out. Entsprechend groß ist der Handlungsdruck für die Industrie. Wohl auch aus diesem Grund konnte Ralf Steinmann, Geschäftsbereichsleiter Greifsysteme bei Schunk, beim dritten Schunk-Kompetenztag einen neuen Besucherrekord vermelden. „Unternehmen, die sich diesen Veränderungen stellen, haben am Markt große Chancen“, unterstrich Dr. Markus Klaiber, technischer Geschäftsführer/CTO bei Schunk, und warnte zugleich: „Bei Unternehmen, die sich mit diesen Veränderungen nicht beschäftigten, besteht die Gefahr, dass sie vom Markt verschwinden.“

Factory Tour Schunk
Einblicke in die flexible Produktion auf der Factory Tour. (Bild: Schunk)

Konsequent hat Schunk in den vergangenen Jahren sowohl sein Portfolio als auch die eigene Fertigung in Richtung intelligenter Lösungen zur Flexibilisierung der Produktion weiterentwickelt. In einer Factory-Tour konnten sich die Teilnehmer des Kompetenztags von dem flexiblen Zusammenspiel der Spannmittel- und Greifsysteme aus dem Hause Schunk überzeugen. Die Entwicklung ist nach Aussage von Dr. Markus Klaiber noch lange nicht abgeschlossen. So soll es beispielsweise künftig möglich sein, mithilfe intelligenter Schunk-Greifer unmittelbar im Prozess physikalische Größen, wie das Gewicht, die Dimension oder die Temperatur von Werkstücken, zu prüfen und gegebenenfalls den Prozess unter anderem auch mithilfe intelligenter Schunk-Spannsysteme flexibel anzupassen. Ziel sei es, auch bei hoher Variantenvielfalt auf Dauer eine zuverlässige, autonome Produktion zu erreichen.

IT-Anteil nimmt deutlich zu

Christian Friedl Schunk
Einen ebenso konkreten wie visionären Einblick in die Porsche Produktion 4.0 gab Keynote Speaker Christian Friedl, Leiter Produktionsorganisation bei Porsche. (Bild: Schunk)

Keynote Speaker Christian Friedl, Leiter Produktionsorganisation von Porsche, sieht ebenfalls die hohe Varianz als eine der zentralen Herausforderungen der Porsche-Produktion. Zur Prozessbeherrschung hat Porsche ein durchgängiges Prozessmodell aufgelegt. Vertrieb, Produktion und Beschaffung arbeiten in einem einzigen IT System. So ist es möglich, das Kundenauftragsverhalten sehr früh zu erkennen und die Kapazitäten darauf anzupassen. Ziel, so Friedl, sei eine stabile Planung und Produktion bei höchster Flexibilität gegenüber den Kunden. Fest steht aus seiner Sicht, dass auch in der Industrie 4.0 der Mitarbeiter weiter im Mittelpunkt steht, dass sich die Berufsbilder jedoch wandeln werden. So nehme der IT-Anteil in allen Bereich zu. Technische Features, wie die visuelle Mitarbeiterführung über Lasersignale und Datenbrillen oder die App-gestützte Parkplatzsuche, werden die Mitarbeiter künftig immer besser bei ihren Aufgaben unterstützen und entlasten. Entscheidende Grundlage für die Industrie 4.0 ist nach Ansicht von Christian Friedl eine sowohl horizontale als auch vertikale Datendurchgängigkeit.

Schunk-Kompetenzaward

Wie eine effiziente, variantenreiche Produktion mithilfe von mechatronischen Greifer, Greiferwechselsystemen, Kraftspannfuttern und Backenschnellwechsellösungen gelingen kann, präsentierten Martin Benz, technischer Leiter des Automationsspezialisten Indat Robotics aus Ginsheim-Gustavsburg, Andrea Schwarz und Torsten Sprenger vom Zahnrad- und Getriebespezialisten Leax Brinkmann aus Detmold sowie Michael Schorp, Fertigungsleiter bei Siemens Geared Motors in Tübingen. Als Anerkennung für die innovativen Lösungen wurden alle drei Unternehmen mit dem Schunk Kompetenz-Award 2016 ausgezeichnet. bf

Schunk Kompetenzaward
Der Schunk-Kompetenz-Award zeichnet besonders effiziente Applikationen aus, die Schunk gemeinsam mit seinen Kunden realisiert hat. Die Preisträger 2016 sind: Indat Robotics, vertreten durch Martin Benz (2.v.l.), Siemens Geared Motors, vertreten durch Michael Schorp und Evangelos Stamatakis (3. u. 4. v.l.), sowie Leax Brinkmann, ver-treten durch Christopher Moore, Andrea Schwarz und Torsten Sprenger (5., 6. u. 7. v.l.). Überreicht wurden die von einem Bildhauer geschaffenen Auszeichnungen durch den technischen Geschäftsführer, Dr. Markus Klaiber (li.), sowie den Geschäfts-bereichsleiter Greifsysteme, Ralf Steinmann. (Bild: Schunk)

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