
Als innovativ wie eh und je hat sich die Automatisierungsbranche auf der Hannover Messe 2025 gezeigt. (Bild: ANX)
Per Kit zur kognitiven Robotik

Der Cobot-Hersteller Delta hat auf der Hannover Messe 2025 sein Cognibot-Kit vorgestellt. Dieses Zusatzsystem stattet Deltas kollaborative Roboter der D-Bot-Serie mit fortschrittlichen kognitiven Fähigkeiten wie Sprachsteuerung, 3D-Maschinenvision, multimodaler Interaktion mit künstlicher Intelligenz (KI) und vielem mehr aus. Michael Mayer-Rosa, Senior Director Industrial Automation Business Group Delta Electronics EMEA und Global Head of Intelligent Robot Systems (IRS) sagte: „Durch die Integration mit der führenden Digital Twin Plattform-Technologie haben wir die Lücke zwischen unseren Cobots der D-Bot-Serie und dem Bereich der KI geschlossen und im Wesentlichen das ‚Gehirn‘ unserer Cobots verbessert. Mit dem Cognibot Kit gehen wir nun den nächsten Schritt und statten unsere Cobots mit ‚Augen‘ und ‚Ohren‘ aus."
Das Kit wurde für die einfache Installation an der Roboter-Schnittstelle konzipiert und wird von der Power AI Box betrieben. Hauptmerkmale sind:
- 360°-Mikrofonarray: Ermöglicht präzise Spracherkennung und intuitive Steuerung.
- 3D-Vision-Sensor: Bietet genaue Objekterkennung und Gestensteuerung.
- Integrierter Lautsprecher: Liefert akustisches Feedback für eine verbesserte Benutzerinteraktion.
- Power AI Box: Ermöglicht multimodale KI-Interaktion für nahtlose Automatisierung.
- Wi-Fi-Konnektivität: Gewährleistet drahtlose Kommunikation, wodurch zusätzliche Datenkabel überflüssig werden und die Flexibilität maximiert wird.
„Das Cognibot Kit macht kognitive Robotik für Unternehmen jeder Größe zugänglich“, erklärte Michael Mayer-Rosa. „Dies ist besonders vorteilhaft für Länder wie Deutschland, in denen mittelständische Unternehmen weit verbreitet sind und mit Arbeitskräftemangel konfrontiert sind."
Virtuelle Steuerungstests im Fabrik-Maßstab

Fabriken sind komplex und bestehen aus Tausenden von beweglichen Teilen, Hochgeschwindigkeitsmaschinen und ineinandergreifenden Systemen, die eine präzise Koordination erfordern. Um dieses Zusammenspiel schon vorab testen zu können, hat Rockwell auf der Hannover Messe das Tool "Emulate3D Factory Test" vorgestellt. „Mit der Einführung von Emulate3D Factory Test können Hersteller jetzt ihre Automatisierungssysteme mit größerer Genauigkeit und Effizienz testen, iterieren und optimieren − noch bevor ein einziges Gerät installiert ist“, sagt Matheus Bulho, Senior Vice President, Software und Steuerung bei Rockwell Automation. Factory Test bietet einen modularen Modellierungsansatz. Mit ihm können Teams Modelle für Mechanik, Elektrik, Steuerungsprozesse, Robotik und Geräteverhalten in einem einheitlichen digitalen Zwilling erstellen, verifizieren und kombinieren. Zudem können auch die Twins mehrerer Fertigungsstätten und deren Abhängigkeiten voneinander simuliert werden.
Präzise Echtzeitlokalisierung in Produktionsumgebungen

Durabook, ein taiwanischer Hersteller von robusten mobilen Computern, hat eine interessante Lösung für die Echtzeitlokalisierung in Produktionsumgebungen entwickelt. In Kooperation mit dem Ultrawideband-Spezialisten Ubisense wurde in Hannover eine Lösung präsentiert, die ein ruggedized Tablet von Durabook mit einem RTLS-Modul (Real Time Locating System) kombiniert, das an der Seite des Tablets angebracht ist. Schwerpunkt ist die präzise Ortung von Fahrzeugen, Betriebsmitteln und Personen über die Durabook Devices. Werkzeuge und Bauteile sind so etwa unmittelbar auffindbar. Wenn Mitarbeitende oder Maschinen in eine Gefahrenzone kommen, kann RTLS in Echtzeit Warnungen auslösen und so Unfälle verhindern. Die Lösung, die aktuell bei einem deutschen Automobilhersteller erprobt wird, ist auch für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, Logistik und Schwerindustrie geeignet.
Programmierassistent für performanten SPS-Code

Mit der neuen Generation PLC++ von Beckhoffs SPS‑Technologie TwinCAT soll ein großer Leistungssprung in der Autoatisierungstechnik möglich werden. In der TwinCAT PLC++ Runtime lässt sich der gleiche Steuerungscode im Vergleich zur bisherigen TwinCAT PLC um bis zu Faktor 1,5 schneller ausführen. Als besonderes Highlight ermöglicht es der neue Compiler von TwinCAT PLC++, den Steuerungscode im Hinblick auf die Ausführungszeit zusätzlich zu optimieren und somit insgesamt einen Performancegewinn von bis zu Faktor 3 zu erreichen. Die neue Architektur von TwinCAT PLC++ ermöglicht zudem, mit TwinCAT CoAgent – der Weiterentwicklung von TwinCAT Chat – einen KI-Programmierassistenten zu integrieren, der sowohl bei der Erzeugung von textuellen wie auch grafischen Codes unterstützt.
Smarte Proportionalventile steigern Produktivität

Bosch Rexroth digitalisiert alle Proportionalventil-Baureihen durchgängig mit der Onboard-Elektronik Digital (OBED). Damit lassen sich die hydraulischen Druck- und Wegfunktionen flexibler, produktiver und wirtschaftlicher abbilden. Als Ergänzung zu den analogen Schnittstellen ermöglicht IO-Link die einfache Vernetzung, Steuerung und Überwachung. Im Feld vereinfachen Bluetooth und App die Inbetriebnahme, Konfiguration und Diagnose. Insgesamt trägt die Digitalisierung zur Kostenreduktion über den gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen, vom Engineering bis zur Wartung, bei.
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Software-Lizenzen gezielter monetarisieren

Bei vielen Anbietern von Automatisierungstechnik steigt der Anteil, den Software zu den Umsätzen beiträgt. Um diese Hersteller bei der Monetarisierung ihrer Softwarelösungen zu unterstützen, hat Wibu-Systems auf der Hannover Messe das CodeMeter License Reporting vorgestellt. Es ermöglicht ein DSGVO-konformes Tracking der tatsächlichen Nutzung etwa von Test-Lizenzen, zeigt fehlgeschlagene Zugriffsversuche oder die Verwendung von bestimmter Software in Regionen, für die Exportbeschränkungen existieren. Dashboards ermöglichen es Softwareherstellern auf diese Weise, Nutzungsverhalten frühzeitig zu erkennen, Software- und Lizenzierungsmodelle gezielt zu optimieren und Marketingstrategien datenbasiert auszurichten. Zudem lassen sich durch präzise Nutzungsanalysen Kunden gezielt ansprechen und personalisierte Lizenzangebote entwickeln.
Motoranschluss ums Eck gedacht

Mit der neuen, drehbaren EPIC M23 Power Winkeleinbaudose bringt Lapp erstmals einen Steckverbinder für den direkten Anschluss am Servomotor inklusive Signalübertragung auf den Markt. Die gewinkelte M23-Motorsteckverbindung verfügt über ein Quickflex-System, bei dem die Verriegelung bereits nach einer Achtelumdrehung erfolgt. Der dazu passende Rundsteckverbinder M23P A3 Quickflex ist für Spannungen bis 1.000 Volt ausgelegt und kann direkt am Servomotor eingesetzt werden. Besondere Stabilität erhält die Motorsteckverbindung durch ein Metallgehäuse aus Zinkdruckguss. Das kürzere Gehäuse ist besonders interessant für Roboteranwendungen, bei denen jeder Millimeter zählt.
KI-Sensordatenfusion für mobile Maschinen

Durch die Kombination von 2D- und 3D-Kameras mit KI-basierter Auswertung hat ifm ein Kollisionswarnsystem für mobile Maschinen geschaffen, das Personen, Hindernisse und Distanzen treffsicherer erkennt als jemals zuvor - selbst wenn eine Person am Boden liegt. Möglich wird dies durch die Kombination von 3D-PMD-Sensor und 2D-KI-Kamera zu einem Embedded-System für die Bereichsraumüberwachung. Durch die Sensordatenfusion zweier unterschiedlicher Sensortypen auf einer vollintegrierten Plattform gewinnt das System deutlich an Zuverlässigkeit. Das Smart-Sensor-System O3M AI generiert ein Video, das die Umgebung für den Fahrer wiedergibt und dabei gleichzeitig Informationen zu den exakten Distanzen aller Objekte und Personen im Umkreis von bis zu 25 m in das Bild einblendet. Es kann jederzeit differenzieren, ob eine Notbremsung, ein kontrolliertes Anhalten oder eine Verlangsamung in der jeweiligen Situation angemessen wäre.
Energiemessung bis auf die Maschinenebene

Der Energieanalysator UMG 800 von Janitza sorgt bis auf die Maschinenebene für Transparenz beim Energieverbrauch und lässt sich platzsparend etwa in Tap-Off-Boxen integrieren. Der modulare Energieanalysator kann durch bis zu sechs verschiedene Erweiterungsmodule individuell angepasst werden, die sich per Plug-and-Play integrieren lassen und das Basisgerät etwa um Strommesseingänge und Digitaleingängen ergänzen. Mit OPC UA, zwei Ethernet-Schnittstellen, einer RS485-Schnittstelle sowie einem Modbus TCP/IP Gateway (für bis zu 31 Slaves) ist eine nahtlose Integration in bestehende Infrastrukturen möglich. Der integrierte Webserver sorgt für eine einfache Inbetriebnahme, Konfiguration und Überwachung.
Digitalisiertes Druckluft-Management

Druckluft gehört zu den teuersten Energieformen in der Industriellen Fertigung. Sensoren, an den richtigen Stellen in einem Druckluftsystem montiert, sorgen für mehr Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit - und Sicherheit. Kaeser Sensoren erfassen multiple Messwerte pro Messstelle und übertragen die Messdaten in Echtzeit an die zentrale Steuerungseinheit, den Sigma Air Manager. Die Sensorik erfasst dabei alle relevanten Prozess- und Energiedaten – von Fehlerströmen über Spannungsqualität bis hin zu Drücken, Temperaturen und Volumenströmen. Auch Leckagen, Drucktaupunkte, Differenzdrücke sowie maschineninterne Betriebszustände werden sichtbar. So schaffen Sensoren die Grundlage, um Energieströme zu erfassen, was die Basis für spätere vorausschauende Wartung ist. Dies kann nicht nur zu Kosteneinsparungen führen, sondern minimiert auch das Risiko ungeplanter Stillstandzeiten.