Wenn am späten Nachmittag die Wintersportler zum Après-Ski einkehren und abwechslungsreiche Stunden auf der Piste Revue passieren lassen, beginnt für die Pistenfahrzeuge von Prinoth die Arbeit.
Deren Einsatzgebiete sind ebenso vielfältig wie anspruchsvoll – und die Hydraulik nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein: Alle Anbaugeräte werden hydraulisch betrieben. Dazu zählt beispielsweise das 12-Wege-Räumschild mit hydraulischen Seitenflügeln, um den Schnee auf der Piste gleichmäßig zu verteilen und zu vermischen. Snow- und Funparks mit Schanzen und Halfpipes lassen sich dank integrierter Messgeräte inklusive 3D-Datenunterstützung exakt modellieren. Für griffige, feinkörnige Pisten sorgt die vielfach verstellbare Fräse im Heck. Selbst Steilhänge und schwieriges Gelände halten die Fahrzeuge nicht auf: Hier hält eine hydraulische Seilwinde die Pistengeräte sicher und präzise auf Kurs. Das Einsatzgebiet der Hydraulik beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Anbaugeräte: Die Fahrzeuge sind mit einem dieselhydraulischen Antrieb ausgerüstet, der die Kraft aus den Motoren exakt dosiert auf die Fahrketten bringt. „Die Steuerung der gesamten hydraulischen Anlage erfolgt über einen CAN-Bus. Die Daten aus Druck- und Temperatursensoren werden fortlaufend ausgewertet, um die Ventilblöcke und damit beispielsweise das Frontschild mit höchster Präzision anzusteuern“, erklärt Martin Kirchmair, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Prinoth.
Extreme Temperaturschwankungen
Über minus 30 Grad in der Nacht, mehr als 25 Grad plus im Sommer auf dem Gletscher: Die Pistenfahrzeuge, und damit auch ihre Hydraulik, sind extremen Temperaturschwankungen unterworfen. „Da die Fahrzeuge durchgängig im Freien arbeiten, ist auch die UV-Beständigkeit ein wichtiger Faktor für die Langlebigkeit der Schlauchleitungen“, ergänzt Kirchmair. Nicht zuletzt erfordert die enorme Beweglichkeit der Anbaugeräte gleichermaßen flexible wie abriebfeste Materialien, denen zudem der ständige Kontakt mit Eis und Schnee nichts anhaben darf. Der Auswahl der richtigen Komponenten kommt daher eine elementare Bedeutung zu. Im After-Sales-Geschäft hat sich der Pistenfahrzeughersteller daher unter anderem für den Systemlieferanten rund um die Hydraulik Hansa-Flex als Lieferant entschieden: „Die Schlauchleitungen erfüllen unsere strengen Qualitätsanforderungen und haben sich in der Praxis bestens bewährt“, berichtet Kirchmair.
Dabei dient die verkehrsgünstig gelegene Service- und Logistikzentrale im österreichischen Telfs als Drehscheibe für die schnelle Versorgung mit Ersatzteilen. „Wir beliefern Telfs zweimal am Tag“, berichtet Erwin Auer, der bei dem Hydraulikspezialisten die Region Tirol/Vorarlberg leitet. Gefertigt werden die Schlauchleitungen in der Niederlassung Innsbruck, die Zugriff auf alle Teilelisten des Pistenfahrzeugherstellers hat. Auf den Schlauchleitungen wird nicht nur die Artikelnummer des Pistenfahrzeugherstellers, sondern auch das Logo des Kunden angebracht. „Wir zeigen damit, dass es sich um Original-Ersatzteile handelt“, erläutert Kirchmair. Ein weiteres Plus: Die Schlauchleitungen werden vorab in der Niederlassung gereinigt und versiegelt ausgeliefert, sodass Verunreinigungen keine Chance haben.
Für den Fall, dass abends oder an Sonn- und Feiertagen ein Ersatzteil benötigt wird, das nicht auf Lager liegt, springt der Bereitschaftsdienst des Hydraulikspezialisten ein: „Wir übergeben die Schlauchleitung dann umgehend an einen Kurierservice oder schicken ein Service-Fahrzeug direkt in das Skigebiet, wo die Schlauchleitung vor Ort gefertigt wird“, erzählt Auer. Ein Service, der geschätzt wird: „Hansa-Flex überzeugt uns durch die Kombination aus hoher Qualität, kurzen Lieferzeiten und einem richtig guten, partnerschaftlichen Verhältnis“, so Kirchmair.
Die Zusammenarbeit geht über die reine Belieferung hinaus. „Wir haben den Anspruch, unsere Kunden bei der Weiterentwicklung tatkräftig zu unterstützen“, sagt Auer, dem dabei seine langjährige Erfahrung in der Pistengeräte-Branche zugutekommt. Gemeinsam werden Optimierungspotenziale diskutiert und sowohl auf dem Prüfstand bei Prinoth als auch auf der Piste erprobt. So werden beispielsweise ältere Pistenfahrzeuge auf noch leistungsfähigere und langlebigere Schlauchleitungen umgestellt. Auch im Bereich Filtration arbeitet man eng zusammen. In einem Pilotprojekt wird dem Hydraulik-Öl mit speziellen Adsorber-Filtern zusätzlich Feuchtigkeit entzogen – in einem von Eis und Schnee bestimmten Umfeld eine wichtige Innovation. aru