PTC LiveWorx Bühne,

Auf der LiveWorx 2017 in Boston zeigte PTC seine Vision von der intelligenten Industrie. (Bild: PTC)

Alles muss vernetzt sein! Liest oder hört man von der Fabrik der Zukunft, dann müssen alle Maschinen und Anlagen intelligent werden, miteinandern kommunizieren und eigenständig Produktionsprobleme lösen. Wie das gelingt? Mit Software – ganz einfach. Oder doch nicht? Howard Heppelman, Divisional Vice President and General Manager Connected Operations Solutions bei PTC, erklärte die heutigen Probleme von Maschinenbauern auf der LiveWorx 2017 in Boston. Heutige Maschinen seien einfach nicht für die Zusammenarbeit ausgelegt.

Jim Heppelman mit VR-Brille,
PTC-CEO Jim Heppelman eröffnete die LiveWorx 2017 Ende Mai in Boston. Er zeigte bei seiner Keynote, welche Potenziale die Software-Plattform ThingWorx 8 und AR bieten. (Bild: PTC)

Maschinen in den USA sind bis zu 80 Prozent älter als die europäischen Pendants, im Durchschnitt also bereits seit zehn bis 18 Jahren im Einsatz. Die Echtzeit-Intelligenz als auch der Datenaustausch fehle an vielen Stellen. Deshalb sei es eine schwere Aufgabe für Unternehmen und Konstrukteure, aus einer „dummen“ Maschine Intelligenz zu kitzeln.
Dieser Aufgabe hat sich der Softwarehersteller PTC gestellt. Mit seiner neuen Plattform ThingWorx 8 sollen Maschinen intelligenter werden. Auf der Plattform für das Industrial Internet of Things werden Daten verschiedener Maschinen gesammelt, in eine „Sprache“ übersetzt, in Echtzeit ausgewertet und analysiert. So wird eine Echzeit-Intelligenz geschaffen, die Maschinenausfälle vorhersagen kann. Anschaulich wird das Ganze aber nicht nur in Grafiken, sondern mithilfe einer Virtual-Reality-Brille auch in 3D-Simulationen. Denn Digitaler Zwilling und VR gehen bei PTC Hand in Hand.

Digitaler Zwilling in VR

Wie beide Technologien zusammenspielen, zeigte PTC zusammen mit verschiedenen Partnern auf der Ausstellerfläche Xtropolis, im Rahmen der LiveWorx 2017. Hier boten Partner verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der IIoT-Plattform ThingWorx 8. Ein Exponat war das neue Hydraulikaggregat Cytropac von Bosch Rexroth. Hier demonstrierte PTC-CEO Jim Heppelmann, wie Informationen zu einzelnen Komponenten aus ThingWorx 8 in die VR-Simulation mit einfließen. Der Konstrukteur kann einzelne Komponenten von allen Seiten betrachten, sie außeinanderbauen und ihre Funktionen überprüfen. Technische Informationen zu Reparatur und Wartung können für Serviceteams eingespielt werden.
Schaltschrankhersteller Eplan zeigte, wie mit der ThingWorx-8-App der Schaltschrankbau simuliert werden kann. Im Digitalen Zwilling werden alle wichtigen technischen Daten zu Komponenten und Bauteilen für den neuen Schaltschrank angezeigt. Die Daten zieht sich das System aus einer verknüpften Datenbank.

Permanente Überwachung

eben der Konstruktion von neuen Komponenten, hilft ThingWorx 8 auch im Alltagsbetrieb. Zusammen mit Sensorhersteller National Instruments verdeutlichte PTC, wie Dateiformate verschiedener Maschinen in die Plattform fließen, vereinheitlicht und in einer Grafik dargestellt werden – in Echzeit. Die gesammelten und analysierten Daten werden per Tablet ausgespielt. Gleichzeitig lernt das System den „normalen“ Zustand der Maschine kennen, um bei Unregelmäßigkeiten Alarm zu geben.

Neben der Überwachung einzelner Komponenten können auch ganze Produktionsabläufe kontrolliert werden. Erkennt die Plattform eine Anomalie, wird ein Mitarbeiter verständigt. Er kann dann den Fehler mithilfe einer VR-Brille beheben. Die Software erklärt in Bildern, wie der Mitarbeiter vorgehen muss.

Digital produzieren und Anlagen in Echtzeit überwachen – ein Ziel, das viele Unternehmen im Auge haben. Um das eigene Potenzial und den eigenen Reifegrad von Industrie 4.0 zu erkennen, hat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech das Projekt „Industrie 4.0 Maturity Index“ gegründet. Ziel ist es, den Status Quo von Industrie 4.0 in den Betrieben zu erfassen, um darauf aufbauend individuelle Roadmaps für die erfolgreiche Einführung von Industrie-4.0-Lösungen entwickeln zu können. Dafür werden alle Bereiche einer Firma beleuchtet: von Produktion, Logistik und Verkauf über das Marketing bis hin zu Forschung und Entwicklung. hei

Technik im Detail

ThingWorx 8,
Leistungen der Plattform ThingWorx 8. (Bild: PTC)

Die neue Plattform ThingWorx 8 ermöglicht es Konstrukteuren, auf eine neue Art mit der physikalischen und digitalen Welt zu interagieren. ThingWorx 8 ist eine Plattform für das Internet der Dinge, die es ermöglicht, schnell und einfach Apps sowie AR-Technologie zu entwickeln. Daten werden analysiert, ausgespielt und mithilfe eines Digitalen Zwillings anschaulich dargestellt. Der Konstrukteur kann auf verschiedene Datenquellen zugreifen, aus der Cloud, von Internetseiten und anderen Datenquellen. Die Plattform soll Flexibilität, Agilität und die Funktionalität im Konstruktionsprozess und Betrieb enorm steigern.

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