3D-Drucktechniken setzen sich immer stärker auch bei der Fertigung von Endprodukten durch. Früher waren noch Werkzeuge und aufwändige Formen nötig, um Bauteile durch Gießen, Fräsen oder Drehen herzustellen. Heute dagegen können diese Produkte Schicht für Schicht aus Pulvern, Flüssigkeiten und Filamenten im 3D-Druck aufgebaut werden.
„Eine solche additive Fertigung ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen interessant, die häufig nur kleine Stückzahlen benötigen. Eine Herstellung mit konventionellen Verfahren und Werkzeugen wäre in solchen Fällen oft zu zeit- und kostenaufwändig“, erklärt Markus Kafara, Fachgebietsleiter am Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik der Universität Bayreuth. „Mit Technologien der additiven Fertigung ist es dagegen grundsätzlich möglich, Bauteile in Kleinserien und auch individuelle Werkzeuge sehr schnell und funktionsgerecht herstellen. Allerdings bedarf es hierfür eines umfangreichen Know-hows – beispielsweise auf dem Gebiet der Materialwissenschaft, der Steuerungs- und Antriebstechnik, der Programmierung und der Qualitätssicherung.“
Entwicklungsprojekte auf den Weg bringen
Ein einzelner mittelständischer Betrieb wäre damit überfordert, sich diese umfassende Expertise allein anzueignen. Hier setzt das Netzwerk 3D Composite Print – kurz: 3D-CP – an, das aus dem Zentralen Investitionsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert wird. Zusammen mit dem Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik und der Fraunhofer-Projektgruppe Regenerative Produktion arbeiten mittlerweile neun Unternehmen daran, die Industrialisierung des 3D-Drucks voranzubringen und die dafür nötigen Kompetenzen zu entwickeln.
„Seit das Netzwerk im November 2015 an den Start ging, haben wir weitere innovative Unternehmen für eine Mitarbeit gewinnen können, wie etwa robotif, 3dk.berlin, Rheneon Materials und Maier Tools. Unternehmen, die sich unserem Netzwerk anschließen wollen, sind jederzeit willkommen“, betont Kafara, der zugleich Fachgebietsleiter bei der Fraunhofer-Projektgruppe ist. Nachdem grundlegende technische Herausforderungen identifiziert und Qualitätsnormen präzisiert werden konnten, wollen die Netzwerk-Partner nun in der zweiten Förderphase einige konkrete Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Weg bringen. Die Ergebnisse sollen dann in neue Produkte und Verfahren einfließen, die den beteiligten Unternehmen Wettbewerbsvorteile auch auf internationalen Märkten verschaffen. hei