Seit April liefert Microsoft in den USA die Prototypen der Hololens an handverlesene Softwareentwickler aus. Als eines der ersten Unternehmen in Europa hat der Stuttgarter Softwareentwicklungsdienstleister AIT zwei Exemplare erhalten. Diese begeisterten auf der DWX in Nürnberg, einer der größten Softwareentwicklerkonferenzen in Deutschland die Teilnehmer, die sich am Stand des Unternehmens zum ersten Mal die Microsoft Hololens aufsetzen konnten. Für die Außenstehenden, die sich geduldig anstellten um sie auch mal auszuprobieren, sah es so aus, als seien die Träger plötzlich in eine andere Welt teleportiert.
Die Mixed-Reality-Brille ist der erste holographische Computer. Im Gegensatz zu anderen Virtual-Reality-Brillen kann sie unabhängig von einer Verbindung zu einem Rechner oder Smartphone absolut selbständig arbeiten da in ihr ein vollständiger Computer mir einer holographischen Recheneinheit (Holographic Processing Unit, HPU) integriert ist. Die Brille verfügt über durchsichtige Gläser und stellt „Hologramme“ von virtuellen Gegenständen in der realen Welt dar. Nutzer können mit diesen Objekten interagieren. Bewegungssensoren sind in der Lage, die Umgebung des Nutzers zu erfassen, außerdem registriert die Brille Gesten und Sprache in ihrer Umgebung in Echtzeit.
Über ein 3D-Audiowiedergabesystem in den Bügeln erhält der Träger einen binauralen Sound. Dadurch werden ja nach Position des Kopfes nicht nur die Hologramme und Projektionen korrekt im Raum angeordnet, sondern auch die Tonquellen werden entsprechend positioniert und schaffen dadurch ein eindrucksvolles Gesamterlebnis. Die Umgebung des Trägers wird von der Brille nur minimal beschallt, aber er selbst ist nicht so abgeschottet als wenn er zum Beispiel Kopfhörer tragen würde.
„Ich liebe es, wenn Technologie zu leuchtenden Augen führt,“ sagt Lars Roith, Geschäftsführer der AIT. „Wir sind stolz darauf, dass wir als eines der wenigen Unternehmen in Deutschland schon sehr früh zwei Exemplare direkt aus USA erhalten haben. Unsere Entwickler können sich jetzt mit der Technologie auseinandersetzen. Viel wichtiger ist es aber, dass wir sie unseren Kunden zeigen können, und mit ihnen mögliche Anwendungsfälle besprechen, wie diese Technologie ihr Business unterstützen kann. So denken zum Beispiel unseren Kunden im industriellen Umfeld darüber nach, solche Brillen als Assistenzsysteme bei der Bedienerführung von Maschinen oder im Service eizusetzen. Durch die integrierten Kommunikations- und Kollaborationsdienste wie Skype können Anwender auf weltweit verteile Experten zurückgreifen von denen sie live in ihre Umgebung Hilfen und Problemlösungen projiziert bekommen.“ jl