Ein Kunststoffsubstrat wurde mit dem neuen INP-Plasmaverfahren behandelt und ist nun wasserabweisend. Eine vielversprechende und umweltfreundliche Alternative zu PFAS-basierten Beschichtungen.

Ein Kunststoffsubstrat wurde mit dem neuen INP-Plasmaverfahren behandelt und ist nun wasserabweisend. Eine vielversprechende und umweltfreundliche Alternative zu PFAS-basierten Beschichtungen. (Bild: INP)

Was macht PFAS so problematisch?

PFAS - kurz für per- und polyfluorierten Verbindungen - sind weit verbreitet in Industrie und Produkten wegen ihrer wasserabweisenden Eigenschaften. Zugleich stehen sie wegen ihrer Umwelt- und Gesundheitsschädlichkeit in der Kritik. Die EU hat den Einsatz bestimmter PFAS seit 2006 limitiert, und ein globales Verbot wird bis 2025 erwartet. Die Suche nach Alternativen ist daher dringlich.

Wie funktioniert die neue Technologie?

Die vom INP entwickelten, bis zu 200 Nanometer dicken Schichten nutzen Plasmatechnologie, um eine mechanisch und chemisch stabile, lagerbare und waschstabile Beschichtung zu erzeugen. Diese kann auf eine Vielzahl von Materialien angewandt werden und bietet eine Lösung auch für anspruchsvolle Anwendungen, insbesondere in der Medizintechnik. Aktuell wird am INP bereits an der Überführung des Niederdruckprozesses zur Abscheidung der siliziumorganischen Polymerschicht auf einen Normaldruckprozess gearbeitet. Außerdem werden Konzepte zur Skalierung der Technologie entwickelt.

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Warum ist diese Entwicklung so wichtig?

Diese Technologie steht nicht nur für einen Fortschritt in der Materialwissenschaft, sondern adressiert auch drängende Umwelt- und Gesundheitsbedenken. Mit einer solchen Alternative zu PFAS könnte die Industrie nachhaltiger gestaltet und die Belastung durch "Ewigkeitschemikalien" reduziert werden.

„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen unserer Forschung“, sagt Dr. Frank Hempel, Leiter der Forschungsabteilung Plasmaoberflächentechnik am INP. „Die siliziumorganische Polymerschicht ist eine vielversprechende Alternative zu PFAS-haltigen Schichten und bietet vielfältige Möglichkeiten für Anwendungen in verschiedenen Industriebereichen.“

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